Die Entgeltanalysen erfolgen unter zwei Fragestellungen:
- Wie stellt sich die Lage zur Lohngleichheit bei den Einwohnerinnen und Einwohnern des Kreises dar, die in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung erwerbstätig sind? In diesen Betrachtungen sind auch alle Einwohnerinnen und Einwohner eingeschlossen, die außerhalb des Kreises einer sozialversicherungspflichtigen Vollzeiterwerbstätigkeit nachgehen. Entsprechend sind alle Personen, die zwar im Kreis beschäftigt sind, jedoch außerhalb wohnen, nicht berücksichtigt. Im Fokus steht ausschließlich die Lohngleichheit der Wohnbevölkerung im Kreis (Teil 1). Ergänzt wird diese Analyse durch Daten zur Beschäftigungssituation der Einwohnerinnen und Einwohner (Teil 2). Daraus können Hinweise zur Einordnung der Entgeltdaten aus Teil 1 abgeleitet werden.
- Wie kann die Lage der Lohngleichheit in den Betrieben des Kreises eingeschätzt werden? Mit dem Fokus auf die Betriebe im Kreis wird erfasst, in welchem Maße Entgeltgleichheit bei den dort sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten auf Stellen mit unterschiedlichen Anforderungsniveaus erreicht wird. Diese Betrachtung schließt auch Beschäftigte ein, die nicht im Kreis wohnen, aber in dort ansässigen Betrieben beschäftigt sind (Teil 3). Zudem wird betrachtet, wie hoch die Anteile von sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten in dem unteren Entgeltbereich sind (Teil 4). Da sich gerade durch Fachkräfteengpässe für Frauen Chancen zum Aufstieg und zu einem größeren Beschäftigungsumfang ergeben können, was sich dann gegebenenfalls auch in höheren Entgelten niederschlägt, werden ergänzende Daten in Teil 5 dargestellt. Es wird gezeigt, in welchen Berufen bis zum Jahr 2030 Engpässe im Kreis zu erwarten sind. Diese Daten können Hinweise darauf geben, wo Frauen mit dem Ziel einer Verringerung der Lohnlücke gezielt rekrutiert und gefördert werden können.
In einem abschließenden Teil 6 wird eine Gesamtschau dargestellt.
1 Lohnlücken von sozialversicherungspflichtig vollzeitbeschäftigten Einwohnerinnen und Einwohnern des Vogelsbergkreises
Im Jahr 2023 ist die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern bei sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung im Vogelsbergkreis mit 10,9 Prozent kleiner als noch im vorherigen Jahr 2022 (12,8 Prozent). Damit bleibt der Trend einer weiteren Verringerung der Lohnlücke bestehen. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Sonderlagen während der Corona-Pandemie, die eine höhere Dynamik bei der Verringerung der Lohnlücken besonders im Jahr 2020 erzeugt haben, nun nicht mehr wirksam sind (vgl. Hessischer Lohnatlas, 3. Auflage 2022). Die Entwicklung von 2022 bis 2023 wird als Indikator dafür aufgefasst, dass sich die Entwicklungsdynamik aus der Vorpandemie wieder einstellt.
Tabelle 1: Lohnlücken* zwischen Frauen und Männern in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung, differenziert nach Regionen (Wohnort) und Jahren (Stand 31.12.), Angaben in Prozent
Jahr
|
Vogelsbergkreis | Hessen |
---|---|---|
Anmerkung: *positiver Wert = Bruttomonatsentgelte von Frauen sind niedriger als jene von Männern; negativer Wert = Bruttomonatsentgelte von Frauen sind höher als jene von Männern.
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Die nachfolgend präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die Einkommensdaten vorliegen. Da dies nicht bei allen sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten der Fall ist, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Der Frauenanteil bei den sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Vogelsbergkreis beträgt im Jahr 2023 genau 28,3 Prozent und liegt damit unter dem hessischen Durchschnitt von 32,9 Prozent. Interessant ist, dass die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte (Median) von Frauen und Männern, die im Vogelsbergkreis leben, deutlich unter dem Landesschnitt liegen. Die durchschnittliche Lohnlücke ist im Vogelsbergkreis mit 10,9 Prozent größer als im hessischen Durchschnitt. Für Hessen beträgt die Lohnlücke im Jahr 2023 8,0 Prozent.
Tabelle 2: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende zum 31.12.2023, differenziert nach ausgewählten Merkmalen und Regionen (Wohnort)
Region
|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||
---|---|---|---|---|---|---|
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab.
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Die Größen der Lohnlücken bei den Einwohnerinnen und Einwohnern, die in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung erwerbstätig sind, unterscheiden sich im Vogelsbergkreis deutlich zwischen den verschiedenen Qualifikationsniveaus von Beschäftigten.
Für Beschäftigte ohne Berufsabschluss beträgt die Lohnlücke 6,9 Prozent. Damit ist auf diesem Qualifikationsniveau eine Entwicklung Richtung Entgeltgleichheit sichtbar. Frauen ohne Berufsabschluss verdienen monatlich brutto im Schnitt 196 Euro weniger als Männer auf dem gleichen Qualifikationsniveau. Der Frauenanteil liegt bei 27,3 Prozent und somit etwas über dem Landesschnitt (26,5 Prozent).
Bei den Beschäftigten mit (anerkanntem) Berufsabschluss beträgt die Lohnlücke 12,0 Prozent. Frauen mit (anerkanntem) Berufsabschluss verdienen monatlich brutto im Schnitt 447 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Der Frauenanteil liegt mit 27,7 Prozent deutlich unter dem Landesschnitt von 33,0 Prozent.
Bei den Beschäftigten mit akademischem Abschluss liegt die Lohnlücke bei 26,6 Prozent. Akademikerinnen verdienen monatlich brutto im Schnitt 1.534 Euro weniger als Männer auf dem gleichen Qualifikationsniveau. Der Frauenanteil liegt bei 35,1 Prozent und damit unter dem Landesschnitt von 37,3 Prozent.
Im Vergleich mit dem hessischen Durchschnitt zeigt sich im Vogelsbergkreis auf allen drei Qualifikationsniveaus eine Lohnlücke. Am größten ist diese für Akademikerinnen. Zudem erzielen Frauen auf allen drei Qualifikationsniveaus niedrigere Bruttomonatsentgelte (Median) als im Landesschnitt.
Tabelle 3: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte* ohne Auszubildende zum 31.12.2023, differenziert nach Qualifikationsniveaus und Regionen (Wohnort)
Qualifikationsniveau
|
Vogelsbergkreis | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab.
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Bei der Betrachtung verschiedener Berufssektoren, in welchen die Einwohnerinnen und Einwohner des Kreises in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung tätig sind, ergibt sich ebenfalls ein differenziertes Bild.
Die Einzelberufe werden in drei Berufssektoren zusammengefasst, und zwar: „Produktions- und MINT-Berufe“, „personenbezogene Dienstleistungsberufe“ sowie kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe. Die Berufssektoren wurden auf Basis der Klassifikation der Berufe (KldB 2010) gebildet. Unter dem Berufssektor „Produktions- und MINT-Berufe“ sind Berufssegmente wie Land-, Forst- und Gartenbauberufe (S11), Fertigungsberufe (S12), Fertigungstechnische Berufe (S13), Bau- und Ausbauberufe (S14) und IT- und naturwissenschaftliche Dienstleistungsberufe (S41) zusammengefasst. Der Berufssektor „personenbezogene Dienstleistungen“ beinhaltet Berufssegmente wie Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe (S21), Medizinische und nicht-medizinische Gesundheitsberufe (S22) und Soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe (S23). Berufssegmente wie Handelsberufe (S31), Berufe in Unternehmensführung und -organisation (S32), Unternehmensbezogene Dienstleistungsberufe sowie Sicherheitsberufe (S51), Verkehrs- und Logistikberufe (S53) und Reinigungsberufe (S53) gehören zu dem Berufssegment „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“. Weitere Informationen sind im Glossar zu finden.
Die nachfolgend präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die Einkommensdaten vorliegen. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine regionalisierten Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „X“ ersetzt.
Die durchschnittliche Lohnlücke zwischen Frauen und Männern bei sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung in den „Produktions- und MINT-Berufen“, also den mathematisch-technischen Berufen, beträgt bei den Bewohnerinnen und Bewohnern des Vogelsbergkreises 17,9 Prozent und ist damit wesentlich größer als im Landesdurchschnitt (2,9 Prozent). Frauen verdienen in Vollzeit im Schnitt monatlich brutto 667 Euro weniger als Männer. Der Frauenanteil in diesem Berufssektor liegt mit 8,8 Prozent unter dem hessischen Durchschnitt (12,0 Prozent).
Mit 5,3 Prozent lässt sich bei den „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ im Vergleich der Berufssektoren die geringste Lohnlücke und eine Entwicklung Richtung Entgeltgleichheit feststellen. Die Lohnlücke liegt unter dem Landesdurchschnitt von 6,1 Prozent. Der Frauenanteil ist mit 61,4 Prozent deutlich größer als in den anderen Berufssektoren, ist aber vergleichbar mit dem Landesschnitt (61,2 Prozent). Mit Blick auf das durchschnittliche Bruttomonatsentgelt (Median) zeigt sich, dass dieses höher ist als bei den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ oder bei den „Produktions- und MINT-Berufen“. Im Vergleich zum Landesschnitt ist das durchschnittliche Bruttomonatsentgelt (Median) von Frauen in „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ im Vogelsbergkreis dennoch etwas niedriger.
Mit 13,3 Prozent ist die Lohnlücke in den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ fast doppelt so groß wie in Hessen insgesamt (6,9 Prozent). Frauen verdienen im Schnitt im Vogelsbergkreis brutto 495 Euro weniger als Männer. Dabei ist der Frauenanteil bei den Vollzeitbeschäftigten in „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ mit 35,5 Prozent im Vogelsbergkreis bzw. 38,3 Prozent in Hessen relativ groß.
Tabelle 4: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende zum 31.12.2023, differenziert nach Berufssektoren und Regionen (Wohnort)
Berufssektor
|
Vogelsbergkreis | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab.
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Bei den „Produktions- und MINT-Berufen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Land-, Forst- und Gartenbauberufe (S11), Fertigungsberufe (S12), Fertigungstechnische Berufe (S13), Bau- und Ausbauberufe (S14) und IT- und naturwissenschaftliche Dienstleistungsberufe (S41) bestehen, beträgt die Lohnlücke für die in Vollzeit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit (anerkanntem) Berufsabschluss 18,6 Prozent. Dieser Wert liegt deutlich über dem Landesschnitt (10,9 Prozent). Frauen mit (anerkanntem) Berufsabschluss, die im Vogelsbergkreis leben, verdienen monatlich brutto 692 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Der Frauenanteil bei den beruflich Qualifizierten liegt im Vogelsbergkreis mit 7,3 Prozent unter dem Landesschnitt von 8,9 Prozent. Zu den sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten ohne Berufsabschluss und mit akademischem Abschluss, die im Berufssektor „Produktions- und MINT-Berufe“ tätig sind, werden im Vogelsbergkreis nur wenige Einwohnerinnen gezählt, sodass eine Auskunft über ihre Bruttomonatsentgelte nicht möglich ist.
Tabelle 5: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „Produktions- und MINT-Berufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Qualifikationsniveaus und Regionen (Wohnort)
Qualifikationsniveau
|
Vogelsbergkreis | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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In den „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe (S21), Medizinische und nicht-medizinische Gesundheitsberufe (S22), Soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe (S23) bestehen, zeigt sich bei den in Vollzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigten Einwohnerinnen und Einwohnern mit (anerkanntem) Berufsabschluss mit einer durchschnittlichen Lohnlücke von 5,9 Prozent eine Entwicklung Richtung Entgeltgleichheit. Der Frauenanteil auf diesem Qualifikationsniveau ist mit 62,8 Prozent im Vogelsbergkreis hoch und liegt unter dem Landesschnitt von 66,2 Prozent. Zu den Beschäftigten ohne Berufsabschluss und mit akademischem Berufsabschluss, die in „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ arbeiten, werden im Vogelsbergkreis nur wenige Frauen und Männer gezählt, sodass eine Auskunft über ihre Bruttomonatsentgelte nicht möglich ist.
Tabelle 6: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „personenbezogene Dienstleistungsberufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Qualifikationsniveaus und Regionen (Wohnort)
Qualifikationsniveau
|
Vogelsbergkreis | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/vogelsbergkreis |
In den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Handelsberufe (S31), Berufe in Unternehmensführung und -organisation (S32), Unternehmensbezogene Dienstleistungsberufe sowie Sicherheitsberufe (S51), Verkehrs- und Logistikberufe (S53) und Reinigungsberufe (S53) bestehen, zeigt sich für Vollzeitbeschäftigte mit (anerkanntem) Berufsabschluss eine durchschnittliche Lohnlücke von 13,4 Prozent. Frauen mit (anerkanntem) Berufsabschluss, die im Vogelsbergkreis wohnen, verdienen monatlich brutto 496 Euro weniger als Männer. Der Frauenanteil bei den beruflich Qualifizierten ist im Vogelsbergkreis mit 36,6 Prozent niedriger als im Landesschnitt (40,7 Prozent). Zu den sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten ohne Berufsabschluss und mit akademischem Abschluss, die im Berufssektor „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungen“ tätig sind, werden im Vogelsbergkreis nur wenige Einwohnerinnen gezählt, sodass eine Auskunft über ihre Bruttomonatsentgelte nicht möglich ist.
Tabelle 7: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Qualifikationsniveaus und Regionen (Wohnort)
Qualifikationsniveau
|
Vogelsbergkreis | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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2 Rahmendaten zur Beschäftigung von Frauen und Männern im Vogelsbergkreis
Die Daten im vorangegangenen Teil beziehen sich ausschließlich auf Frauen und Männer in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung, die im Vogelsbergkreis leben. Dies entspricht 8.601 Frauen, die in Vollzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Darüber hinaus geht mit 10.791 Personen ein Großteil der Frauen einer sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigung nach. Zudem befinden sich noch weitere 2.659 Frauen, die im Kreis ansässig sind, in einer ausschließlich geringfügigen Beschäftigung, und 201 der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II sind alleinerziehende Frauen. Abweichungen zwischen der ausgewiesenen Gesamtsumme und der tatsächlichen Summe der Teilergebnisse sind aufgrund unterschiedlicher Merkmalstiefen, Auslassung von Kategorien und Rundungen möglich. Die Auspendlerquote ist bei Frauen niedriger als bei Männern. Dies zeigt, dass mehr Einwohner als Einwohnerinnen des Kreises ihr Einkommen außerhalb von dessen Grenzen erwirtschaften. Die Auspendlerquote ergibt sich auf Basis der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort.
Tabelle 8: Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten* zum 31.12.2023 im Vogelsbergkreis (Wohnort), differenziert nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
|
Insgesamt | Männer | Frauen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | |
Gesamt
| |||||||||
Vollzeit (VZ)**
| |||||||||
ohne Berufsabschluss
| |||||||||
(anerkannter) Berufsabschluss
| |||||||||
akademischer Abschluss
| |||||||||
Teilzeit (TZ)**
| |||||||||
ohne Berufsabschluss
| |||||||||
(anerkannter) Berufsabschluss
| |||||||||
akademischer Abschluss
|
Anmerkung: *Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sind inkl. Auszubildende und im Alter von 15 bis unter 65 Jahren. Abweichungen zwischen ausgewiesener Gesamtsumme und tatsächlicher Summe der Teilergebnisse sind aufgrund unterschiedlicher Merkmalstiefen, Auslassung von Kategorien und Rundungen möglich.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/vogelsbergkreis |
Tabelle 9: Zahl der geringfügig Beschäftigten* zum 31.12.2023 im Vogelsbergkreis (Wohnort), differenziert nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit
geringfügig Beschäftigte
|
Insgesamt | Männer | Frauen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | |
Gesamt
| |||||||||
ausschließlich geringfügig Beschäftigte (aGeB)
| |||||||||
im Nebenjob
|
Anmerkung: *Geringfügig Beschäftigte sind im Alter von 15 bis unter 65 Jahren. Abweichungen zwischen ausgewiesener Gesamtsumme und tatsächlicher Summe der Teilergebnisse sind aufgrund unterschiedlicher Merkmalstiefen, Auslassung von Kategorien und Rundungen möglich.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/vogelsbergkreis |
Tabelle 10: Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Pendlerinnen und Pendler* sowie deren Quote zum 30.06.2023 im Vogelsbergkreis, differenziert nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit
sozialversicherungspflichtig beschäftigte Pendlerinnen und Pendler
|
Insgesamt | Männer | Frauen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | |
Einpendlerinnen und Einpendler
| |||||||||
Auspendlerinnen und Auspendler
| |||||||||
Einpendler-Quote**
| |||||||||
Auspendler-Quote**
|
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Tabelle 11: Durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen im Jahr 2023 im Vogelsbergkreis (Wohnort), differenziert nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit
Arbeitslose
|
Insgesamt | Männer | Frauen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | |
Gesamt
| |||||||||
im Rechtskreis SGB III
| |||||||||
im Rechtskreis SGB II
| |||||||||
davon Alleinerziehende
|
Anmerkung: Jahresdurchschnitt der Arbeitslosen ist ausgewiesen.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/vogelsbergkreis |
Im Vogelsbergkreis zeigt sich bei den Einwohnerinnen und Einwohnern, die im Jahr 2023 in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung tätig sind, eine durchschnittliche Lohnlücke von 10,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 ist die Lohnlücke um 1,9 Prozentpunkte kleiner geworden. Allerdings ist die Lohnlücke mit 10,9 Prozent im Jahr 2023 größer als im hessischen Durchschnitt (8,0 Prozent) (vgl. Tabellen 1 und 2).
Die durchschnittliche Lohnlücke bei Einwohnerinnen und Einwohnern des Vogelsbergkreises mit akademischem Abschluss ist mit 26,6 Prozent im Vergleich der Qualifikationsniveaus am größten. Sie liegt jedoch unter dem hessischen Schnitt von 23,6 Prozent. Je niedriger das Qualifikationsniveau von Beschäftigten ist, desto geringer fällt die Entgeltlücke aus. Bei Beschäftigten ohne Berufsabschluss beträgt diese im Vogelsbergkreis 6,9 Prozent (vgl. Tabelle 3).
Im Vergleich verschiedener Berufssektoren variieren die Lohnlücken deutlich. Sie liegen zwischen 5,3 Prozent in den „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“, 13,3 Prozent bei den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen und 17,9 Prozent in den „Produktions- und MINT-Berufen“. Die Einwohnerinnen des Vogelsbergkreises können in den „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ am meisten verdienen (vgl. Tabelle 4).
Die Daten von sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen am Wohnort zeigen, dass weniger als die Hälfte von diesen in Vollzeit erwerbstätig sind. Der hohe Anteil der Frauen, die einer sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigung nachgehen oder geringfügig beschäftigt sind, zeigt, dass noch brachliegende Beschäftigungspotenziale bei den Einwohnerinnen des Vogelsbergkreises vorhanden sind. Diese noch besser zu erschließen, kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Lohnlücken zu verringern (vgl. Tabellen 8 und 9).
3 Lohnlücken bei den Betrieben im Vogelsbergkreis
Die Daten in diesem Teil beziehen sich ausschließlich auf die Beschäftigungssituation in Betrieben, die ihre Standorte im Vogelsbergkreis haben. Die Daten über die dort in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit Beschäftigten schließen auch Einpendlerinnen und Einpendler aus anderen Kreisen und kreisfreien Städten ein.
Die Stellen für sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte im Vogelsbergkreis lassen sich nach vier hierarchisch aufgebauten Anforderungsniveaus unterscheiden:
- Helferniveau (keine oder eine einjährige Ausbildung vorausgesetzt)
- Fachkraftniveau (mindestens eine zweijährige Berufsausbildung oder einen berufsqualifizierenden Abschluss einer Berufsfach- oder einer Kollegschule vorausgesetzt)
- Spezialistenniveau (eine Meister- oder Technikerausbildung bzw. ein weiterführender Fachschul- oder Bachelorabschluss, kaufmännische Fortbildungen und ähnliche Weiterbildungen vorausgesetzt)
- Expertenniveau (ein mindestens vierjähriges abgeschlossenes Hochschulstudium vorausgesetzt)
Je höher das Anforderungsniveau einer Stelle ist, desto anspruchsvoller und komplexer sind die zu erfüllenden Aufgaben und desto höher sind im Schnitt die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte.
Die nachfolgend präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine regionalisierten Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wird der entsprechende Wert durch ein „X“ ersetzt.
Die durchschnittlichen Lohnlücken variieren bei den Betrieben im Vogelsbergkreis zwischen den vier Anforderungsniveaus der Stellen deutlich. Die geringsten Lücken zeigen sich im Vogelsbergkreis im Jahr 2023 beim Anforderungsniveau Fachkraft. Hier beträgt die durchschnittliche Lohnlücke 7,3 Prozent. Damit zeichnet sich auf diesem Anforderungsniveau zwischen den in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit beschäftigten Frauen und Männern in den Betrieben im Vogelsbergkreis eine Entwicklung Richtung Entgeltgleichheit ab. Die größte durchschnittliche Lohnlücke mit 21,4 Prozent kann im Vogelsbergkreis beim Anforderungsniveau Spezialist identifiziert werden, die über der landesdurchschnittlichen Lohnlücke liegt (18,7 Prozent). Auch bei den Anforderungsniveaus Helfer und Experte sind die durchschnittlichen Lohnlücken mit 13,0 bzw. 17,9 Prozent groß. Beim Anforderungsniveau Helfer ist die Lohnlücke im Vogelsbergkreis im Vergleich zum Landesschnitt (7,0 Prozent) höher. Beim Anforderungsniveau Experte hingegen, ist die Lohnlücke im Vogelsbergkreis im Vergleich zum Landesschnitt (19,9 Prozent) niedriger. Frauen, die in den Betrieben im Vogelsbergkreis auf Spezialisten- bzw. Expertenniveau arbeiten, verdienen im Schnitt monatlich brutto 976 Euro bzw. 1.022 Euro weniger als Männer, die auf denselben Anforderungsniveaus tätig sind.
Tabelle 12: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende zum 31.12.2023, differenziert nach Anforderungsniveaus von Stellen und Regionen (Arbeitsort)
Anforderungsniveaus
|
Vogelsbergkreis | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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Hinsichtlich der Stellen für Beschäftigte mit „Produktions- und MINT-Berufen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Land-, Forst- und Gartenbauberufe (S11), Fertigungsberufe (S12), Fertigungstechnische Berufe (S13), Bau- und Ausbauberufe (S14) und IT- und naturwissenschaftlichen Dienstleistungsberufe (S41) bestehen, lässt sich keine Auskunft über die Bruttomonatsentgelte bzw. über die Lohnlücken treffen, da in diesem Sektor auf allen Anforderungsniveaus nur wenige Frauen beschäftigt sind.
Tabelle 13: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „Produktions- und MINT-Berufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Anforderungsniveaus von Stellen und Regionen (Arbeitsort)
Anforderungsniveaus
|
Vogelsbergkreis | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/vogelsbergkreis |
Hinsichtlich der Stellen für Beschäftigte mit Berufen in den „personenbezogenen Dienstleistungen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe (S21), Medizinische und nicht-medizinischen Gesundheitsberufe (S22) und Soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe (S23) zusammengesetzt sind, zeigt sich auf dem Anforderungsniveau Fachkraft im Vogelsbergkreis eine durchschnittliche Lohnlücke von 1,1 Prozent. Entgeltgleichheit ist auf diesem Anforderungsniveau nahezu erreicht. Für die anderen Anforderungsniveaus lässt sich keine Auskunft über die Bruttomonatsentgelte bzw. über die Lohnlücken treffen, da in diesem Sektor nur wenige Frauen auf Helfer-, Spezialisten- oder Expertenniveau beschäftigt sind.
Tabelle 14: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „personenbezogene Dienstleistungsberufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Anforderungsniveaus von Stellen und Regionen (Arbeitsort)
Anforderungsniveaus |
Vogelsbergkreis | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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Bei den Stellen für Beschäftigte mit „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Handelsberufe (S31), Berufe in Unternehmensführung und -organisation (S32), Unternehmensbezogene Dienstleistungsberufe sowie Sicherheitsberufe (S51), Verkehrs- und Logistikberufe (S53) und Reinigungsberufe (S53) bestehen, zeichnet sich für das Anforderungsniveau Fachkraft mit einer durchschnittlichen Lohnlücke von 8,6 Prozent eine Entwicklung Richtung Entgeltgleichheit ab. Die Lohnlücke liegt deutlich über dem hessischen Durchschnitt (0,1 Prozent). Für die anderen Anforderungsniveaus lässt sich keine Auskunft über die Bruttomonatsentgelte bzw. über die Lohnlücken treffen, da in diesem Sektor nur wenige Frauen auf Helfer-, Spezialisten- oder Expertenniveau beschäftigt sind.
Tabelle 15: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Anforderungsniveaus von Stellen und Regionen (Arbeitsort)
Anforderungsniveaus
|
Vogelsbergkreis | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/vogelsbergkreis |
4 Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte im unteren Entgeltbereich
Im Jahr 2023 arbeiten in den Betrieben des Vogelsbergkreises 3.215 Frauen und Männer in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung, die weniger als zwei Drittel des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts (Median) aller sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten im Kreis verdienen. Sie gehören damit zu den Beschäftigten im unteren Entgeltbereich und umfassen 16,9 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten im Vogelsbergkreis. Der Anteil fällt deutlich höher aus als im hessischen Durchschnitt (13,1 Prozent). Bei den Männern gehören im Vogelsbergkreis 13,2 Prozent, bei den Frauen 26,3 Prozent zu den Beschäftigten in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit im unteren Entgeltbereich.
Tabelle 16: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte im unteren Entgeltbereich* zum 31.12.2023, differenziert nach Geschlecht und Regionen (Arbeitsort)
Region
|
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SvB) in Vollzeit (VZ) ohne Auszubildende am Arbeistort insgesamt | Personen mit Entgelten unter der bundeseinheitlichen Schwelle | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | Anteil von allen SvB in VZ | Männer | Anteil von allen SvB-Männern in VZ | Frauen | Anteil von allen SvB-Frauen in VZ | ||
absolut | absolut | % | absolut | % | absolut | % | |
Anmerkung: *In Anlehnung an die „Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD)“ gelten als Beschäftigte des unteren Entgeltbereichs Personen, die als sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte weniger als 2/3 des Medianentgelts aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten erzielen. Dies ist die Schwelle des unteren Entgeltbereichs. Diese lag in Westdeutschland im Jahr 2023 bei 2.598 EUR.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/vogelsbergkreis |
Im Jahr 2021 arbeiten in den Betrieben des Vogelsbergkreises 3.782 Frauen und Männer in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung, die weniger als zwei Drittel des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts (Median) aller sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten im Vogelsbergkreis verdienen. Sie gehören damit zu den Beschäftigten im unteren Entgeltbereich und umfassen 19,8 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Vogelsbergkreis. Der Anteil fällt mit 19,8 Prozent höher aus als im hessischen Durchschnitt (15,2 Prozent). Im Vogelsbergkreis gehören von den Männern 15,0 Prozent und von den Frauen 32,0 Prozent zu den Beschäftigten in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit im unteren Entgeltbereich.
Tabelle 17: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte im unteren Entgeltbereich* zum 31.12.2021, differenziert nach Geschlecht und Regionen (Arbeitsort)
Region
|
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SvB) in Vollzeit (VZ) ohne Auszubildende am Arbeistort insgesamt | Personen mit Entgelten unter der bundeseinheitlichen Schwelle | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | Anteil von allen SvB in VZ | Männer | Anteil von allen SvB-Männern in VZ | Frauen | Anteil von allen SvB-Frauen in VZ | ||
absolut | absolut | % | absolut | % | absolut | % | |
Anmerkung: *In Anlehnung an die „Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD)“ gelten als Beschäftigte des unteren Entgeltbereichs Personen, die als sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte weniger als 2/3 des Medianentgelts aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten erzielen. Dies ist die Schwelle des unteren Entgeltbereichs. Diese lag in Westdeutschland im Jahr 2021 bei 2.417 EUR.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/vogelsbergkreis |
Die Anteile von Frauen und Männern im unteren Entgeltbereich haben sich im Jahr 2023 im Vergleich zum Jahr 2021 im Vogelsbergkreis und im Landesschnitt verringert.
Die prozentualen Anteile der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im unteren Entgeltbereich im Vogelsbergkreis im Jahr 2023 variieren im Branchenvergleich stark. Während im Verkehrs- und Logistiksektor knapp ein Drittel der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten zum unteren Entgeltbereich zählen, sind die Anteile in der öffentlichen Verwaltung eher gering. Circa ein Viertel der Vollzeitbeschäftigten in der Handel- und KFZ-Branche gehören zum unteren Entgeltbereich. Im Gesundheitswesen trifft dies auf rund 15 Prozent der Beschäftigten in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit zu, in der Altenpflege (Heime/Sozialwesen) und im Baugewerbe sind es jeweils rund 11 Prozent. Im Vogelsbergkreis sind die Anteile der Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in nahezu sämtlichen Wirtschaftszweigen höher als im hessischen Durchschnitt. Zu den Ausnahmen zählen Bereiche die Altenpflege (Heime/Sozialwesen) und das Baugewerbe.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/vogelsbergkreis |
5 Zukünftige Entwicklungen des Arbeitsmarkts im Vogelsbergkreis
Im Rahmen der Hessischen Fachkräfteinitiative „Zukunftsgerecht und regional“ wurden im Jahr 2024 für jede kreisfreie Stadt und jeden Kreis in Hessen Berufsprognosen erstellt.
Diese Prognosen zeigen, dass im Vogelsbergkreis zwischen 2023 und 2030 insgesamt 6.480 Fachkräfte fehlen werden (Tabelle 18). Dabei handelt es sich um 5.770 Beschäftigte mit einem (anerkannten) Berufsabschluss und 710 Beschäftigte mit einem (anerkannten) Studienabschluss. Darüber hinaus wird die Lage für Arbeitskräfte ohne einen (anerkannten) Berufs- oder Studienabschluss prognostiziert. Für diese Gruppe wird im Vogelsbergkreis eine Lücke von 610 Personen erwartet.
Tabelle 18: Prognose – Anzahl der fehlenden Arbeitskräfte im Vogelsbergkreis bis zum Jahr 2030, differenziert nach Qualifikationsniveaus
Qualifikationsniveau
|
fehlende Arbeitskräfte |
---|---|
Anmerkung: *Negative Werte (-) entsprechen einem Mangel an Fach- und Arbeitskräften in der jeweiligen Berufsgruppe, während positive Werte (+) einen Überhang bedeuten.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/vogelsbergkreis |
Die Prognosen zur Lage der Fach- und Arbeitskräfte können für den Vogelsbergkreis auch für verschiedene Berufsgruppen dargestellt werden. Hierbei zeigt sich großer Mangel in der Berufsgruppe Gesundheits- und Krankenpflege, Rettungsdienst und Geburtshilfe (340 fehlende Beschäftigte) sowie in der Berufsgruppe Erziehung, Sozialarbeit und Heilerziehungspflege (400 fehlende Beschäftigte). Dabei wird die Nachfrage nicht nur durch die Nachbesetzungsbedarfe aufgrund von Altersaustritten bestimmt, sondern auch durch Mehrbedarfe nach diesen Dienstleistungen aufgrund einer älter werdenden Gesellschaft mit pflegerischen Versorgungsnotwendigkeiten sowie einem steigenden Bedarf an Kinderbetreuung aufgrund der zunehmenden Teilhabe von Familienmitgliedern und insbesondere von Frauen am Erwerbsleben.
Nicht nur in den pflegerischen und erzieherischen Berufen ist der Mangel hoch, auch das Handwerk ist besonders stark vom demografischen Wandel betroffen ist. So entstehen dort in Zukunft ebenfalls große Lücken an Fach- und teilweise an Arbeitskräften. Dies gilt auch für den Vogelsbergkreis. Hier wird für die Gebäude- und versorgungstechnischen Berufe ein Mangel von 260 fehlenden Fach- und Arbeitskräften prognostiziert.
Auch für die Verkehrs- und Logistikberufe wird im Vogelsbergkreis ein großer Mangel an Fachkräften erwartet. Dieser erstreckt sich über die Berufe der Fahrzeugführung im Straßenverkehr (250 fehlende Beschäftigte) und die Berufe der Lagerwirtschaft, Post und Zustellung sowie Güterumschlag (290 fehlende Beschäftigte). Da sich der Logistiksektor in der jüngeren Vergangenheit als relativ krisenfest erwiesen hat, kann hier künftig von einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung ausgegangen werden.
Darüber hinaus werden im Vogelsbergkreis bis zum Jahr 2030 190 fehlende Fach- und Arbeitskräfte in der Berufsgruppe der Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe prognostiziert. Obwohl dieser Mangel im Vergleich zu anderen Berufsgruppen geringer ausfällt, ist dies eine der Berufsgruppen, die eine hohe Relevanz für die Gestaltung von Zukunftstrends kennzeichnet.
Hohe Zahlen fehlender Fach- und Arbeitskräfte werden im Vogelsbergkreis zudem für den Bereich Verwaltung (100 Beschäftigte) prognostiziert. Bis zum Jahr 2030 werden in diesem derzeit keine großen Digitalisierungseffekte erwartet. Dies führt zu einer weiterhin hohen Nachfrage nach Fachkräften und der altersbedingte Ersatzbedarf kann nicht gemindert werden. Im Vergleich zu den bisher dargestellten Berufsgruppen fällt der Mangel in den Berufen des verarbeitenden Gewerbes und der Industrie relativ gering aus. So weisen beispielsweise die Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe trotz hoher Beschäftigtenzahlen bis 2030 nur eine Lücke von 60 fehlenden Fach- und Arbeitskräften im Kreis auf. Ebenso werden für die Berufe der Metallerzeugung und -bearbeitung sowie des Metallbaus nur 30 fehlende Fach- und Arbeitskräfte prognostiziert. Beide Berufsgruppen kennzeichnet, dass sie von den derzeit hohen Energiepreisen stark betroffen und oft stark an den Automotive- bzw. Zulieferersektor gekoppelt sind. Die Transformation in diesen Bereichen wird in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer geringeren Nachfrage nach Fach- und Arbeitskräften einhergehen.
Tabelle 19: Zahl der fehlenden oder überschüssigen Fach- und Arbeitskräfte in ausgewählten Berufsgruppen im Vogelsbergkreis
Berufsgruppen* | Beschäftigte** 2023 | Größe der Lücken und Überhänge zwischen 2023 und 2030*** |
---|
Anmerkung: *Die Bezeichnungen der Berufsgruppen sind hier und im Folgenden aus der Klassifikation der Berufe 2010 in der überarbeiteten Fassung von 2020 der Bundesagentur für Arbeit übernommen.
**Beschäftigte bezeichnet die Summe der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und der ausschließlich geringfügig Beschäftigten.
***Negative Werte (-) entsprechen einem Mangel an Fach- und Arbeitskräften in der jeweiligen Berufsgruppe, während positive Werte (+) einen Überhang bedeuten.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/vogelsbergkreis |
Sowohl bei den Einwohnerinnen und Einwohnern im Vogelsbergkreis, die in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit erwerbstätig sind, als auch bei den Betrieben, die im Vogelsbergkreis ansässig sind, treten im Jahr 2023 deutliche Lohnlücken zuungunsten von Frauen auf. Bei Stellen auf dem Niveau Fachkraft ist die Entwicklung Richtung Entgeltgleichheit deutlich. Bei Stellen mit den Anforderungsniveaus Helfer, Spezialist und Experte sind die Entgeltlücken zuungunsten von Frauen groß (vgl. Tabelle 12).
Im Vogelsbergkreis sind die Anteile der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im unteren Entgeltbereich im Vergleich zum Landesschnitt besonders im Verkehrs- und Logistiksektor sowie in der Handel- und KFZ-Branche hoch. Die Anteile von sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im unteren Entgeltbereich haben sich im Vergleich zum Jahr 2021 bei Frauen und Männern verringert (vgl. Abbildung 1 sowie Tabellen 16 und 17).
Für den Vogelsbergkreis werden bis 2030 deutliche Fachkräfteengpässe vorausgeschätzt. Besonders betroffen sind jene Betriebe im Kreis, die Fachkräfte mit (anerkanntem) Berufsabschluss oder mit (anerkanntem) Studienabschluss suchen. Besonders groß ist die Lücke bei Fachkräften mit (anerkanntem) Berufsabschluss (vgl. Tabelle 18).
Zur Fachkräftesicherung könnte vor diesem Hintergrund die stärkere Nutzung der Potenziale von erwerbstätigen Frauen eine wesentliche Rolle spielen. Ansätze könnten in der Erweiterung des Erwerbsumfangs und in der Förderung des Aufstiegs von Frauen liegen.
6 Gesamtschau
Hessen ist ein starker Standort. Damit das auch so bleibt, ist die Deckung des Personalbedarfs ein entscheidender Faktor für dessen Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit. Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft können nur mit genügend kompetenten Arbeits-, Fach- und Führungskräften sowie wettbewerbsfähigen Arbeitgebern funktionieren.
Im Rahmen der hessischen Fach- und Arbeitskräftestrategie stellen Frauen ein wichtiges und wertvolles Potenzial bei der Abmilderung des Personalmangels dar. Dessen Ausschöpfung lässt eine nachhaltige Fach- und Arbeitskräftesicherung erwarten. Wesentliche Hebel zur Erschließung der brachliegenden Potenziale von Frauen sind in diesem Zusammenhang zum Beispiel die Reduktion von Unterbrechungszeiten in den Erwerbsbiografien, die Erhöhung des Stundenumfangs in Teilzeit und die Förderung des Aufstiegs von Frauen. Die damit einhergehenden höheren Entgelte von Frauen führen zu einer Verringerung der Entgeltlücke und tragen so auch zu einem attraktiven Lebens- und Arbeitsort Hessen bei.
Die strategische Verknüpfung von Fach- und Arbeitskräftesicherung in Hessen mit der Verbesserung der Entgeltlagen von Frauen und damit mit der Entgeltgleichheit ist daher aus individueller ebenso wie aus gesamtgesellschaftlicher und ökonomischer Perspektive sinnvoll.