Die Entgeltanalysen erfolgen unter zwei Fragestellungen:
- Wie stellt sich die Lage zur Lohngleichheit bei den Einwohnerinnen und Einwohnern des Kreises dar, die in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung erwerbstätig sind? In diesen Betrachtungen sind auch alle Einwohnerinnen und Einwohner eingeschlossen, die außerhalb des Kreises einer sozialversicherungspflichtigen Vollzeiterwerbstätigkeit nachgehen. Entsprechend sind alle Personen, die zwar im Kreis beschäftigt sind, jedoch außerhalb wohnen, nicht berücksichtigt. Im Fokus steht ausschließlich die Lohngleichheit der Wohnbevölkerung im Kreis (Teil 1). Ergänzt wird diese Analyse durch Daten zur Beschäftigungssituation der Einwohnerinnen und Einwohner (Teil 2). Daraus können Hinweise zur Einordnung der Entgeltdaten aus Teil 1, abgeleitet werden.
- Wie kann die Lage der Lohngleichheit in den Betrieben des Kreises eingeschätzt werden? Mit dem Fokus auf die Betriebe im Kreis wird erfasst, in welchem Maße Entgeltgleichheit bei den dort sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten auf Stellen mit unterschiedlichen Anforderungsniveaus erreicht wird. Diese Betrachtung schließt auch Beschäftigte ein, die nicht im Kreis wohnen, aber in dort ansässigen Betrieben beschäftigt sind (Teil 3). Zudem wird betrachtet, wie hoch die Anteile von sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten in dem unteren Entgeltbereich sind (Teil 4). Da sich gerade durch Fachkräfteengpässe für Frauen Chancen zum Aufstieg und zu einem größeren Beschäftigungsumfang ergeben können, was sich dann gegebenenfalls auch in höheren Entgelten niederschlägt, werden ergänzende Daten in Teil 5 dargestellt. Es wird gezeigt, in welchen Berufen bis zum Jahr 2030 Engpässe im Kreis zu erwarten sind. Diese Daten können Hinweise darauf geben, wo Frauen mit dem Ziel einer Verringerung der Lohnlücke gezielt rekrutiert und gefördert werden können.
In einem abschließenden Teil 6 wird eine Gesamtschau dargestellt.
1 Lohnlücken von sozialversicherungspflichtig vollzeitbeschäftigten Einwohnerinnen und Einwohner des Schwalm-Eder-Kreises
Im Jahr 2023 ist die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern bei sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung im Schwalm-Eder-Kreis mit 11,7 Prozent kleiner als noch im vorherigen Jahr 2022 mit 13,3 Prozent Damit bleibt der Trend einer weiteren Verringerung der Lohnlücke bestehen. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Sonderlagen während der Corona-Pandemie, die eine höhere Dynamik bei der Verringerung der Lohnlücken besonders im Jahr 2020 erzeugt hatten, nun nicht mehr wirksam sind (vgl. Hessischer Lohnatlas, 3. Auflage 2022). Die Entwicklung von 2022 bis 2023 wird als Indikator dafür aufgefasst, dass sich die Entwicklungsdynamik aus der Zeit vor der Pandemie wieder einstellt.
Tabelle 1: Lohnlücken* zwischen Frauen und Männern in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung, differenziert nach Regionen (Wohnort) und Jahren (Stand 31.12.), Angaben in Prozent
Jahr
|
Schwalm-Eder-Kreis | Hessen |
---|---|---|
Anmerkung: *positiver Wert = Bruttomonatsentgelte von Frauen sind niedriger als jene von Männern; negativer Wert = Bruttomonatsentgelte von Frauen sind höher als jene von Männern.
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Die nachfolgend präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die Einkommensdaten vorliegen. Da dies nicht bei allen sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten der Fall ist, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Der Frauenanteil bei den sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Schwalm-Eder-Kreis beträgt im Jahr 2023 genau 28,7 Prozent und liegt damit unter dem hessischen Schnitt von 32,9 Prozent. Interessant ist zudem, dass die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte (Median) von Frauen und Männern, die im Schwalm-Eder-Kreis leben, deutlich unter dem Landesschnitt liegen. Die durchschnittliche Lohnlücke ist im Schwalm-Eder-Kreis mit 11,7 Prozent größer als im hessischen Durchschnitt. Für Hessen insgesamt beträgt die Lohnlücke im Jahr 2023 8,0 Prozent.
Tabelle 2: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende zum 31.12.2023, differenziert nach ausgewählten Merkmalen und Regionen (Wohnort)
Region
|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||
---|---|---|---|---|---|---|
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab.
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Die Größen der Lohnlücken bei den Einwohnerinnen und Einwohnern, die in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung erwerbstätig sind, unterscheiden sich im Schwalm-Eder-Kreis deutlich zwischen den verschiedenen Qualifikationsniveaus von Beschäftigten.
Für Beschäftigte ohne Berufsabschluss beträgt die Lohnlücke 2,4 Prozent. Damit ist auf diesem Qualifikationsniveau Entgeltgleichheit nahezu erreicht. Der Frauenanteil liegt bei 26,1 Prozent und somit etwas unter dem Landesschnitt (26,5 Prozent).
Bei den Beschäftigten mit (anerkanntem) Berufsabschluss beträgt die Lohnlücke im Kreis 13,0 Prozent. Frauen mit (anerkanntem) Berufsabschluss verdienen monatlich brutto im Schnitt 511 Euro weniger als Männer auf dem gleichen Qualifikationsniveau. Der Frauenanteil liegt mit 28,5 Prozent unter dem Landesschnitt von 33,0 Prozent.
Bei den Beschäftigten mit akademischem Abschluss liegt die Lohnlücke bei 25,3 Prozent. Akademikerinnen verdienen monatlich brutto im Schnitt 1.551 Euro weniger als Männer auf dem gleichen Qualifikationsniveau. Der Frauenanteil liegt bei 33,9 Prozent und damit unter dem Landesschnitt von 37,3 Prozent.
Im Vergleich mit dem hessischen Durchschnitt zeigt sich im Schwalm-Eder-Kreis auf allen drei Qualifikationsniveaus eine Lohnlücke. Zudem erzielen Frauen auf allen drei Qualifikationsniveaus im Schwalm-Eder-Kreis niedrigere Bruttomonatsentgelte (Median) als im Landesschnitt.
Tabelle 3: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte* ohne Auszubildende zum 31.12.2023, differenziert nach Qualifikationsniveaus und Regionen (Wohnort)
Qualifikationsniveau
|
Schwalm-Eder-Kreis | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab.
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Bei der Betrachtung verschiedener Berufssektoren, in welchen die Einwohnerinnen und Einwohner des Kreises in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung tätig sind, ergibt sich ebenfalls ein differenziertes Bild.
Die Einzelberufe werden in drei Berufssektoren zusammengefasst, und zwar: „Produktions- und MINT-Berufe“, „personenbezogene Dienstleistungsberufe“ sowie „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“. Die Berufssektoren wurden auf Basis der Klassifikation der Berufe (KldB 2010) gebildet. Unter dem Berufssektor „Produktions- und MINT-Berufe“ sind Berufssegmente wie Land-, Forst- und Gartenbauberufe (S11), Fertigungsberufe (S12), Fertigungstechnische Berufe (S13), Bau- und Ausbauberufe (S14) und IT- und naturwissenschaftliche Dienstleistungsberufe (S41) zusammengefasst. Der Berufssektor „personenbezogene Dienstleistungen“ beinhaltet Berufssegmente wie Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe (S21), Medizinische und nicht-medizinische Gesundheitsberufe (S22) und Soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe (S23). Berufssegmente wie Handelsberufe (S31), Berufe in Unternehmensführung und -organisation (S32), Unternehmensbezogene Dienstleistungsberufe sowie Sicherheitsberufe (S51), Verkehrs- und Logistikberufe (S53) und Reinigungsberufe (S53) gehören zu dem Berufssegment „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“. Weitere Informationen sind im Glossar zu finden.
Die nachfolgend präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die Einkommensdaten vorliegen. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine regionalisierten Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „X“ ersetzt.
Die durchschnittliche Lohnlücke zwischen Frauen und Männern bei sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung in den „Produktions– und MINT-Berufen“, also den mathematisch-technischen Berufen, beträgt bei den Bewohnerinnen und Bewohnern des Schwalm-Eder-Kreises 7,2 Prozent. Damit zeichnet sich bei den Beschäftigten in den „Produktions- und MINT-Berufen“, die im Schwalm-Eder-Kreis leben, eine Entwicklung Richtung Entgeltgleichheit ab. Der Frauenanteil in diesem Berufssektor liegt mit 10,3 Prozent unter dem hessischen Durchschnitt (12,0 Prozent).
Mit 6,5 Prozent lässt sich bei den „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ im Schwalm-Eder-Kreis im Vergleich der Berufssektoren die geringste Lohnlücke feststellen. Diese liegt etwas über dem Landesschnitt von 6,1 Prozent. Der Frauenanteil ist mit 61,2 Prozent deutlich größer als in den anderen Berufssektoren im Schwalm-Eder-Kreis und entspricht genau dem hessischen Durchschnitt. Mit Blick auf das durchschnittliche Bruttomonatsentgelt (Median) zeigt sich, dass dieses deutlich niedriger liegt als bei den „Produktions- und MINT-Berufen“, aber höher als bei den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“.
Mit 6,8 Prozent entspricht die Lohnlücke in den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ in etwa der durchschnittlichen Lohnlücke in Hessen (6,9 Prozent) in diesem Berufssektor. Damit ist auch in diesem Berufssektor zwischen den in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit beschäftigten Einwohnerinnen und Einwohnern des Schwalm-Eder-Kreises eine Entwicklung Richtung Entgeltgleichheit sichtbar. Der Frauenanteil in diesem Berufssektor liegt mit 33,4 Prozent unter dem hessischen Durchschnitt (38,3 Prozent).
Tabelle 4: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende zum 31.12.2023, differenziert nach Berufssektoren und Regionen (Wohnort)
Berufssektor
|
Schwalm-Eder-Kreis | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab.
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Bei den „Produktions- und MINT-Berufen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Land-, Forst- und Gartenbauberufe (S11), Fertigungsberufe (S12), Fertigungstechnische Berufe (S13), Bau- und Ausbauberufe (S14) und IT- und naturwissenschaftliche Dienstleistungsberufe (S41) bestehen, zeichnet sich zwischen den in Vollzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigten Einwohnerinnen und Einwohnern im Schwalm-Eder-Kreis, die einen (anerkanntem) Berufsabschluss haben, eine Entwicklung Richtung Entgeltgleichheit mit einer durchschnittlichen Lohnlücke von 8,8 Prozent ab. Im Landesschnitt besteht hingegen auf diesem Qualifikationsniveau eine Lohnlücke von 10,9 Prozent. Der Frauenanteil bei den beruflich Qualifizierten ist im Schwalm-Eder-Kreis mit 9,0 Prozent mit dem Landesschnitt (8,9 Prozent) vergleichbar. Zu den sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten ohne Berufsabschluss und mit akademischem Abschluss, die im Berufssektor „Produktions- und MINT-Berufe“ tätig sind, werden im Schwalm-Eder-Kreis nur wenige Einwohnerinnen gezählt, sodass eine Auskunft über ihre Bruttomonatsentgelte nicht möglich ist.
Tabelle 5: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „Produktions- und MINT-Berufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Qualifikationsniveaus und Regionen (Wohnort)
Qualifikationsniveau
|
Schwalm-Eder-Kreis | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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Abgerufen 21.04.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/schwalm-eder-kreis |
In den „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe (S21), Medizinische und nicht-medizinische Gesundheitsberufe (S22), Soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe (S23) bestehen, zeichnet sich zwischen den in Vollzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigten Einwohnerinnen und Einwohnern des Schwalm-Eder-Kreises, die über einen (anerkannten) Berufsabschluss verfügen, mit einer durchschnittlichen Lohnlücke von 7,3 Prozent eine Entwicklung Richtung Entgeltgleichheit ab. Der Frauenanteil auf diesem Qualifikationsniveau ist mit 63,9 Prozent im Schwalm-Eder-Kreis hoch und liegt unter dem Landesschnitt von 66,2 Prozent. Zu den sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten ohne Berufsabschluss und mit akademischem Abschluss, die im Berufssektor „personenbezogene Dienstleistungsberufe“ tätig sind, werden im Schwalm-Eder-Kreis nur wenige Frauen und Männer gezählt, sodass eine Auskunft über ihre Bruttomonatsentgelte nicht möglich ist.
Tabelle 6: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „personenbezogene Dienstleistungsberufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Qualifikationsniveaus und Regionen (Wohnort)
Qualifikationsniveau
|
Schwalm-Eder-Kreis | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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Abgerufen 21.04.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/schwalm-eder-kreis |
Bei den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Handelsberufe (S31), Berufe in Unternehmensführung und -organisation (S32), Unternehmensbezogene Dienstleistungsberufe sowie Sicherheitsberufe (S51), Verkehrs- und Logistikberufe (S53) und Reinigungsberufe (S53) zusammengesetzt sind, zeigt sich bei den in Vollzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen und Männern, die im Schwalm-Eder-Kreis leben und über einen (anerkannten) Berufsabschluss verfügen, eine Lohnlücke von 10,0 Prozent. Frauen mit (anerkanntem) Berufsabschluss, die im Schwalm-Eder-Kreis wohnen, verdienen monatlich brutto durchschnittlich 367 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Der Frauenanteil bei den beruflich Qualifizierten ist im Schwalm-Eder-Kreis mit 35,9 Prozent niedriger als im Landesschnitt (40,7 Prozent). Bei den Beschäftigten mit akademischen Abschlüssen, die im Schwalm-Eder-Kreis leben und in „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ arbeiten, wird hingegen eine große durchschnittliche Lohnlücke von 28,0 Prozent deutlich. Die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte (Median) von Frauen mit akademischem Abschluss, die im Schwalm-Eder-Kreis leben und in „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ tätig sind, sind um 1.750 Euro niedriger als die von Männern mit akademischem Abschluss, die im Schalm-Eder-Kreis leben und im selben Berufssektor arbeiten. Zu den sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten ohne Berufsabschluss, die im Berufssektor „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“ tätig sind, werden im Schwalm-Eder-Kreis nur wenige Frauen gezählt, sodass eine Auskunft über ihre Bruttomonatsentgelte nicht möglich ist.
Tabelle 7: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Qualifikationsniveaus und Regionen (Wohnort)
Qualifikationsniveau
|
Schwalm-Eder-Kreis | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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2 Rahmendaten zur Beschäftigung von Frauen und Männern im Schwalm-Eder-Kreis
Die Daten im vorangegangenen Teil beziehen sich ausschließlich auf Frauen und Männer in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung, die im Schwalm-Eder-Kreis leben. Dies entspricht 14.752 Frauen. Darüber hinaus geht mit 19.347 Personen eine noch größere Zahl an Frauen einer sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigung nach. Zudem befinden sich weitere 4.117 Frauen, die im Kreis ansässig sind, in einer ausschließlich geringfügigen Beschäftigung, und 259 der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II sind alleinerziehende Frauen. Abweichungen zwischen der ausgewiesenen Gesamtsumme und der tatsächlichen Summe der Teilergebnisse sind aufgrund unterschiedlicher Merkmalstiefen, Auslassung von Kategorien und Rundungen möglich. Die Auspendlerquote ist bei Frauen niedriger als bei Männern. Dies zeigt, dass mehr Einwohner als Einwohnerinnen des Kreises ihr Einkommen außerhalb von deren Grenzen erwirtschaften. Die Auspendlerquote ergibt sich auf Basis der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort.
Tabelle 8: Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten* zum 31.12.2023 im Schwalm-Eder-Kreis (Wohnort), differenziert nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
|
Insgesamt | Männer | Frauen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | |
Gesamt
| |||||||||
Vollzeit (VZ)**
| |||||||||
ohne Berufsabschluss
| |||||||||
(anerkannter) Berufsabschluss
| |||||||||
akademischer Abschluss
| |||||||||
Teilzeit (TZ)**
| |||||||||
ohne Berufsabschluss
| |||||||||
(anerkannter) Berufsabschluss
| |||||||||
akademischer Abschluss
|
Anmerkung: *Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sind inkl. Auszubildende und im Alter von 15 bis unter 65 Jahren. Abweichungen zwischen ausgewiesener Gesamtsumme und tatsächlicher Summe der Teilergebnisse sind aufgrund unterschiedlicher Merkmalstiefen, Auslassung von Kategorien und Rundungen möglich.
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Abgerufen 21.04.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/schwalm-eder-kreis |
Tabelle 9: Zahl der geringfügig Beschäftigten* zum 31.12.2023 im Schwalm-Eder-Kreis (Wohnort), differenziert nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit
geringfügig Beschäftigte
|
Insgesamt | Männer | Frauen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | |
Gesamt
| |||||||||
ausschließlich geringfügig Beschäftigte (aGeB)
| |||||||||
im Nebenjob
|
Anmerkung: *Geringfügig Beschäftigte sind im Alter von 15 bis unter 65 Jahren. Abweichungen zwischen ausgewiesener Gesamtsumme und tatsächlicher Summe der Teilergebnisse sind aufgrund unterschiedlicher Merkmalstiefen, Auslassung von Kategorien und Rundungen möglich.
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Abgerufen 21.04.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/schwalm-eder-kreis |
Tabelle 10: Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Pendlerinnen und Pendler* sowie deren Quote zum 30.06.2023 im Schwalm-Eder-Kreis, differenziert nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit
sozialversicherungspflichtig beschäftigte Pendlerinnen und Pendler
|
Insgesamt | Männer | Frauen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | |
Einpendlerinnen und Einpendler
| |||||||||
Auspendlerinnen und Auspendler
| |||||||||
Einpendler-Quote**
| |||||||||
Auspendler-Quote**
|
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Abgerufen 21.04.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/schwalm-eder-kreis |
Tabelle 11: Durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen im Jahr 2023 im Schwalm-Eder-Kreis (Wohnort), differenziert nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit
Arbeitslose
|
Insgesamt | Männer | Frauen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | |
Gesamt
| |||||||||
im Rechtskreis SGB III
| |||||||||
im Rechtskreis SGB II
| |||||||||
davon Alleinerziehende
|
Anmerkung: Jahresdurchschnitt der Arbeitslosen ist ausgewiesen.
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Abgerufen 21.04.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/schwalm-eder-kreis |
Im Schwalm-Eder-Kreis zeigt sich bei den Einwohnerinnen und Einwohnern, die im Jahr 2023 in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung tätig sind, eine durchschnittliche Lohnlücke von 11,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 ist die Lohnlücke um 1,6 Prozentpunkte kleiner geworden. Allerdings ist die Lohnlücke mit 11,7 Prozent größer als im hessischen Durchschnitt (8,0 Prozent) (vgl. Tabellen 1 und 2).
Die durchschnittliche Lohnlücke bei Einwohnerinnen und Einwohnern des Schwalm-Eder-Kreises mit akademischem Abschluss ist mit 25,3 Prozent im Vergleich der Qualifikationsniveaus am größten. Sie liegt über dem hessischen Schnitt von 23,6 Prozent. Je niedriger das Qualifikationsniveau von Beschäftigten ist, desto geringer fällt die Entgeltlücke aus. Bei Beschäftigten ohne Berufsabschluss beträgt diese 2,4 Prozent (vgl. Tabelle 3).
Im Vergleich verschiedener Berufssektoren variieren die Lohnlücken deutlich. Sie liegen zwischen 6,5 Prozent bei den „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“, 6,8 Prozent bei den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ und 7,2 Prozent bei den „Produktions- und MINT-Berufen“. Die Einwohnerinnen des Schwalm-Eder-Kreises können in den „Produktions- und MINT-Berufen“ am meisten verdienen (vgl. Tabelle 4).
Die Daten von sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen am Wohnort zeigen, dass deutlich weniger als die Hälfte von diesen in Vollzeit erwerbstätig sind. Der hohe Anteil der Frauen, die einer sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigung nachgehen oder geringfügig beschäftigt sind, zeigt, dass noch brachliegende Beschäftigungspotenziale bei den Einwohnerinnen des Schwalm-Eder-Kreises vorhanden sind. Diese noch besser zu erschließen, kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Lohnlücken zu verringern (vgl. Tabellen 8 und 9).
3 Lohnlücken bei den Betrieben im Schwalm-Eder-Kreis
Die Daten in diesem Teil beziehen sich ausschließlich auf die Beschäftigungssituation in Betrieben, die ihre Standorte im Schwalm-Eder-Kreis haben. Die Daten über die dort in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit Beschäftigten schließen auch Einpendlerinnen und Einpendler aus anderen Kreisen und kreisfreien Städten ein.
Die Stellen für sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte im Schwalm-Eder-Kreis lassen sich nach vier hierarchisch aufgebauten Anforderungsniveaus unterscheiden:
- Helferniveau (keine oder eine einjährige Ausbildung vorausgesetzt)
- Fachkraftniveau (mindestens eine zweijährige Berufsausbildung oder einen berufsqualifizierenden Abschluss einer Berufsfach- oder einer Kollegschule vorausgesetzt)
- Spezialistenniveau (eine Meister- oder Technikerausbildung bzw. ein weiterführender Fachschul- oder Bachelorabschluss, kaufmännische Fortbildungen und ähnliche Weiterbildungen vorausgesetzt)
- Expertenniveau (ein mindestens vierjähriges abgeschlossenes Hochschulstudium vorausgesetzt)
Je höher das Anforderungsniveau einer Stelle ist, desto anspruchsvoller und komplexer sind die zu erfüllenden Aufgaben und desto höher sind im Schnitt die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte.
Die nachfolgend präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine regionalisierten Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wird der entsprechende Wert durch ein „X“ ersetzt.
Die durchschnittlichen Lohnlücken variieren bei den Betrieben im Schwalm-Eder-Kreis zwischen den vier Anforderungsniveaus der Stellen deutlich. Die geringsten Lücken zeigen sich im Schwalm-Eder-Kreis im Jahr 2023 beim Anforderungsniveau Helfer. Hier beträgt die durchschnittliche Lohnlücke 4,4 Prozent. Auf dem Anforderungsniveau Fachkraft besteht eine ähnlich große durchschnittliche Lohnlücke von 4,7 Prozent. Damit ist Entgeltgleichheit auf diesen beiden Anforderungsniveaus zwischen den in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit beschäftigten Frauen und Männern in den Betrieben im Schwalm-Eder-Kreis nahezu erreicht. Die größte durchschnittliche Lohnlücke mit 20,3 Prozent kann im Schwalm-Eder-Kreis beim Anforderungsniveau Experte identifiziert werden, die etwas über der landesdurchschnittlichen Lohnlücke liegt (19,9 Prozent). Auch beim Spezialistenniveau ist die durchschnittliche Lohnlücke im Schwalm-Eder-Kreis mit 13,9 Prozent groß. Diese liegt allerdings unterhalb der landesdurchschnittlichen Lohnlücke (18,7 Prozent). Frauen, die in den Betrieben im Schwalm-Eder-Kreis auf Spezialisten- bzw. Expertenniveau arbeiten, verdienen demnach im Schnitt monatlich brutto 671 Euro bzw. 1.261 Euro weniger als Männer, die auf denselben Anforderungsniveaus tätig sind.
Tabelle 12: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende zum 31.12.2023, differenziert nach Anforderungsniveaus von Stellen und Regionen (Arbeitsort)
Anforderungsniveaus
|
Schwalm-Eder-Kreis | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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Abgerufen 21.04.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/schwalm-eder-kreis |
Hinsichtlich der Stellen für Beschäftigte mit „Produktions- und MINT-Berufen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Land-, Forst- und Gartenbauberufe (S11), Fertigungsberufe (S12), Fertigungstechnischen Berufe (S13), Bau- und Ausbauberufe (S14) und IT- und naturwissenschaftlichen Dienstleistungsberufe (S41) bestehen, wird deutlich, dass in den Betrieben des Schwalm-Eder-Kreises auf dem Anforderungsniveau Helfer mit einer durchschnittlichen Entgeltlücke von -1,5 Prozent Entgeltgleichheit zwischen den Beschäftigten eingetreten ist. Auf dem Anforderungsniveau Fachkraft ist mit einer durchschnittlichen Lohnlücke von 5,6 Prozent eine Entwicklung Richtung Entgeltgleichheit zwischen den in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit beschäftigten Frauen und Männern, die in den Betrieben im Schwalm-Eder-Kreis in „Produktions- und MINT-Berufen“ arbeiten, zu verzeichnen. Auf den Anforderungsniveaus Spezialist und Experte werden im Schwalm-Eder-Kreis in diesem Berufssektor nur wenige Frauen beschäftigt, sodass eine Auskunft über ihre Bruttomonatsentgelte nicht möglich ist.
Tabelle 13: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „Produktions- und MINT-Berufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Anforderungsniveaus von Stellen und Regionen (Arbeitsort)
Anforderungsniveaus
|
Schwalm-Eder-Kreis | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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Abgerufen 21.04.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/schwalm-eder-kreis |
Hinsichtlich der Stellen für Beschäftigte mit Berufen in den „personenbezogenen Dienstleistungen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe (S21), Medizinische und nicht-medizinischen Gesundheitsberufe (S22) und Soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe (S23) bestehen, zeigt sich mit einer durchschnittlichen Lohnlücke von 4,0 Prozent, dass auf dem Anforderungsniveau Helfer im Schwalm-Eder-Kreis Entgeltgleichheit zwischen den in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit tätigen Frauen und Männern nahezu erreicht ist. Auch auf Fachkraftniveau ist mit einer durchschnittlichen Lohnlücke von 1,9 Prozent zwischen den Beschäftigten in den Betrieben des Schwalm-Eder-Kreises Entgeltgleichheit nahezu erreicht. Auf den Anforderungsniveaus Spezialist und Experte werden im Schwalm-Eder-Kreis in diesem Berufssektor nur wenige Frauen beschäftigt, sodass eine Auskunft über ihre Bruttomonatsentgelte nicht möglich ist.
Tabelle 14: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „personenbezogene Dienstleistungsberufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Anforderungsniveaus von Stellen und Regionen (Arbeitsort)
Anforderungsniveaus |
Schwalm-Eder-Kreis | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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Abgerufen 21.04.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/schwalm-eder-kreis |
Bei den Stellen für Beschäftigte mit „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Handelsberufe (S31), Berufe in Unternehmensführung und -organisation (S32), Unternehmensbezogene Dienstleistungsberufe sowie Sicherheitsberufe (S51), Verkehrs- und Logistikberufe (S53) und Reinigungsberufe (S53) zusammengesetzt sind, zeigt sich mit einer durchschnittlichen Lohnlücke von 0,6 Prozent, dass auf dem Anforderungsniveau Fachkraft im Schwalm-Eder-Kreis Entgeltgleichheit zwischen den in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit tätigen Frauen und Männern erreicht ist. Auf dem Anforderungsniveau Helfer ist mit einer durchschnittlichen Lohnlücke von 7,2 Prozent eine Entwicklung Richtung Entgeltgleichheit zwischen den in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit beschäftigten Frauen und Männern, die in den Betrieben im Schwalm-Eder-Kreis in „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ arbeiten, zu verzeichnen. Auf dem Anforderungsniveau Spezialist ist die Lohnlücke mit 15,0 Prozent hingegen groß. Frauen, die in den Betrieben im Schwalm-Eder-Kreis auf Spezialistenniveau „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“ ausüben, verdienen damit im Schnitt monatlich brutto 843 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Auf dem Anforderungsniveau Experte werden im Schwalm-Eder-Kreis in diesem Berufssektor nur wenige Frauen beschäftigt, sodass eine Auskunft über ihre Bruttomonatsentgelte nicht möglich ist.
Tabelle 15: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Anforderungsniveaus von Stellen und Regionen (Arbeitsort)
Anforderungsniveaus
|
Schwalm-Eder-Kreis | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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Abgerufen 21.04.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/schwalm-eder-kreis |
4 Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte im unteren Entgeltbereich
Im Jahr 2023 arbeiten in den Betrieben des Schwalm-Eder-Kreises 6.275 Frauen und Männer in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung, die weniger als zwei Drittel des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts (Median) aller sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten im Kreis verdienen. Sie gehören damit zu den Beschäftigten im unteren Entgeltbereich und umfassen 18,7 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten im Schwalm-Eder-Kreis. Der Anteil fällt mit 18,7 Prozent deutlich höher aus als im hessischen Durchschnitt (13,1 Prozent). Bei den Männern gehören im Schwalm-Eder-Kreis 15,6 Prozent, bei den Frauen 25,6 Prozent zu den Beschäftigten in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit im unteren Entgeltbereich.
Tabelle 16: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte im unteren Entgeltbereich* zum 31.12.2023, differenziert nach Geschlecht und Regionen (Arbeitsort)
Region
|
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SvB) in Vollzeit (VZ) ohne Auszubildende am Arbeistort insgesamt | Personen mit Entgelten unter der bundeseinheitlichen Schwelle | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | Anteil von allen SvB in VZ | Männer | Anteil von allen SvB-Männern in VZ | Frauen | Anteil von allen SvB-Frauen in VZ | ||
absolut | absolut | % | absolut | % | absolut | % | |
Anmerkung: *In Anlehnung an die „Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD)“ gelten als Beschäftigte des unteren Entgeltbereichs Personen, die als sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte weniger als 2/3 des Medianentgelts aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten erzielen. Dies ist die Schwelle des unteren Entgeltbereichs. Diese lag in Westdeutschland im Jahr 2023 bei 2.598 EUR.
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Abgerufen 21.04.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/schwalm-eder-kreis |
Im Jahr 2021 arbeiten in den Betrieben des Schwalm-Eder-Kreises 6.919 Frauen und Männer in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung, die weniger als zwei Drittel des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts (Median) aller sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten im Kreis verdienen. Sie gehören damit zu den Beschäftigten im unteren Entgeltbereich und umfassen 20,3 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Schwalm-Eder-Kreis. Der Anteil fällt mit 20,3 Prozent höher aus als im hessischen Durchschnitt (15,2 Prozent). Im Schwalm-Eder-Kreis gehören von den Männern 16,5 Prozent und von den Frauen 28,8 Prozent zu den Beschäftigten in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit im unteren Entgeltbereich.
Tabelle 17: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte im unteren Entgeltbereich* zum 31.12.2021, differenziert nach Geschlecht und Regionen (Arbeitsort)
Region
|
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SvB) in Vollzeit (VZ) ohne Auszubildende am Arbeistort insgesamt | Personen mit Entgelten unter der bundeseinheitlichen Schwelle | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | Anteil von allen SvB in VZ | Männer | Anteil von allen SvB-Männern in VZ | Frauen | Anteil von allen SvB-Frauen in VZ | ||
absolut | absolut | % | absolut | % | absolut | % | |
Anmerkung: *In Anlehnung an die „Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD)“ gelten als Beschäftigte des unteren Entgeltbereichs Personen, die als sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte weniger als 2/3 des Medianentgelts aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten erzielen. Dies ist die Schwelle des unteren Entgeltbereichs. Diese lag in Westdeutschland im Jahr 2021 bei 2.417 EUR.
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Abgerufen 21.04.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/schwalm-eder-kreis |
Die Anteile von Frauen und Männern im unteren Entgeltbereich haben sich im Jahr 2023 im Vergleich zum Jahr 2021 auf der Kreisebene und im Landesschnitt verringert.
Die prozentualen Anteile der im Jahr 2023 sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im unteren Entgeltbereich im Schwalm-Eder-Kreis variieren im Branchenvergleich stark. Während im Gastgewerbe mehr als 60 Prozent zum unteren Entgeltbereich zählen, liegen die Anteile beispielsweise in der Öffentlichen Verwaltung, dem Metall-, Elektro-, Stahlsektor und bei den Finanzen/Versicherungen jeweils im einstelligen Prozentbereich. Rund ein Fünftel der sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten im Gesundheitswesen und rund 13 Prozent in der Altenpflege (Heime/Sozialwesen) gehören zum unteren Entgeltbereich. Von den Vollzeitbeschäftigten im Verkehrs- und Logistiksektor gehören etwa ein Drittel zum unteren Entgeltbereich. In der Handel- und KFZ-Branche trifft dies auf etwa ein Viertel, im Baugewerbe auf knapp 15 Prozent der Beschäftigten in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit zu. Im Schwalm-Eder-Kreis sind die Anteile der Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in nahezu sämtlichen Wirtschaftszweigen höher als im hessischen Durchschnitt. Zu den Ausnahmen zählen Bereiche wie das Baugewerbe und der Metall-, Elektro-, Stahlsektor.
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Abgerufen 21.04.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/schwalm-eder-kreis |
5 Zukünftige Entwicklungen des Arbeitsmarkts im Schwalm-Eder-Kreis
Im Rahmen der Hessischen Fachkräfteinitiative „Zukunftsgerecht und regional“ wurden im Jahr 2024 für jede kreisfreie Stadt und jeden Kreis in Hessen Berufsprognosen erstellt.
Diese Prognosen zeigen, dass im Schwalm-Eder-Kreis zwischen 2023 und 2030 insgesamt 9.910 Fachkräfte fehlen werden (Tabelle 18). Dabei handelt es sich um 8.620 Beschäftigte mit einem (anerkannten) Berufsabschluss und 1.290 Beschäftigte mit einem (anerkannten) Studienabschluss. Darüber hinaus wird die Lage für Arbeitskräfte ohne einen (anerkannten) Berufs- oder Studienabschluss prognostiziert. Für diese Gruppe wird im Schwalm-Eder-Kreis eine Lücke von 440 Personen erwartet.
Tabelle 18: Prognose – Anzahl der fehlenden Arbeitskräfte im Schwalm-Eder-Kreis bis zum Jahr 2030, differenziert nach Qualifikationsniveaus
Qualifikationsniveau
|
fehlende Arbeitskräfte |
---|---|
Anmerkung: *Negative Werte (-) entsprechen einem Mangel an Fach- und Arbeitskräften in der jeweiligen Berufsgruppe, während positive Werte (+) einen Überhang bedeuten.
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Abgerufen 21.04.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/schwalm-eder-kreis |
Die Prognosen zur Lage der Fach- und Arbeitskräfte können für den Schwalm-Eder-Kreis auch für verschiedene Berufsgruppen dargestellt werden. Hierbei zeigt sich ein großer Mangel in der Berufsgruppe Gesundheits- und Krankenpflege, Rettungsdienst und Geburtshilfe (470 fehlende Beschäftigte), in der Altenpflege (330 fehlende Beschäftigte) und in der Erziehung, Sozialarbeit und Heilerziehungspflege (700 fehlende Beschäftigte). Dabei wird die Nachfrage nicht nur durch die Nachbesetzungsbedarfe aufgrund von Altersaustritten bestimmt, sondern auch durch Mehrbedarfe nach diesen Dienstleistungen aufgrund einer älter werdenden Gesellschaft mit pflegerischen Versorgungsnotwendigkeiten sowie einem steigenden Bedarf an Kinderbetreuung aufgrund der zunehmenden Teilhabe von Familienmitgliedern und insbesondere von Frauen am Erwerbsleben.
Nicht nur in den pflegerischen und erzieherischen Berufen ist der Mangel hoch, auch das Handwerk ist besonders stark vom demografischen Wandel betroffen. So entstehen dort in Zukunft ebenfalls große Lücken an Fach- und teilweise auch an Arbeitskräften. Dies gilt auch für den Schwalm-Eder-Kreis. Hier wird für die Gebäude- und versorgungstechnischen Berufe ein Mangel von 370 fehlenden Fach- und Arbeitskräften prognostiziert.
Auch für die Verkehrs- und Logistikberufe wird im Schwalm-Eder-Kreis ein großer Mangel an Fachkräften erwartet. Dieser erstreckt sich über die Berufe der Lagerwirtschaft, Post und Zustellung sowie Güterumschlag (1.000 fehlende Beschäftigte) und die Berufe der Fahrzeugführung im Straßenverkehr (440 fehlende Beschäftigte). Da sich der Logistiksektor in der jüngeren Vergangenheit als relativ krisenfest erwiesen hat, kann hier auch künftig von einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung ausgegangen werden.
Hohe Zahlen fehlender Fach- und Arbeitskräfte werden im Schwalm-Eder-Kreis zudem für die Verwaltung (190 fehlende Beschäftigte) prognostiziert. In diesem Bereich werden bis zum Jahr 2030 derzeit keine großen Digitalisierungseffekte erwartet, da die Digitalisierung nur sehr langsam voranschreitet. Dies führt zu einer weiterhin hohen Nachfrage nach Fachkräften und der altersbedingte Ersatzbedarf kann nicht gemindert werden.
Darüber hinaus werden im Schwalm-Eder-Kreis bis zum Jahr 2030 170 fehlende Fach- und Arbeitskräfte bei den ingenieurswissenschaftlich geprägten technischen Forschungs-, Entwicklungs-, Konstruktions- und Produktionssteuerungsberufen prognostiziert. Dies ist eine Berufsgruppe, die eine hohe Relevanz für die Gestaltung von Zukunftstrends kennzeichnet. Fachkräfte und Betriebe in diesem Bereich sind von einer hohen Innovations- und Veränderungsbereitschaft geprägt, deren Auswirkungen auch auf alle anderen Berufsgruppen und Wirtschaftszweige ausstrahlen. Denn im Vergleich zu den bisher dargestellten Berufsgruppen fällt der Mangel in den Berufen des verarbeitenden Gewerbes und der Industrie relativ gering aus. So weisen beispielsweise die Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe trotz hoher Beschäftigtenzahlen bis 2030 nur eine Lücke von 130 fehlenden Fach- und Arbeitskräften im Kreis auf. Die Berufsgruppe kennzeichnet, dass sie von den derzeit hohen Energiepreisen stark betroffen und oft stark an den Automotive- bzw. Zulieferersektor gekoppelt ist. Die Transformation in diesen Bereichen wird in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer geringeren Nachfrage nach Fach- und Arbeitskräften einhergehen.
Tabelle 19: Zahl der fehlenden oder überschüssigen Fach- und Arbeitskräfte in ausgewählten Berufsgruppen im Schwalm-Eder-Kreis
Berufsgruppen* | Beschäftigte** 2023 | Größe der Lücken und Überhänge zwischen 2023 und 2030*** |
---|
Anmerkung: *Die Bezeichnungen der Berufsgruppen sind hier und im Folgenden aus der Klassifikation der Berufe 2010 in der überarbeiteten Fassung von 2020 der Bundesagentur für Arbeit übernommen.
**Beschäftigte bezeichnet die Summe der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und der ausschließlich geringfügig Beschäftigten.
***Negative Werte (-) entsprechen einem Mangel an Fach- und Arbeitskräften in der jeweiligen Berufsgruppe, während positive Werte (+) einen Überhang bedeuten.
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Abgerufen 21.04.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/schwalm-eder-kreis |
Sowohl bei den Einwohnerinnen und Einwohnern des Schwalm-Eder-Kreises, die in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit erwerbstätig sind, als auch bei den Betrieben, die im Schwalm-Eder-Kreis ansässig sind, treten im Jahr 2023 deutliche Lohnlücken zuungunsten von Frauen auf. Bei Stellen auf den Niveaus Helfer und Fachkraft ist Entgeltgleichheit nahezu erreicht. Bei Stellen mit den Anforderungsniveaus Spezialist oder Experte sind die Entgeltlücken zuungunsten von Frauen groß (vgl. Tabelle 12). Besonders bei Stellen für Spezialisten, die mit „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ besetzt werden, verdienten Frauen im Schwalm-Eder-Kreis im Schnitt deutlich weniger als Männer (vgl. Tabelle 15).
Im Schwalm-Eder-Kreis sind die Anteile der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im unteren Entgeltbereich im Vergleich zum Landesschnitt besonders im Gastgewerbe, dem Verkehrs- und Logistiksektor sowie der Handels- und KFZ-Branche hoch. Die Anteile von sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im unteren Entgeltbereich haben sich im Vergleich zum Jahr 2021 bei Frauen und Männern verringert (vgl. Abbildung 1 sowie Tabellen 16 und 17).
Für den Schwalm-Eder-Kreis werden bis 2030 deutliche Fachkräfteengpässe vorausgeschätzt. Besonders betroffen sind jene Betriebe im Kreis, die Fachkräfte mit (anerkanntem) Berufsabschluss oder mit (anerkanntem) Studienabschluss suchen. Besonders groß ist die Lücke bei Fachkräften mit (anerkanntem) Berufsabschluss (vgl. Tabelle 18).
Zur Fachkräftesicherung könnte vor diesem Hintergrund die stärkere Nutzung der Potenziale von erwerbstätigen Frauen eine wesentliche Rolle spielen. Ansätze könnten in der Erweiterung des Erwerbsumfangs und in der Förderung des Aufstiegs von Frauen liegen
6 Gesamtschau
Hessen ist ein starker Standort. Damit das auch so bleibt, ist die Deckung des Personalbedarfs ein entscheidender Faktor für dessen Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit. Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft können nur mit genügend kompetenten Arbeits-, Fach- und Führungskräften sowie wettbewerbsfähigen Arbeitgebern funktionieren.
Im Rahmen der hessischen Fach- und Arbeitskräftestrategie stellen Frauen ein wichtiges und wertvolles Potenzial bei der Abmilderung des Personalmangels dar. Dessen Ausschöpfung lässt eine nachhaltige Fach- und Arbeitskräftesicherung erwarten. Wesentliche Hebel zur Erschließung der brachliegenden Potenziale von Frauen sind in diesem Zusammenhang zum Beispiel die Reduktion von Unterbrechungszeiten in den Erwerbsbiografien, die Erhöhung des Stundenumfangs in Teilzeit und die Förderung des Aufstiegs von Frauen. Die damit einhergehenden höheren Entgelte von Frauen führen zu einer Verringerung der Entgeltlücke und tragen so auch zu einem attraktiven Lebens- und Arbeitsort Hessen bei.
Die strategische Verknüpfung von Fach- und Arbeitskräftesicherung in Hessen mit der Verbesserung der Entgeltlagen von Frauen und damit mit der Entgeltgleichheit ist daher aus individueller ebenso wie aus gesamtgesellschaftlicher und ökonomischer Perspektive sinnvoll.