Kreisfreie Stadt Frankfurt am Main

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Die Entgeltanalysen erfolgen unter zwei Fragestellungen:

  1. Wie stellt sich die Lage zur Lohngleichheit bei den Einwohnerinnen und Einwohnern der kreisfreien Stadt dar, die in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung erwerbstätig sind? In diesen Betrachtungen sind auch alle Einwohnerinnen und Einwohner eingeschlossen, die außerhalb der kreisfreien Stadt einer sozialversicherungspflichtigen Vollzeiterwerbstätigkeit nachgehen. Entsprechend sind alle Personen, die zwar in der kreisfreien Stadt beschäftigt sind, jedoch außerhalb wohnen, nicht berücksichtigt. Im Fokus steht ausschließlich die Lohngleichheit der Wohnbevölkerung in der kreisfreien Stadt (Teil 1). Ergänzt wird diese Analyse durch Daten zur Beschäftigungssituation der Einwohnerinnen und Einwohner (Teil 2). Daraus können Hinweise zur Einordnung der Entgeltdaten aus Teil 1 sowie erste Handlungsansätze für die Förderung von Frauen, die in der kreisfreien Stadt wohnen, abgeleitet werden.
  2. Wie kann die Lage der Lohngleichheit in den Betrieben der kreisfreien Stadt eingeschätzt werden? Mit dem Fokus auf die Betriebe in der kreisfreien Stadt wird erfasst, in welchem Maße Entgeltgleichheit bei den dort sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten auf Stellen mit unterschiedlichen Anforderungsniveaus erreicht wird. Diese Betrachtung schließt Beschäftigte ein, die nicht in der kreisfreien Stadt wohnen, aber in dort ansässigen Betrieben beschäftigt sind (Teil 3). Zudem wird betrachtet, wie hoch die Anteile von sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im unteren Entgeltbereich sind (Teil 4). Da sich gerade durch Fachkräfteengpässe für Frauen Chancen zum Aufstieg und zu einem größeren Beschäftigungsumfang ergeben können, was sich dann gegebenenfalls auch in höheren Entgelten niederschlägt, werden ergänzende Daten in Teil 5 dargestellt. Es wird gezeigt, in welchen Berufen bis zum Jahr 2030 Engpässe in der kreisfreien Stadt zu erwarten sind. Diese Daten können Hinweise darauf geben, wo Frauen mit dem Ziel einer Verringerung der Lohnlücke gezielt rekrutiert und gefördert werden könnten.

In einem abschließenden Teil 6 wird eine Gesamtschau dargestellt.

1 Lohnlücken von sozialversicherungspflichtig vollzeitbeschäftigten Einwohnerinnen und Einwohner der kreisfreien Stadt

Im Jahr 2023 ist die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern bei sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main mit 3,8 Prozent kleiner als noch im vorherigen Jahr 2022 mit 4,4 Prozent. Damit bleibt der Trend einer weiteren Verringerung der Lohnlücke bestehen. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Sonderlagen während der Pandemie, die eine höhere Dynamik bei der Verringerung der Lohnlücken besonders im Jahr 2020 erzeugt hatten, nun nicht mehr wirksam sind (vgl. Hessischer Lohnatlas, 3. Auflage 2022). Die Entwicklung von 2022 bis 2023 wird als Indikator dafür aufgefasst, dass sich die Entwicklungsdynamik aus der Vorpandemie wieder einstellt.

Tabelle 1: Lohnlücken* zwischen Frauen und Männern in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung, differenziert nach Regionen (Wohnort) und Jahren (Stand 31.12.), Angaben in Prozent

Jahr
Stadt Frankfurt am Main Hessen
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigungsstatistik, IWAK eigene Berechnung und Darstellung
Anmerkung: *positiver Wert = Bruttomonatsentgelte von Frauen sind niedriger als jene von Männern; negativer Wert = Bruttomonatsentgelte von Frauen sind höher als jene von Männern.

Die nachfolgend präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf Personen, für die Einkommensdaten vorliegen. Da dies nicht bei allen sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten der Fall ist, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Der Frauenanteil bei den sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main beträgt im Jahr 2023 38,9 Prozent und liegt damit über dem hessischen Schnitt von 32,9 Prozent. Interessant ist zudem, dass die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte (Median) von Frauen und Männern, die in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main leben, deutlich über dem Landesschnitt liegen. Die durchschnittliche Lohnlücke ist in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main mit 3,8 Prozent kleiner als im hessischen Durchschnitt. Für Hessen insgesamt beträgt die Lohnlücke im Jahr 2023 8,0 Prozent.

Tabelle 2: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende zum 31.12.2023, differenziert nach ausgewählten Merkmalen und Regionen (Wohnort)

Region
Frauenanteil* Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € durchschnittliche Lohnlücke
% abs. Männer Frauen % abs. in €
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigungsstatistik, IWAK eigene Berechnung und Darstellung
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab.

Die Größen der Lohnlücken bei den Einwohnerinnen und Einwohnern, die in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung erwerbstätig sind, unterscheiden sich in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main deutlich zwischen den verschiedenen Qualifikationsniveaus von Beschäftigten.

Bei den Beschäftigten ohne Berufsabschluss besteht mit einer Lohnlücke von -0,6 Prozent Entgeltgleichheit. Der Frauenanteil liegt bei 28,5 Prozent und damit etwas über dem Landesschnitt (26,5 Prozent).

Bei den Beschäftigten mit (anerkanntem) Berufsabschluss beträgt die Lohnlücke 1,6 Prozent. Damit besteht auf diesem Qualifikationsniveau zwischen den Einwohnerinnen und Einwohnern der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main Entgeltgleichheit. Der Frauenanteil liegt mit 39,5 Prozent deutlich über dem Landesschnitt von 33,0 Prozent.

Bei den Beschäftigten mit akademischem Abschluss liegt die Lohnlücke bei 18,3 Prozent. Akademikerinnen verdienen brutto im Schnitt 1.232 Euro weniger als Männer auf dem gleichen Qualifikationsniveau. Der Frauenanteil liegt bei 43,5 Prozent und damit ebenfalls deutlich über dem Landesschnitt von 37,3 Prozent.

Im Vergleich mit dem hessischen Durchschnitt zeigt sich in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main auf allen drei Qualifikationsniveaus eine kleinere Lohnlücke. Zudem erzielen Frauen in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main ein höheres Durchschnittseinkommen als im Landesschnitt.

Tabelle 3: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte* ohne Auszubildende zum 31.12.2023, differenziert nach Qualifikationsniveaus und Regionen (Wohnort)

Qualifikationsniveau
Stadt Frankfurt am Main Hessen
Frauenanteil* Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € durchschnittliche Lohnlücke Frauenanteil* Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € durchschnittliche Lohnlücke
% abs. Männer Frauen % abs. in € % abs. Männer Frauen % abs. in €
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigungsstatistik, IWAK eigene Berechnung und Darstellung
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab.

Bei der Betrachtung verschiedener Berufssektoren, in welchen die Einwohnerinnen und Einwohner der kreisfreien Stadt in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung tätig sind, ergibt sich ebenfalls ein differenziertes Bild.

Die Einzelberufe werden in drei Berufssektoren zusammengefasst, und zwar: „Produktions- und MINT-Berufe“, „personenbezogene Dienstleistungsberufe“ sowie „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“. Die Berufssektoren wurden auf Basis der Klassifikation der Berufe (KldB 2010) gebildet. Unter dem Berufssektor „Produktions- und MINT-Berufe“ sind Berufssegmente wie Land-, Forst- und Gartenbauberufe (S11), Fertigungsberufe (S12), Fertigungstechnische Berufe (S13), Bau- und Ausbauberufe (S14) und IT- und naturwissenschaftliche Dienstleistungsberufe (S41) zusammengefasst. Der Berufssektor „personenbezogene Dienstleistungen“ beinhaltet Berufssegmente wie Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe (S21), Medizinische und nicht-medizinische Gesundheitsberufe (S22) und Soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe (S23). Berufssegmente wie Handelsberufe (S31), Berufe in Unternehmensführung und -organisation (S32), Unternehmensbezogene Dienstleistungsberufe sowie Sicherheitsberufe (S51), Verkehrs- und Logistikberufe (S53) und Reinigungsberufe (S53) gehören zu dem Berufssegment „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“. Weitere Informationen sind im Glossar zu finden.

Die nachfolgend präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die Einkommensdaten vorliegen. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine regionalisierten Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „X“ ersetzt.

Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern bei sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung in den „Produktions- und MINT-Berufen“, also den mathematisch-technischen Berufen, beträgt bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main 11,5 Prozent zuungunsten der Männer. Damit verdienen Frauen, die in „Produktions- und MINT-Berufen“ arbeiten und in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main wohnen in Vollzeit im Schnitt monatlich brutto 519 Euro mehr als Männer, die in „Produktions- und MINT-Berufen“ tätig sind und in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main leben. Der Frauenanteil in diesem Berufssektor liegt mit 17,7 Prozent deutlich über dem hessischen Durchschnitt (12,0 Prozent).

Bei den „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ lässt sich für die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main feststellen, dass in diesem Berufssektor mit einer Lohnlücke von -1,9 Prozent Entgeltgleichheit zwischen den Beschäftigten erreicht ist. Der Frauenanteil ist mit 58,7 Prozent deutlich größer als in den anderen Berufssektoren, fällt jedoch im Vergleich zum Landesdurchschnitt etwas geringer aus (61,2 Prozent). Mit Blick auf die Entgelthöhe in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main zeigt sich, dass diese bei den „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ deutlich niedriger liegt als bei den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ oder den „Produktions- und MINT-Berufen“. Im Vergleich zum Landesschnitt ist das durchschnittliche Entgeltniveau von Frauen in „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main dennoch etwas höher.

Mit 6,0 Prozent ist die Lohnlücke in den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main etwas niedriger als in Hessen insgesamt (6,9 Prozent). In diesem Berufssektor zeichnet sich eine Entwicklung Richtung Entgeltgleichheit ab. Frauen verdienen im Schnitt in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main brutto noch 311 Euro weniger als Männer. Dabei ist der Frauenanteil bei den Vollzeitbeschäftigten mit 41,4 Prozent in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main bzw. 38,3 Prozent in Hessen relativ groß.

Tabelle 4: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende zum 31.12.2023, differenziert nach Berufssektoren und Regionen (Wohnort)

Berufssektor
Stadt Frankfurt am Main Hessen
Frauenanteil* Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € durchschnittliche Lohnlücke Frauenanteil* Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € durchschnittliche Lohnlücke
% abs. Männer Frauen % abs. in € % abs. Männer Frauen % abs. in €
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigungsstatistik, IWAK eigene Berechnung und Darstellung
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab.

Bei den „Produktions- und MINT-Berufen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Land-, Forst- und Gartenbauberufe (S11), Fertigungsberufe (S12), Fertigungstechnische Berufe (S13), Bau- und Ausbauberufe (S14) und IT- und naturwissenschaftliche Dienstleistungsberufe (S41) bestehen, zeigt sich bei den in Vollzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigten Einwohnerinnen und Einwohnern mit einem (anerkannten) Berufsabschluss eine durchschnittliche Lohnlücke von 3,8 Prozent zuungunsten der Männer. Damit unterscheidet sich die Lage in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main deutlich vom Landesschnitt mit einer Lohnlücke von 10,9 Prozent zuungunsten der Frauen. Frauen mit (anerkanntem) Berufsabschluss, die in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main leben und in „Produktions- und MINT-Berufen“ arbeiten, verdienen im Schnitt brutto 153 Euro mehr als Männer, die in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main leben und in „Produktions- und MINT-Berufen“ tätig sind. Der Frauenanteil liegt in diesem Berufssektor in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main mit 9,9 Prozent etwas über dem Landesschnitt von 8,9 Prozent. Bei den Beschäftigten mit akademischen Abschlüssen besteht hingegen in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main eine deutliche Lohnlücke von 14,8 Prozent zuungunsten der Frauen. Diese liegt unter dem Landesdurchschnitt (18,8 Prozent). Frauen mit akademischem Abschluss, die in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main leben und in „Produktions- und MINT-Berufen“ tätig sind, verdienen monatlich brutto in Vollzeit im Schnitt 934 Euro weniger als in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main lebende Männer mit akademischem Berufsabschluss, die in „Produktions- und MINT-Berufen“ arbeiten. Der Frauenanteil von 29,1 Prozent liegt über jenem bei den beruflich Qualifizierten und deutlich über dem Landesschnitt (21,6 Prozent). Zu den Beschäftigten ohne Berufsabschluss, die in „Produktions- und MINT-Berufen“ tätig sind, werden in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main nur wenige Frauen gezählt, sodass eine Auskunft über ihre Bruttomonatsentgelte nicht möglich ist.

Tabelle 5: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „Produktions- und MINT-Berufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Qualifikationsniveaus und Regionen (Wohnort)

Qualifikationsniveau
Stadt Frankfurt am Main Hessen
Frauenanteil* Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € durchschnittliche Lohnlücke Frauenanteil* Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € durchschnittliche Lohnlücke
% abs. Männer Frauen % abs. in € % abs. Männer Frauen % abs. in €
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigungsstatistik, IWAK eigene Berechnung und Darstellung
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.

In den „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe (S21), Medizinische und nicht-medizinische Gesundheitsberufe (S22) sowie Soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe (S23) bestehen, zeigt sich bei den in Vollzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigten Einwohnerinnen und Einwohnern der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main, die über einen (anerkannten) Berufsabschluss verfügen, dass dort Entgeltgleichheit mit einer durchschnittlichen Lohnlücke von -0,6 Prozent erreicht ist. Der Frauenanteil ist bei den beruflich Qualifizierten in diesem Berufssektor in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main mit 64,2 Prozent hoch und liegt etwas unter dem Landesschnitt von 66,2 Prozent. Bei den Beschäftigten mit akademischen Abschlüssen wird eine Lohnlücke von 13,6 Prozent deutlich, die unter dem Landesschnitt von 17,5 Prozent liegt. Dies bedeutet, dass die Bruttomonatsentgelte von Frauen mit akademischem Abschluss, die in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main leben und in „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ tätig sind, um 757 Euro niedriger sind als die der männlichen Einwohner mit akademischem Abschluss, die in „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ arbeiten. Der Frauenanteil von 59,1 Prozent liegt in diesem Berufssektor bei den Beschäftigten mit akademischem Abschluss in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main über dem Landesschnitt von 56,8 Prozent. Bei den Beschäftigten in „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ ohne Berufsabschluss, die in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main leben, besteht eine Lohnlücke von 5,2 Prozent zuungunsten der Männer. Frauen, die in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main leben und in „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ arbeiten, verdienen damit in Vollzeit im Schnitt brutto monatlich 139 Euro mehr als die männlichen Beschäftigten, die in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main leben und in „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ tätig sind. Der Frauenanteil auf diesem Qualifikationsniveau in diesem Berufssektor liegt in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main mit 48,9 Prozent unter dem hessischen Schnitt (52,0 Prozent).

Tabelle 6: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „personenbezogene Dienstleistungsberufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Qualifikationsniveaus und Regionen (Wohnort)

Qualifikationsniveau
Stadt Frankfurt am Main Hessen
Frauenanteil* Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € durchschnittliche Lohnlücke Frauenanteil* Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € durchschnittliche Lohnlücke
% abs. Männer Frauen % abs. in € % abs. Männer Frauen % abs. in €
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigungsstatistik, IWAK eigene Berechnung und Darstellung
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.

Bei den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Handelsberufe (S31), Berufe in Unternehmensführung und -organisation (S32), Unternehmensbezogene Dienstleistungsberufe sowie Sicherheitsberufe (S51), Verkehrs- und Logistikberufe (S53) und Reinigungsberufe (S53) bestehen, zeigt sich bei den in Vollzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigten Einwohnerinnen und Einwohnern mit (anerkanntem) Berufsabschluss, die in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main leben, eine durchschnittliche Lohnlücke von 2,3 Prozent zuungunsten der Männer. Frauen mit (anerkanntem) Berufsabschluss, die in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main wohnen und in „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ tätig sind, verdienen somit brutto monatlich im Schnitt 94 Euro mehr als Männer mit (anerkanntem) Berufsabschluss, die in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main leben und in „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ arbeiten. Der Frauenanteil bei den beruflich Qualifizierten in diesem Berufssektor ist in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main mit 43,2 Prozent höher als im Landesschnitt (40,7 Prozent). Bei den Beschäftigten in „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ ohne Berufsabschluss zeigt sich eine Lohnlücke von 3,9 Prozent zuungunsten der Männer. Die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte (Median) von Frauen auf diesem Qualifikationsniveau, die in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main leben und in diesem Berufssektor arbeiten, sind somit um 120 Euro höher als die von Männern, die in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main wohnen und in „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ tätig sind. Bei den Beschäftigten mit akademischen Abschlüssen wird eine Lohnlücke von 18,8 Prozent zuungunsten der Frauen deutlich. Diese liegt unter dem Landesschnitt (25,0 Prozent), dennoch sind die Bruttomonatsentgelte (Median) von Frauen mit akademischem Berufsabschluss, die in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main leben und in „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ tätig sind, im Schnitt um 1.329 Euro niedriger als die von Männern mit akademischem Berufsabschluss, die in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main leben und in demselben Berufssektor arbeiten.

Tabelle 7: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Qualifikationsniveaus und Regionen (Wohnort)

Qualifikationsniveau
Stadt Frankfurt am Main Hessen
Frauenanteil* Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € durchschnittliche Lohnlücke Frauenanteil* Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € durchschnittliche Lohnlücke
% abs. Männer Frauen % abs. in € % abs. Männer Frauen % abs. in €
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigungsstatistik, IWAK eigene Berechnung und Darstellung
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.

2 Rahmendaten zur Beschäftigung von Frauen und Männern in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main

Die Daten im vorangegangenen Teil beziehen sich ausschließlich auf Frauen und Männer in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung, die in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main leben. Dies entspricht 94.514 Frauen, die in Vollzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Darüber hinaus geht mit 61.373 Personen eine deutlich kleinere Zahl an Frauen einer sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigung nach. Zudem befinden sich weitere 15.878 Frauen, die in der Stadt ansässig sind, in einer ausschließlich geringfügigen Beschäftigung und 1.925 der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II sind alleinerziehende Frauen. Abweichungen zwischen ausgewiesener Gesamtsumme und tatsächlicher Summe der Teilergebnisse sind aufgrund unterschiedlicher Merkmalstiefen, Auslassung von Kategorien und Rundungen möglich. Die Auspendlerquote ist bei Frauen wie bei Männern niedrig. Dies zeigt, dass viele Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt ihr Einkommen innerhalb von deren Grenzen erwirtschaften. Die Auspendlerquote ergibt sich auf Basis der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort.

Tabelle 8: Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten* zum 31.12.2023 in der Stadt Frankfurt am Main (Wohnort), differenziert nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit

sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Insgesamt Männer Frauen
Gesamt deutsche Staats­angehörigkeit ausländische Staats­angehörigkeit Gesamt deutsche Staats­angehörigkeit ausländische Staats­angehörigkeit Gesamt deutsche Staats­angehörigkeit ausländische Staats­angehörigkeit
Gesamt
Vollzeit (VZ)**
ohne Berufsabschluss
(anerkannter) Berufsabschluss
akademischer Abschluss
Teilzeit (TZ)**
ohne Berufsabschluss
(anerkannter) Berufsabschluss
akademischer Abschluss
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigungs- und Arbeitsmarktstatistik, IWAK eigene Berechnung und Darstellung
Anmerkung: *Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sind inkl. Auszubildende und im Alter von 15 bis unter 65 Jahren. Abweichungen zwischen ausgewiesener Gesamtsumme und tatsächlicher Summe der Teilergebnisse sind aufgrund unterschiedlicher Merkmalstiefen, Auslassung von Kategorien und Rundungen möglich.

Tabelle 9: Zahl der geringfügig Beschäftigten* zum 31.12.2023 in der Stadt Frankfurt am Main (Wohnort), differenziert nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit

geringfügig Beschäftigte
Insgesamt Männer Frauen
Gesamt deutsche Staats­angehörigkeit ausländische Staats­angehörigkeit Gesamt deutsche Staats­angehörigkeit ausländische Staats­angehörigkeit Gesamt deutsche Staats­angehörigkeit ausländische Staats­angehörigkeit
Gesamt
ausschließlich geringfügig Beschäftigte (aGeB)
im Nebenjob
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigungs- und Arbeitsmarktstatistik, IWAK eigene Berechnung und Darstellung
Anmerkung: *Geringfügig Beschäftigte sind im Alter von 15 bis unter 65 Jahren. Abweichungen zwischen ausgewiesener Gesamtsumme und tatsächlicher Summe der Teilergebnisse sind aufgrund unterschiedlicher Merkmalstiefen, Auslassung von Kategorien und Rundungen möglich.

Tabelle 10: Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Pendlerinnen und Pendler* sowie deren Quote zum 30.06.2023 in der Stadt Frankfurt am Main, differenziert nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit

sozialversicherungspflichtig beschäftigte Pendlerinnen und Pendler
Insgesamt Männer Frauen
Gesamt deutsche Staats­angehörigkeit ausländische Staats­angehörigkeit Gesamt deutsche Staats­angehörigkeit ausländische Staats­angehörigkeit Gesamt deutsche Staats­angehörigkeit ausländische Staats­angehörigkeit
Einpendlerinnen und Einpendler
Auspendlerinnen und Auspendler
Einpendler-Quote**
Auspendler-Quote**
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigungs- und Arbeitsmarktstatistik, IWAK eigene Berechnung und Darstellung
Anmerkung: *Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Pendlerinnen und Pendler sind inkl. Auszubildende und im Alter von 15 bis unter 65 Jahren. Abweichungen zwischen ausgewiesener Gesamtsumme und tatsächlicher Summe der Teilergebnisse sind aufgrund unterschiedlicher Merkmalstiefen, Auslassung von Kategorien und Rundungen möglich. **Basis der Quote sind sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort.

Tabelle 11: Durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen im Jahr 2023 in der Stadt Frankfurt am Main (Wohnort), differenziert nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit

Arbeitslose
Insgesamt Männer Frauen
Gesamt deutsche Staats­angehörigkeit ausländische Staats­angehörigkeit Gesamt deutsche Staats­angehörigkeit ausländische Staats­angehörigkeit Gesamt deutsche Staats­angehörigkeit ausländische Staats­angehörigkeit
Gesamt
im Rechtskreis SGB III
im Rechtskreis SGB II
davon Alleinerziehende
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigungs- und Arbeitsmarktstatistik, IWAK eigene Berechnung und Darstellung
Anmerkung: Jahresdurchschnitt der Arbeitslosen ist ausgewiesen.

In der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main zeigt sich bei den Einwohnerinnen und Einwohnern, die im Jahr 2023 in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung tätig sind, eine durchschnittliche Lohnlücke von 3,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 ist die Lohnlücke um 0,6 Prozentpunkte geringer geworden. Mit 3,8 Prozent ist die durchschnittliche Lohnlücke in der kreisfreien Stadt knapp halb so groß wie im hessischen Durchschnitt (8,0 Prozent). Männer und Frauen verdienen in der kreisfreien Stadt deutlich mehr als im Landesdurchschnitt. Der anteilige Entgeltunterschied zum Landesdurchschnitt ist in Frankfurt am Main bei Frauen etwas höher als bei Männern (vgl. Tabellen 1 und 2).

Die durchschnittliche Lohnlücke bei Einwohnerinnen und Einwohnern der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main mit akademischem Abschluss ist mit 18,3 Prozent im Vergleich der Qualifikationsniveaus am größten. Sie liegt jedoch deutlich unter dem hessischen Schnitt von 23,6 Prozent. Je niedriger das Qualifikationsniveau von Beschäftigten ist, desto geringer fällt die Entgeltlücke aus (vgl. Tabelle 3).

Im Vergleich verschiedener Berufssektoren variieren die Lohnlücken deutlich. Sie liegen zwischen -11,5 Prozent bei den „Produktions- und MINT-Berufen“, -1,9 Prozent bei den „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ und 6,0 Prozent bei den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“. Die Einwohnerinnen der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main können in den „Produktions- und MINT-Berufen“ am meisten verdienen (vgl. Tabelle 4).

Die Daten von sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen am Wohnort zeigen, dass deutlich über die Hälfte von diesen in Vollzeit erwerbstätig sind. Der hohe Anteil der Frauen, die einer sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigung nachgehen oder geringfügig beschäftigt sind, zeigt, dass noch brachliegende Beschäftigungspotenziale bei den Einwohnerinnen der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main vorhanden sind. Diese noch besser zu erschließen, kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Lohnlücken zu verringern (vgl. Tabellen 8 und 9).

3 Lohnlücken bei den Betrieben in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main

Die Daten in diesem Teil beziehen sich ausschließlich auf die Beschäftigungssituation in Betrieben, die ihre Standorte in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main haben. Die Daten über die dort in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit Beschäftigten schließen auch Einpendlerinnen und Einpendler aus anderen Kreisen und kreisfreien Städten ein.

Die Stellen für sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main lassen sich nach vier hierarchisch aufgebauten Anforderungsniveaus unterscheiden:

  • Helferniveau (keine oder eine einjährige Ausbildung vorausgesetzt)
  • Fachkraftniveau (mindestens eine zweijährige Berufsausbildung oder einen berufsqualifizierenden Abschluss einer Berufsfach- oder einer Kollegschule vorausgesetzt)
  • Spezialistenniveau (eine Meister- oder Technikerausbildung bzw. ein weiterführender Fachschul- oder Bachelorabschluss, kaufmännische Fortbildungen und ähnliche Weiterbildungen vorausgesetzt)
  • Expertenniveau (ein mindestens vierjähriges abgeschlossenes Hochschulstudium vorausgesetzt)

Je höher das Anforderungsniveau einer Stelle ist, desto anspruchsvoller und komplexer sind die zu erfüllenden Aufgaben und desto höher sind im Schnitt die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte.

Die nachfolgend präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine regionalisierten Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wird der entsprechende Wert durch ein „X“ ersetzt.

Die durchschnittlichen Lohnlücken variieren bei den Betrieben in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main zwischen den vier Anforderungsniveaus der Stellen deutlich. Die geringsten Lohnlücken zeigen sich im Jahr 2023 beim Anforderungsniveau Helfer. Hier beträgt die durchschnittliche Lohnlücke 2,6 Prozent. Auf diesem Qualifikationsniveau ist in den Betrieben der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main Entgeltgleichheit nahezu erreicht. Eine Lohnlücke von 4,9 Prozent zeigt sich auf dem Anforderungsniveau Fachkraft. Damit ist auf Fachkraftniveau Entgeltgleichheit in den Betrieben der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main nahezu erreicht. Eine durchschnittliche Lohnlücke von 20,5 Prozent kann für die kreisfreien Stadt Frankfurt am Main beim Anforderungsniveau Spezialist identifiziert werden. Auf diesem Qualifikationsniveau verdienen Frauen in den Betrieben der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main brutto monatlich im Schnitt 1.269 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Auch beim Expertenniveau ist die durchschnittliche Lohnlücke mit 18,3 Prozent groß. Hier sind die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte (Median) von Frauen in den Betrieben der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main um 1.305 Euro niedriger als die der Männer, die in den Betrieben der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main arbeiten. Im Vergleich zum Landesdurchschnitt sind die Lohnlücken in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main auf dem Helfer- und Expertenniveau geringer und auf den Niveaus Fachkraft und Spezialist jeweils etwas höher.

Tabelle 12: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende zum 31.12.2023, differenziert nach Anforderungsniveaus von Stellen und Regionen (Arbeitsort)

Anforderungsniveaus
Stadt Frankfurt am Main Hessen
Frauenanteil* Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € durchschnittliche Lohnlücke Frauenanteil* Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € durchschnittliche Lohnlücke
% abs. Männer Frauen % abs. in € % abs. Männer Frauen % abs. in €
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigungsstatistik, IWAK eigene Berechnung und Darstellung
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.

Hinsichtlich der Stellen für Beschäftigte mit „Produktions- und MINT-Berufen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Land-, Forst- und Gartenbauberufe (S11), Fertigungsberufe (S12), Fertigungstechnischen Berufe (S13), Bau- und Ausbauberufe (S14) und IT- und naturwissenschaftlichen Dienstleistungsberufe (S41) bestehen, wird deutlich, dass auf dem Anforderungsniveau Fachkraft eine durchschnittliche Entgeltlücke von -3,5 Prozent zuungunsten von Männern besteht. Frauen in „Produktions- und MINT-Berufen“ verdienen auf diesem Qualifikationsniveau in den Betrieben der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main im Schnitt in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit monatlich brutto 154 Euro mehr als Männer. Auf den höheren Anforderungsniveaus zeigt sich in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main eine andere Lage: Bei den Stellen für Spezialisten sowie für Experten betragen die durchschnittlichen Lohnlücken für die „Produktions- und MINT-Berufe“ in den Betrieben der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main 12,7 Prozent bzw. 20,5 Prozent zuungunsten der Frauen. Hier sind die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte (Median) von Frauen, die in den Betrieben der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main in diesem Berufssektor arbeiten, um 773 Euro bzw. 1.381 Euro geringer als die ihrer männlichen Kollegen. Im Vergleich zum Landesschnitt sind die Lohnlücken auf den Niveaus Spezialist und Experte jeweils geringer. Zu den Beschäftigten auf Helferniveau, die in „Produktions- und MINT-Berufen“ arbeiten, werden in den Betrieben der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main nur wenige Frauen gezählt, sodass eine Auskunft über ihre Bruttomonatsentgelte nicht möglich ist.

Tabelle 13: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „Produktions- und MINT-Berufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Anforderungsniveaus von Stellen und Regionen (Arbeitsort)

Anforderungsniveaus
Stadt Frankfurt am Main Hessen
Frauenanteil* Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € durchschnittliche Lohnlücke Frauenanteil* Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € durchschnittliche Lohnlücke
% abs. Männer Frauen % abs. in € % abs. Männer Frauen % abs. in €
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigungsstatistik, IWAK eigene Berechnung und Darstellung
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.

Hinsichtlich der Stellen für Beschäftigte mit Berufen in den „personenbezogenen Dienstleistungen“,die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe (S21), Medizinische und nicht-medizinische Gesundheitsberufe (S22) und Soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe (S23) bestehen, zeigt sich im Jahr 2023, dass auf den Anforderungsniveaus Helfer und Fachkraft in den Betrieben der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main eine Lohnlücke von 3,3 Prozent bzw. 6,9 Prozent zuungunsten der männlichen Vollzeitbeschäftigten besteht. Männer, die Vollzeit in „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ tätig sind, verdienen damit in den Betrieben der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main im Schnitt brutto monatlich 87 Euro bzw. 227 Euro weniger als ihre weiblichen Kolleginnen. Auch im Landesschnitt wirkt sich die Entgeltlücke bei den Helfern zuungunsten der Männer aus (-2,9 Prozent). Auf dem Anforderungsniveau Fachkraft ist in diesem Berufssektor im Landesschnitt mit einer Lohnlücke von 0,1 Prozent Entgeltgleichheit dagegen erreicht. Bei Beschäftigten in den Betrieben der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main, die auf dem Anforderungsniveau Spezialist arbeiten, beträgt die durchschnittliche Lohnlücke noch 6,4 Prozent zuungunsten der Frauen. Dennoch lässt sich auf diesem Anforderungsniveau bei den „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ eine Entwicklung Richtung Entgeltgleichheit in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main feststellen. Auf dem Anforderungsniveau Experte beträgt die durchschnittliche Lohnlücke in den Betrieben der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main allerdings 13,5 Prozent. Frauen, die in diesem Berufssektor auf Expertenniveau in Vollzeit arbeiten, verdienen brutto monatlich durchschnittlich 803 Euro weniger als Männer, die in den Betrieben der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main auf demselben Anforderungsniveau in „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ tätig sind.

Tabelle 14: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „personenbezogene Dienstleistungsberufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Anforderungsniveaus von Stellen und Regionen (Arbeitsort)

Anforderungsniveaus
Stadt Frankfurt am Main Hessen
Frauenanteil* Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € durchschnittliche Lohnlücke Frauenanteil* Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € durchschnittliche Lohnlücke
% abs. Männer Frauen % abs. in € % abs. Männer Frauen % abs. in €
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigungsstatistik, IWAK eigene Berechnung und Darstellung
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.

Bei den Stellen für Beschäftigte mit „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Handelsberufe (S31), Berufe in Unternehmensführung und -organisation (S32), Unternehmensbezogene Dienstleistungsberufe sowie Sicherheitsberufe (S51), Verkehrs- und Logistikberufe (S53) und Reinigungsberufe (S53) bestehen, ist in den Betrieben der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main im Jahr 2023 auf dem Anforderungsniveau Fachkraft Entgeltgleichheit mit einer durchschnittlichen Lohnlücke von 3,5 Prozent nahezu erreicht. Die meisten Frauen in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit mit „kaufmännischen und wirtschaftlichen Berufen“ sind in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main auf diesem Anforderungsniveau beschäftigt. Groß ist die durchschnittliche Lohnlücke in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main in diesem Berufssektor dagegen noch auf dem Anforderungsniveau Spezialist mit 21,9 Prozent, die damit zudem etwas größer ausfällt als im Landesschnitt (20,4 Prozent). Frauen verdienen auf den Spezialistenstellen in diesem Berufssektor in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main im Schnitt brutto monatlich 1.420 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Auch auf Expertenniveau ist bei den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ eine deutliche Lohnlücke von 13,3 Prozent in den Betrieben der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main auszumachen. Hier liegen die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte (Median) von Frauen, die in „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ in den Betrieben der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main auf Expertenniveau tätig sind, im Schnitt um 970 Euro niedriger als die der entsprechenden Männer. Anzumerken ist schließlich auch, dass sich bei den Beschäftigten mit „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ in den Betrieben der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main, die auf dem Helferniveau arbeiten, mit einer durchschnittlichen Lohnlücke von 9,3 Prozent eine Entwicklung Richtung Entgeltgleichheit abzeichnet.

Tabelle 15: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Anforderungsniveaus von Stellen und Regionen (Arbeitsort)

Anforderungsniveaus
Stadt Frankfurt am Main Hessen
Frauenanteil* Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € durchschnittliche Lohnlücke Frauenanteil* Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € durchschnittliche Lohnlücke
% abs. Männer Frauen % abs. in € % abs. Männer Frauen % abs. in €
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigungsstatistik, IWAK eigene Berechnung und Darstellung
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.

4 Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte im unteren Entgeltbereich

Im Jahr 2023 arbeiten in den Betrieben der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main 37.242 Frauen und Männer in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung, die weniger als zwei Drittel des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts (Median) aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main verdienen. Sie gehören damit zu den Beschäftigten im unteren Entgeltbereich und umfassen 8,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main. Der Anteil fällt geringer aus als im hessischen Durchschnitt (13,1 Prozent). Bei den Männern gehören in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main 7,7 Prozent, bei den Frauen 9,9 Prozent zu den Beschäftigten in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit im unteren Entgeltbereich.

Tabelle 16: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte im unteren Entgeltbereich* zum 31.12.2023, differenziert nach Geschlecht und Regionen (Arbeitsort)

Region
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SvB) in Vollzeit (VZ) ohne Auszubildende am Arbeistort insgesamt Personen mit Entgelten unter der bundeseinheitlichen Schwelle
Gesamt Anteil von allen SvB in VZ Männer Anteil von allen SvB-Männern in VZ Frauen Anteil von allen SvB-Frauen in VZ
absolut absolut % absolut % absolut %
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigungsstatistik, IWAK eigene Berechnung und Darstellung
Anmerkung: *In Anlehnung an die „Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD)“ gelten als Beschäftigte des unteren Entgeltbereichs Personen, die als sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte weniger als 2/3 des Medianentgelts aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten erzielen. Dies ist die Schwelle des unteren Entgeltbereichs. Diese lag in Westdeutschland im Jahr 2023 bei 2.598 EUR.

Im Jahr 2021 arbeiten in den Betrieben der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main 43.736 Frauen und Männer in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung, die weniger als zwei Drittel des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts (Median) aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main verdienen. Sie gehören damit zu den Beschäftigten im unteren Entgeltbereich und umfassen 10,4 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main. Der Anteil fällt mit 10,4 Prozent niedriger als im hessischen Durchschnitt aus (15,2 Prozent). In der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main gehören von den Männern 9,6 Prozent und von den Frauen 12,0 Prozent zu den Beschäftigten in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit im unteren Entgeltbereich.

Tabelle 17: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte im unteren Entgeltbereich* zum 31.12.2021, differenziert nach Geschlecht und Regionen (Arbeitsort)

Region
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SvB) in Vollzeit (VZ) ohne Auszubildende am Arbeistort insgesamt Personen mit Entgelten unter der bundeseinheitlichen Schwelle
Gesamt Anteil von allen SvB in VZ Männer Anteil von allen SvB-Männern in VZ Frauen Anteil von allen SvB-Frauen in VZ
absolut absolut % absolut % absolut %
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigungsstatistik, IWAK eigene Berechnung und Darstellung
Anmerkung: *In Anlehnung an die „Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD)“ gelten als Beschäftigte des unteren Entgeltbereichs Personen, die als sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte weniger als 2/3 des Medianentgelts aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten erzielen. Dies ist die Schwelle des unteren Entgeltbereichs. Diese lag in Westdeutschland im Jahr 2021 bei 2.417 EUR.

Die Anteile von Frauen und Männern im unteren Entgeltbereich haben sich im Jahr 2023 im Vergleich zum Jahr 2021 auf Ebene der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main und im Landesschnitt verringert.

Die prozentualen Anteile im Jahr 2023 der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im unteren Entgeltbereich variieren im Branchenvergleich stark. Während im Gastgewerbe und in der Arbeitnehmerüberlassung ca. ein Drittel zum unteren Entgeltbereich zählen, sind die Anteile beispielsweise in der öffentlichen Verwaltung, dem Energie-, Wasser- und Entsorgungssektor und bei den Finanzen/Versicherungen jeweils im einstelligen Prozentbereich. Im Baugewerbe gehört etwa ein Viertel und in der Handel- und KFZ-Branche ca. 12 Prozent der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten zum unteren Entgeltbereich. Im Verkehrs- und Logistiksektor, in der Altenpflege (Heime/Sozialwesen) sowie im Gesundheitswesen liegen die Anteile jeweils knapp unter 10 Prozent. In der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main sind die Anteile der Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in sämtlichen Wirtschaftszweigen niedriger als im hessischen Durchschnitt. Die einzige Ausnahme bildet das Baugewerbe.

5 Zukünftige Entwicklungen des Arbeitsmarkts in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main

Im Rahmen der Hessischen Fachkräfteinitiative „Zukunftsgerecht und regional“ wurden im Jahr 2024 für jede kreisfreie Stadt und jeden Kreis in Hessen Berufsprognosen erstellt.

Diese Prognosen zeigen, dass in der Stadt Frankfurt am Main zwischen 2023 und 2030 insgesamt 42.560 Fachkräfte fehlen werden (Tabelle 18). Dabei handelt es sich um 14.770 Beschäftigte mit einem (anerkannten) Berufsabschluss und 27.790 Beschäftigte mit einem (anerkannten) Studienabschluss. Darüber hinaus wird die Lage für Arbeitskräfte ohne einen (anerkannten) Berufs- oder Studienabschluss prognostiziert. Für diese Gruppe wird in der Stadt Frankfurt ein Überhang von 8.310 Personen erwartet.

Tabelle 18: Prognose – Anzahl der fehlenden Arbeitskräfte in der Stadt Frankfurt am Main bis zum Jahr 2030, differenziert nach Qualifikationsniveaus

Qualifikationsniveau
fehlende Arbeitskräfte
Quelle: Prognoseergebnisse für den Zeitraum 2023 bis 2030 aus dem Prognosenbericht, https://www.hessische-berufsprognosen.de/prognosebericht-und-regionaldossiers/
Anmerkung: *Negative Werte (-) entsprechen einem Mangel an Fach- und Arbeitskräften in der jeweiligen Berufsgruppe, während positive Werte (+) einen Überhang bedeuten.

Die Prognosen zur Lage der Fach- und Arbeitskräfte können für die Stadt Frankfurt auch für verschiedene Berufsgruppen dargestellt werden. Hierbei zeigt sich sehr starker Fachkräftemangel bis 2030 insbesondere für den Bereich IT und Informatik. In der Berufsgruppe Informatik-, Informations- und Kommunikationstechnologieberufe werden 5.170 fehlende Fachkräfte prognostiziert. Starker Mangel findet sich bis zum Jahr 2030 zudem in den Mechatronik-, Energie- und Elektroberufen (750 fehlende Fachkräfte) und in den technischen Forschungs-, Entwicklungs-, Konstruktions- und Produktionssteuerungsberufen (670 fehlende Fachkräfte). Alle drei Berufsgruppen sind von hoher Relevanz für die hessischen Regionen – die IT und Informatikberufe für die Stadt Frankfurt im Besonderen. Denn diese Berufsgruppe bringt die notwendige Digitalisierung der Wirtschaft voran. Ein Mangel an IT-Kräften betrifft deshalb die Weiterentwicklung der meisten Branchen.

Starker Mangel wird zudem für die Berufsgruppe Gesundheits- und Krankenpflege, Rettungsdienst und Geburtshilfe (1.410 fehlende Beschäftigte), in der Altenpflege (330 fehlende Beschäftigte) und in der Erziehung, Sozialarbeit und Heilerziehungspflege (1.410 fehlende Beschäftigte) prognostiziert. Dabei wird die Nachfrage nicht nur durch die Nachbesetzungsbedarfe aufgrund von Altersaustritten bestimmt, sondern auch durch Mehrbedarfe nach diesen Dienstleistungen aufgrund einer älter werdenden Gesellschaft mit pflegerischen Versorgungsnotwendigkeiten sowie einem steigenden Bedarf an Kinderbetreuung aufgrund der zunehmenden Teilhabe von Familienmitgliedern und insbesondere von Frauen am Erwerbsleben.

Auch für die Berufsgruppe Unternehmensorganisation und -strategie wird in der Stadt Frankfurt ein starker Mangel von 2.360 fehlenden Fachkräften erwartet. verdeutlicht, dass der demografische Wandel und der Austritt der „Babyboomer-Generation“ aus dem Erwerbsleben in vielen Regionen auch mit einem beträchtlichen Verlust an Führungskräften einhergehen. Diese Beschäftigtengruppe mit langer Berufserfahrung ist weit schwerer zu ersetzen als andere Fach- oder Arbeitskräfte in operativen Aufgabenfeldern.

Hohe Zahlen fehlender Fach- und Arbeitskräfte werden in der Stadt Frankfurt zudem für die Verwaltung (840 Beschäftigte) prognostiziert. Dies hängt damit zusammen, dass die Digitalisierung in diesem Bereich nur sehr langsam voranschreitet und bis zum Jahr 2030 derzeit keine großen Digitalisierungseffekte erwartet werden. Der altersbedingte Ersatzbedarf kann daher nicht gemindert werden und die Nachfrage nach Fach- und Arbeitskräften bleibt hoch. Im Vergleich zu den bisher dargestellten Berufsgruppen fällt der Mangel in den Berufen des verarbeitenden Gewerbes und der Industrie relativ gering aus. Für die Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe wird ein leichter Überhang an Fach- und Arbeitskräften in der Stadt Frankfurt prognostiziert. Die Berufsgruppe ist von den derzeit hohen Energiepreisen stark betroffen und stark an den Automotive- bzw. Zulieferersektor gekoppelt. Die Transformation in diesem Bereich wird in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer geringeren Nachfrage nach Fach- und Arbeitskräften einhergehen.

Tabelle 19: Zahl der fehlenden oder überschüssigen Fach- und Arbeitskräfte in ausgewählten Berufsgruppen in der Stadt Frankfurt am Main

Berufsgruppen* Beschäftigte** 2023 Größe der Lücken und Überhänge zwischen 2023 und 2030***
Quelle: Prognoseergebnisse für den Zeitraum 2023 bis 2030 aus dem Prognosenbericht, https://www.hessische-berufsprognosen.de/prognosebericht-und-regionaldossiers/
Anmerkung: *Die Bezeichnungen der Berufsgruppen sind hier und im Folgenden aus der Klassifikation der Berufe 2010 in der überarbeiteten Fassung von 2020 der Bundesagentur für Arbeit übernommen.
**Beschäftigte bezeichnet die Summe der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und der ausschließlich geringfügig Beschäftigten.
***Negative Werte (-) entsprechen einem Mangel an Fach- und Arbeitskräften in der jeweiligen Berufsgruppe, während positive Werte (+) einen Überhang bedeuten.

Sowohl bei den Einwohnerinnen und Einwohnern der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main, die in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit erwerbstätig sind, als auch bei den Betrieben, die in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main ansässig sind, treten im Jahr 2023 noch deutliche Lohnlücken zuungunsten von Frauen auf. Bei Stellen mit dem Anforderungsniveau Helfer und Fachkraft ist Entgeltgleichheit nahezu erreicht. Allerdings liegt die durchschnittliche Lohnlücke bei Stellen mit dem Anforderungsniveau Fachkraft mit 4,9 Prozent noch über dem hessischen Durchschnitt (3,5 Prozent). Die Lohnlücken auf den Anforderungsniveaus Spezialist und Experte sind größer (vgl. Tabelle 12). Auch die Stellen für Experten, die mit „Produktions- und MINT-Berufen“ besetzt werden, zeigen Entgeltlücken in vergleichbarer Höhe (vgl. Tabelle 13).

In der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main sind die Anteile der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im unteren Entgeltbereich im Vergleich zum Landesschnitt besonders im Baugewerbe hoch. Die Anteile von sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im unteren Entgeltbereich haben sich im Vergleich zum Jahr 2021 bei Frauen und Männern verringert (vgl. Abbildung 1 sowie Tabellen 16 und 17).

Für die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main werden bis 2030 deutliche Fachkräfteengpässe vorausgeschätzt. Besonders betroffen sind jene Betriebe in der Stadt, die Fachkräfte mit (anerkanntem) Berufsabschluss oder mit (anerkanntem) Studienabschluss suchen. Besonders groß ist die Lücke bei Fachkräften mit (anerkanntem) Studienabschluss (vgl. Tabelle 18).

Zur Fachkräftesicherung könnte vor diesem Hintergrund die stärkere Nutzung der Potenziale von erwerbstätigen Frauen eine wesentliche Rolle spielen. Ansätze könnten in der Erweiterung des Erwerbsumfangs und in der Förderung des Aufstiegs von Frauen liegen.

6 Gesamtschau

Hessen ist ein starker Standort. Damit das auch so bleibt, ist die Deckung des Personalbedarfs ein entscheidender Faktor für dessen Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit. Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft können nur mit genügend kompetenten Arbeits-, Fach- und Führungskräften sowie wettbewerbsfähigen Arbeitgebern funktionieren.

Im Rahmen der hessischen Fach- und Arbeitskräftestrategie stellen Frauen ein wichtiges und wertvolles Potenzial bei der Abmilderung des Personalmangels dar. Dessen Ausschöpfung lässt eine nachhaltige Fach- und Arbeitskräftesicherung erwarten. Wesentliche Hebel zur Erschließung der brachliegenden Potenziale von Frauen sind in diesem Zusammenhang zum Beispiel die Reduktion von Unterbrechungszeiten in den Erwerbsbiografien, die Erhöhung des Stundenumfangs in Teilzeit und die Förderung des Aufstiegs von Frauen. Die damit einhergehenden höheren Entgelte von Frauen führen zu einer Verringerung der Entgeltlücke und tragen so auch zu einem attraktiven Lebens- und Arbeitsort Hessen bei.

Die strategische Verknüpfung von Fach- und Arbeitskräftesicherung in Hessen mit der Verbesserung der Entgeltlagen von Frauen und damit mit der Entgeltgleichheit ist daher aus individueller ebenso wie aus gesamtgesellschaftlicher und ökonomischer Perspektive sinnvoll.