Die Entgeltanalysen erfolgen unter zwei Fragestellungen:
- Wie stellt sich die Lage zur Lohngleichheit bei den Einwohnerinnen und Einwohnern des Kreises dar, die in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung erwerbstätig sind? In diesen Betrachtungen sind auch alle Einwohnerinnen und Einwohner eingeschlossen, die außerhalb des Kreises einer sozialversicherungspflichtigen Vollzeiterwerbstätigkeit nachgehen. Entsprechend sind alle Personen, die zwar im Kreis beschäftigt sind, jedoch außerhalb wohnen, nicht berücksichtigt. Im Fokus steht ausschließlich die Lohngleichheit der Wohnbevölkerung im Kreis (Teil 1). Ergänzt wird diese Analyse durch Daten zur Beschäftigungssituation der Einwohnerinnen und Einwohner (Teil 2). Daraus können Hinweise zur Einordnung der Entgeltdaten aus Teil 1 sowie erste Handlungsansätze für die Förderung von Frauen, die im Kreis wohnen, abgeleitet werden.
- Wie kann die Lage der Lohngleichheit in den Betrieben des Kreises eingeschätzt werden? Mit dem Fokus auf die Betriebe im Kreis wird erfasst, in welchem Maße Entgeltgleichheit bei den dort sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten auf Stellen mit unterschiedlichen Anforderungsniveaus erreicht wird. Diese Betrachtung schließt auch Beschäftigte ein, die nicht im Kreis wohnen, aber in dort ansässigen Betrieben beschäftigt sind (Teil 3). Zudem wird betrachtet, wie hoch die Anteile von sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im unteren Entgeltbereich sind (Teil 4). Da sich gerade durch Fachkräfteengpässe für Frauen Chancen zum Aufstieg und zu einem größeren Beschäftigungsumfang ergeben können, was sich dann gegebenenfalls auch in höheren Entgelten niederschlägt, werden ergänzende Daten in Teil 5 dargestellt. Es wird gezeigt, in welchen Berufen bis zum Jahr 2030 Engpässe im Kreis zu erwarten sind. Diese Daten können Hinweise darauf geben, wo Frauen mit dem Ziel einer Verringerung der Lohnlücke gezielt rekrutiert und gefördert werden könnten.
In einem abschließenden Teil 6 wird eine Gesamtschau dargestellt.
1 Lohnlücken von sozialversicherungspflichtig vollzeitbeschäftigten Einwohnerinnen und Einwohner des Kreises Darmstadt-Dieburg
Im Jahr 2023 ist die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern bei sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung im Kreis Darmstadt-Dieburg mit 12,8 Prozent kleiner als noch im Jahr 2022 (13,2 Prozent). Damit bleibt der Trend einer weiteren Verringerung der Lohnlücke weiter bestehen. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Sonderlagen während der Pandemie, die eine höhere Dynamik bei der Verringerung der Lohnlücken besonders im Jahr 2020 erzeugt hatten, nun nicht mehr wirksam sind (vgl. Hessischer Lohnatlas, 3. Auflage 2022). Die Entwicklung von 2022 bis 2023 wird als Indikator dafür aufgefasst, dass sich die Entwicklungsdynamik aus der Zeit vor der Corona-Pandemie wieder einstellt.
Tabelle 1: Lohnlücken* zwischen Frauen und Männern in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung, differenziert nach Regionen (Wohnort) und Jahren (Stand 31.12.), Angaben in Prozent
Jahr
|
Kreis Darmstadt-Dieburg | Hessen |
---|---|---|
Anmerkung: *positiver Wert = Bruttomonatsentgelte von Frauen sind niedriger als jene von Männern; negativer Wert = Bruttomonatsentgelte von Frauen sind höher als jene von Männern.
![]() | © 2025 – Hessischer Lohnatlas |
Abgerufen 01.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-darmstadt-dieburg |
Die nachfolgend präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die Einkommensdaten vorliegen. Da dies nicht bei allen sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten der Fall ist, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Der Frauenanteil bei den sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Kreis Darmstadt-Dieburg beträgt im Jahr 2023 31,6 Prozent und liegt damit leicht unter dem hessischen Durchschnitt von 32,9 Prozent. Interessant ist zudem, dass die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte (Median) von Frauen, die im Kreis Darmstadt-Dieburg gezahlt werden, etwas unter dem Landesschnitt liegen, während die Bruttomonatseinkommen der Männer höher sind. Die durchschnittliche Lohnlücke ist im Kreis Darmstadt-Dieburg mit 12,8 Prozent größer als im hessischen Durchschnitt. Dort beträgt die Lohnlücke im Jahr 2023 8,0 Prozent.
Tabelle 2: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende zum 31.12.2023, differenziert nach ausgewählten Merkmalen und Regionen (Wohnort)
Region
|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||
---|---|---|---|---|---|---|
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab.
![]() | © 2025 – Hessischer Lohnatlas |
Abgerufen 01.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-darmstadt-dieburg |
Das Ausmaß der Lohnlücken bei den Einwohnerinnen und Einwohnern, die in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung erwerbstätig sind, unterscheidet sich im Kreis Darmstadt-Dieburg zwischen den verschiedenen Qualifikationsniveaus von Beschäftigten.
Für Beschäftigte ohne Berufsabschluss beträgt die Lohnlücke 9,1 Prozent. Frauen ohne Berufsabschluss verdienen brutto im Schnitt 278 Euro weniger als Männer auf dem gleichen Qualifikationsniveau. Der Frauenanteil liegt bei 27,2 Prozent und nahe am Landesschnitt von 26,5 Prozent.
Bei den Beschäftigten mit (anerkanntem) Berufsabschluss beträgt die Lohnlücke 10,5 Prozent. Frauen mit (anerkanntem) Berufsabschluss verdienen brutto im Schnitt 432 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Der Frauenanteil liegt mit 33,1 Prozent nahe am Landesschnitt von 33,0 Prozent.
Bei den Beschäftigten mit akademischem Abschluss liegt die Lohnlücke bei 28,2 Prozent. Akademikerinnen verdienen brutto im Schnitt 1.935 Euro weniger als Männer auf dem gleichen Qualifikationsniveau. Der Frauenanteil liegt bei 32,1 Prozent und damit deutlich unter dem Landesschnitt von 37,3 Prozent.
Im Vergleich mit dem hessischen Durchschnitt zeigt sich im Kreis Darmstadt-Dieburg auf allen drei Qualifikationsniveaus eine größere Lohnlücke zwischen Frauen und Männern. Die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte (Median) der Frauen im Kreis Darmstadt-Dieburg weichen nur geringfügig vom Landesschnitt ab.
Tabelle 3: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte* ohne Auszubildende zum 31.12.2023, differenziert nach Qualifikationsniveaus und Regionen (Wohnort)
Qualifikationsniveau
|
Kreis Darmstadt-Dieburg | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab.
![]() | © 2025 – Hessischer Lohnatlas |
Abgerufen 01.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-darmstadt-dieburg |
Bei der Betrachtung verschiedener Berufssektoren, in welchen die Einwohnerinnen und Einwohner des Kreises in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung tätig sind, ergibt sich ebenfalls ein differenziertes Bild.
Die Einzelberufe werden in drei Berufssektoren zusammengefasst, und zwar: „Produktions- und MINT-Berufe“, „personenbezogene Dienstleistungsberufe“ sowie „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“. Die Berufssektoren wurden auf Basis der Klassifikation der Berufe (KldB 2010) gebildet. Unter dem Berufssektor „Produktions- und MINT-Berufe“ sind Berufssegmente wie Land-, Forst- und Gartenbauberufe (S11), Fertigungsberufe (S12), Fertigungstechnische Berufe (S13), Bau- und Ausbauberufe (S14) und IT- und naturwissenschaftliche Dienstleistungsberufe (S41) zusammengefasst. Der Berufssektor „personenbezogene Dienstleistungen“ beinhaltet Berufssegmente wie Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe (S21), Medizinische und nicht-medizinische Gesundheitsberufe (S22) und Soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe (S23). Berufssegmente wie Handelsberufe (S31), Berufe in Unternehmensführung und -organisation (S32), Unternehmensbezogene Dienstleistungsberufe sowie Sicherheitsberufe (S51), Verkehrs- und Logistikberufe (S53) und Reinigungsberufe (S53) gehören zum Berufssegment „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“. Weitere Informationen sind im Glossar zu finden. Die nachfolgend präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die Einkommensdaten vorliegen. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine regionalisierten Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „X“ ersetzt.
Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern bei sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung in den „Produktions- und MINT-Berufen“, also den mathematisch-technischen Berufen, beträgt bei den Bewohnerinnen und Bewohnern des Kreises Darmstadt-Dieburg 9,2 Prozent und ist damit drei Mal so groß wie im hessischen Durchschnitt. Damit verdienen Frauen in Vollzeit im Schnitt monatlich brutto 404 Euro weniger als Männer. Der Frauenanteil in diesem Berufssektor weicht mit 13,1 Prozent kaum vom Landesschnitt ab.
Mit 11,5 Prozent lässt sich bei den „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ die im Vergleich der Berufssektoren größte Lohnlücke im Kreis Darmstadt-Dieburg feststellen. Diese liegt auch über dem hessischen Durchschnitt von 6,1 Prozent. Der Frauenanteil ist mit 61,1 Prozent höher als in den anderen Berufssektoren und entspricht dem Landesschnitt. Mit Blick auf die Entgelthöhe zeigt sich, dass diese niedriger liegt als bei den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ oder den „Produktions- und MINT-Berufen“. Im Vergleich zum Landesschnitt ist das durchschnittliche Entgeltniveau von Einwohnerinnen im Kreis Darmstadt-Dieburg in diesem Berufssektor etwas niedriger.
Mit 11,3 Prozent ist auch die Lohnlücke in den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ größer als in Hessen insgesamt (6,9 Prozent). Frauen verdienen im Schnitt im Kreis Darmstadt-Dieburg brutto 493 Euro weniger als Männer. Dabei ist der Frauenanteil bei den Vollzeitbeschäftigten wie im Landesschnitt mit 38,1 Prozent im Kreis Darmstadt-Dieburg bzw. 38,3 Prozent in Hessen relativ groß. Interessant ist, dass im Kreis Darmstadt-Dieburg die Einkommen von Frauen in den „kaufmännisch-wirtschaftlichen Berufen“ schon nah an jenen von Frauen in den „Produktions- und MINT-Berufen“ liegen.
Tabelle 4: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende zum 31.12.2023, differenziert nach Berufssektoren und Regionen (Wohnort)
Berufssektor
|
Kreis Darmstadt-Dieburg | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab.
![]() | © 2025 – Hessischer Lohnatlas |
Abgerufen 01.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-darmstadt-dieburg |
Bei den „Produktions- und MINT-Berufen“,die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Land-, Forst- und Gartenbauberufe (S11), Fertigungsberufe (S12), Fertigungstechnische Berufe (S13), Bau- und Ausbauberufe (S14) und IT- und naturwissenschaftliche Dienstleistungsberufe (S41) bestehen, zeigt sich bei den in Vollzeit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit (anerkanntem) Berufsabschluss eine Lohnlücke von 10,0 Prozent. Diese liegt unter der Lohnlücke in Hessen insgesamt von 10,9 Prozent. Frauen mit (anerkanntem) Berufsabschluss, die im Kreis Darmstadt-Dieburg leben, verdienen brutto 415 Euro weniger als Männer. Ihr Anteil ist mit 10,4 Prozent zwar etwas höher als im Landesdurchschnitt, jedoch insgesamt gering. Bei den Vollzeitbeschäftigten mit akademischen Abschlüssen wird eine größere Lohnlücke von 21,7 Prozent deutlich. Diese liegt über dem Landesschnitt von 18,8 Prozent. Daraus resultiert, dass die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte (Median) von Frauen mit akademischem Abschluss um 1.470 Euro niedriger sind als die von Männern mit akademischem Abschluss. Der Frauenanteil von 18,7 Prozent liegt über dem der beruflich Qualifizierten. Auf dem Qualifikationsniveau ohne Berufsabschluss ist die Anzahl der beschäftigten Frauen zu gering, um Aussagen bezüglich der durchschnittlichen Lohnlücke zu treffen.
Tabelle 5: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „Produktions- und MINT-Berufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Qualifikationsniveaus und Regionen (Wohnort)
Qualifikationsniveau
|
Kreis Darmstadt-Dieburg | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
![]() | © 2025 – Hessischer Lohnatlas |
Abgerufen 01.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-darmstadt-dieburg |
In den „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“,die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe (S21), Medizinische und nicht-medizinische Gesundheitsberufe (S22) Soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe (S23) bestehen, zeigt sich bei den in Vollzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigten Einwohnerinnen und Einwohnern mit (anerkanntem) Berufsabschluss eine Lohnlücke in Höhe von 9,2 Prozent. Diese übertrifft die durchschnittliche Lohnlücke in Hessen, die bei 5,5 Prozent liegt. Frauen mit (anerkanntem) Berufsabschluss in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung im Kreis Darmstadt-Dieburg verdienen brutto 348 Euro weniger als Männer. Ihr Anteil ist mit 66,5 Prozent hoch und liegt knapp über dem Landesschnitt. Bei den Beschäftigten mit akademischen Abschlüssen wird eine größere Lohnlücke von 21,6 Prozent deutlich. Diese liegt ebenfalls höher als der Landesdurchschnitt. Ds bedeutet, dass die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte (Median) von Frauen mit akademischem Abschluss, die im Kreis leben, um 1.241 Euro niedriger ausfallen als die der männlichen Einwohner mit akademischem Abschluss. Der Frauenanteil von 54,9 Prozent liegt knapp unter dem Landesschnitt. Aufgrund zu geringer Beschäftigtenzahlen von Frauen ohne Berufsabschluss lassen sich hier für den Kreis keine Auskünfte über Bruttomonatsentgelte treffen.
Tabelle 6: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „personenbezogene Dienstleistungsberufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Qualifikationsniveaus und Regionen (Wohnort)
Qualifikationsniveau
|
Kreis Darmstadt-Dieburg | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
![]() | © 2025 – Hessischer Lohnatlas |
Abgerufen 01.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-darmstadt-dieburg |
Bei den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“,die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Handelsberufe (S31), Berufe in Unternehmensführung und -organisation (S32), Unternehmensbezogene Dienstleistungsberufe sowie Sicherheitsberufe (S51), Verkehrs- und Logistikberufe (S53) und Reinigungsberufe (S53) bestehen, zeigt sich bei den in Vollzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigten Einwohnerinnen und Einwohnern des Kreises, die über keinen Berufsabschluss verfügen, eine Lohnlücke von 6,7 Prozent. Damit ist auf diesem Qualifikationsniveau eine Entwicklung Richtung Entgeltgleichheit zu erkennen. Bei sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten mit einem (anerkannten) Berufsabschluss besteht eine Lohnlücke von 8,7 Prozent. Diese liegt über der landesweiten Lohnlücke, die für Beschäftigte mit (anerkanntem) Berufsabschluss 6,4 Prozent beträgt. Frauen mit Berufsabschluss, die im Kreis Darmstadt-Dieburg wohnen, verdienen brutto durchschnittlich 356 Euro weniger als Männer. Ihr Anteil fällt mit 41,6 Prozent höher aus als im Landesschnitt und die Gruppe ist zahlenmäßig groß. Bei den Beschäftigten mit akademischen Abschlüssen wird eine größere Lohnlücke in Höhe von 29,6 Prozent deutlich. Diese liegt ebenfalls etwas über dem Hessen-Wert. Dies bedeutet, dass die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte (Median) von Frauen mit akademischem Abschluss um 2.117 Euro niedriger ausfallen als die von Männern mit akademischem Abschluss. Der Frauenanteil bei den akademisch Qualifizierten liegt mit 36,3 Prozent unter dem der beruflich Qualifizierten.
Tabelle 7: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Qualifikationsniveaus und Regionen (Wohnort)
Qualifikationsniveau
|
Kreis Darmstadt-Dieburg | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
![]() | © 2025 – Hessischer Lohnatlas |
Abgerufen 01.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-darmstadt-dieburg |
2 Rahmendaten zur Beschäftigung von Frauen und Männern im Kreis Darmstadt-Dieburg
Die Daten im vorangegangenen Teil beziehen sich ausschließlich auf Frauen und Männer in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung, die im Kreis Darmstadt-Dieburg leben. Dabei handelt es sich um 27.700 Frauen. Darüber hinaus geht mit 28.898 Personen eine annähernd gleiche Zahl an Frauen einer sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigung nach. Zudem befinden sich noch weitere 6.585 Frauen, die im Kreis ansässig sind, in einer ausschließlich geringfügigen Beschäftigung, und 722 der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II sind alleinerziehende Frauen. Abweichungen zwischen der ausgewiesenen Gesamtsumme und der tatsächlichen Summe der Teilergebnisse sind aufgrund unterschiedlicher Merkmalstiefen, Auslassung von Kategorien und Rundungen möglich. Die Auspendlerquote ist sowohl bei Frauen als auch bei Männern sehr hoch. Dies zeigt, dass viele Einwohnerinnen und Einwohner des Kreises ihr Einkommen außerhalb von dessen Grenzen erwirtschaften. Die Auspendlerquote wird auf Basis der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort ermittelt.
Tabelle 8: Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten* zum 31.12.2023 im Kreis Darmstadt-Dieburg (Wohnort), differenziert nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
|
Insgesamt | Männer | Frauen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | |
Gesamt
| |||||||||
Vollzeit (VZ)**
| |||||||||
ohne Berufsabschluss
| |||||||||
(anerkannter) Berufsabschluss
| |||||||||
akademischer Abschluss
| |||||||||
Teilzeit (TZ)**
| |||||||||
ohne Berufsabschluss
| |||||||||
(anerkannter) Berufsabschluss
| |||||||||
akademischer Abschluss
|
Anmerkung: *Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sind inkl. Auszubildende und im Alter von 15 bis unter 65 Jahren. Abweichungen zwischen ausgewiesener Gesamtsumme und tatsächlicher Summe der Teilergebnisse sind aufgrund unterschiedlicher Merkmalstiefen, Auslassung von Kategorien und Rundungen möglich.
![]() | © 2025 – Hessischer Lohnatlas |
Abgerufen 01.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-darmstadt-dieburg |
Tabelle 9: Zahl der geringfügig Beschäftigten* zum 31.12.2023 im Kreis Darmstadt-Dieburg (Wohnort), differenziert nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit
geringfügig Beschäftigte
|
Insgesamt | Männer | Frauen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | |
Gesamt
| |||||||||
ausschließlich geringfügig Beschäftigte (aGeB)
| |||||||||
im Nebenjob
|
Anmerkung: *Geringfügig Beschäftigte sind im Alter von 15 bis unter 65 Jahren. Abweichungen zwischen ausgewiesener Gesamtsumme und tatsächlicher Summe der Teilergebnisse sind aufgrund unterschiedlicher Merkmalstiefen, Auslassung von Kategorien und Rundungen möglich.
![]() | © 2025 – Hessischer Lohnatlas |
Abgerufen 01.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-darmstadt-dieburg |
Tabelle 10: Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Pendlerinnen und Pendler* sowie deren Quote zum 30.06.2023 im Kreis Darmstadt-Dieburg, differenziert nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit
sozialversicherungspflichtig beschäftigte Pendlerinnen und Pendler
|
Insgesamt | Männer | Frauen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | |
Einpendlerinnen und Einpendler
| |||||||||
Auspendlerinnen und Auspendler
| |||||||||
Einpendler-Quote**
| |||||||||
Auspendler-Quote**
|
![]() | © 2025 – Hessischer Lohnatlas |
Abgerufen 01.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-darmstadt-dieburg |
Tabelle 11: Durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen im Jahr 2023 im Kreis Darmstadt-Dieburg (Wohnort), differenziert nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit
Arbeitslose
|
Insgesamt | Männer | Frauen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | |
Gesamt
| |||||||||
im Rechtskreis SGB III
| |||||||||
im Rechtskreis SGB II
| |||||||||
davon Alleinerziehende
|
Anmerkung: Jahresdurchschnitt der Arbeitslosen ist ausgewiesen.
![]() | © 2025 – Hessischer Lohnatlas |
Abgerufen 01.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-darmstadt-dieburg |
Im Kreis Darmstadt-Dieburg zeigt sich bei den Einwohnerinnen und Einwohnern, die im Jahr 2023 in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung tätig sind, eine Lohnlücke von 12,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 ist die Lohnlücke um 0,4 Prozentpunkte kleiner geworden. Allerdings ist die Lohnlücke mit 12,8 Prozent im Jahr 2023 größer als im hessischen Durchschnitt (8,0 Prozent). Dies geht bei der Berücksichtigung aller in Vollzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigter Männer darauf zurück, dass die männlichen Einwohner im Kreis im Schnitt mehr verdienen als im Landesdurchschnitt, was auf die Frauen im Kreis Darmstadt-Dieburg nicht zutrifft (vgl. Tabellen 1 und 2).
Die durchschnittliche Lohnlücke bei Einwohnerinnen und Einwohnern des Kreises Darmstadt-Dieburg mit akademischem Abschluss ist mit 28,2 Prozent im Vergleich der Qualifikationsniveaus am größten und liegt deutlich über dem Landesdurchschnitt (23,6 Prozent). Je niedriger das Qualifikationsniveau von Beschäftigten ist, desto geringer fällt die Entgeltlücke aus. Bei Beschäftigten ohne Berufsabschluss beträgt diese im Kreis Darmstadt-Dieburg 9,1 Prozent (vgl. Tabelle 3).
Im Vergleich verschiedener Berufssektoren variieren die Lohnlücken kaum. Sie liegen zwischen 9,2 Prozent bei den „Produktions- und MINT-Berufen“ und 11,5 Prozent bei den „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“. Die Einwohnerinnen des Kreises Darmstadt-Dieburg können in den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ sowie in den „Produktions- und MINT-Berufen“ mehr verdienen als in den „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ (vgl. Tabelle 4).
Die Daten von sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen am Wohnort zeigen, dass nur etwa die Hälfte in Vollzeit erwerbstätig ist. Der hohe Anteil der Frauen, die einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen oder geringfügig beschäftigt sind, zeigt, dass noch brachliegende Beschäftigungspotenziale bei den Einwohnerinnen des Kreises Darmstadt-Dieburg vorhanden sind. Diese noch besser zu erschließen, kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Lohnlücken zu verringern (vgl. Tabellen 8 und 9).
3 Lohnlücken bei den Betrieben im Kreis Darmstadt-Dieburg
Die Stellen für sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte im Kreis Darmstadt-Dieburg lassen sich nach vier hierarchisch aufgebauten Anforderungsniveaus unterscheiden:
- Helferniveau (keine oder eine einjährige Ausbildung vorausgesetzt)
- Fachkraftniveau (mindestens eine zweijährige Berufsausbildung oder einen berufsqualifizierenden Abschluss einer Berufsfach- oder einer Kollegschule vorausgesetzt)
- Spezialistenniveau (eine Meister- oder Technikerausbildung bzw. ein weiterführender Fachschul- oder Bachelorabschluss, kaufmännische Fortbildungen und ähnliche Weiterbildungen vorausgesetzt)
- Expertenniveau (ein mindestens vierjähriges abgeschlossenes Hochschulstudium vorausgesetzt)
Je höher das Anforderungsniveau einer Stelle ist, desto anspruchsvoller und komplexer sind die zu erfüllenden Aufgaben und desto höher sind im Schnitt die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte. Die nachfolgend präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine regionalisierten Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wird der entsprechende Wert durch ein „X“ ersetzt.
Die durchschnittlichen Lohnlücken zwischen Frauen und Männern in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung variieren bei den Betrieben im Kreis Darmstadt-Dieburg zwischen den vier Anforderungsniveaus der Stellen deutlich. Die geringsten Lücken zeigen sich im Jahr 2023 beim Anforderungsniveau Fachkraft mit 4,8 Prozent. Die größte Lohnlücke mit 24,5 Prozent kann beim Anforderungsniveau Experte identifiziert werden. Auch bei den Niveaus Helfer sowie Spezialist sind die Lücken mit 10,4 Prozent bzw. 19,2 Prozent beträchtlich. Im Vergleich zum hessischen Schnitt sind die Lohnlücken auf allen Anforderungsniveaus im Kreis Darmstadt-Dieburg größer. Die größte Abweichung lässt sich mit einer Lohnlücke von 24,5 Prozent im Kreis verglichen mit 19,9 Prozent im Landesschnitt auf dem Niveau Experte ausmachen. Die meisten Frauen in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung sind auf dem Anforderungsniveau Fachkraft tätig. Auf diesem Anforderungsniveau weisen die Betriebe im Kreis Darmstadt-Dieburg durchschnittlich nur eine Lohnlücke von 4,8 Prozent auf.
Tabelle 12: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende zum 31.12.2023, differenziert nach Anforderungsniveaus von Stellen und Regionen (Arbeitsort)
Anforderungsniveaus
|
Kreis Darmstadt-Dieburg | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
![]() | © 2025 – Hessischer Lohnatlas |
Abgerufen 01.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-darmstadt-dieburg |
Bei den Stellen für Beschäftigte mit „Produktions- und MINT-Berufen“,die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Land-, Forst- und Gartenbauberufe (S11), Fertigungsberufe (S12), Fertigungstechnische Berufe (S13), Bau- und Ausbauberufe (S14) und IT- und naturwissenschaftlichen Dienstleistungsberufe (S41) bestehen, liegen die Lohnlücken auf dem Anforderungsniveau Helfer und Fachkraft im Kreis über dem hessischen Durchschnitt. Dort verdienen Frauen in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit im Schnitt brutto 288 Euro bzw. 229 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Im hessischen Durchschnitt zeigt sich auf diesen Niveaus eine Lücke von 6,8 Prozent bzw. 4,9 Prozent. Auf dem Anforderungsniveau Spezialist werden im Kreis Darmstadt-Dieburg nur wenige Frauen beschäftigt, sodass eine Auskunft über deren Bruttomonatsentgelte nicht möglich ist. Ebenfalls oberhalb des Landesschnitts stellt sich die Lohnlücke auf dem Niveau Experte mit 23,6 Prozent dar. Dort verdienen Frauen im Durchschnitt brutto 1.466 Euro monatlich weniger als ihre männlichen Kollegen.
Tabelle 13: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „Produktions- und MINT-Berufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Anforderungsniveaus von Stellen und Regionen (Arbeitsort)
Anforderungsniveaus
|
Kreis Darmstadt-Dieburg | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
![]() | © 2025 – Hessischer Lohnatlas |
Abgerufen 01.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-darmstadt-dieburg |
Hinsichtlich der Stellen für Beschäftigte mit Berufen in den „personenbezogenen Dienstleistungen“,die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe (S21), Medizinische und nicht-medizinischen Gesundheitsberufe (S22) und Soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe (S23) bestehen, zeigt sich auf dem Anforderungsniveau Fachkraft im Kreis Darmstadt-Dieburg eine durchschnittliche Lohnlücke von 7,5 Prozent, während hessenweit mit einer Lücke von 0,1 Prozent Entgeltgleichheit erreicht ist. Für alle weiteren Anforderungsniveaus (Helfer, Spezialist und Experte)lassen sich aufgrund der geringen Beschäftigtenzahlen von Männern im Kreis keine Aussagen bezüglich der durchschnittlichen Lohnlücken treffen.
Tabelle 14: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „personenbezogene Dienstleistungsberufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Anforderungsniveaus von Stellen und Regionen (Arbeitsort)
Anforderungsniveaus |
Kreis Darmstadt-Dieburg | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
![]() | © 2025 – Hessischer Lohnatlas |
Abgerufen 01.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-darmstadt-dieburg |
Bei den Stellen für Beschäftigte mit „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“,die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Handelsberufe (S31), Berufe in Unternehmensführung und -organisation (S32), Unternehmensbezogene Dienstleistungsberufe sowie Sicherheitsberufe (S51), Verkehrs- und Logistikberufe (S53) und Reinigungsberufe (S53) bestehen, wird auf dem Anforderungsniveau Fachkraft deutlich, dass Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern bei einer Lohnlücke von 1,8 Prozent bei den Betrieben im Kreis Darmstadt-Dieburg nahezu erreicht ist. Diese liegt knapp über dem Landesniveau, denn die Lohnlücke beträgt hessenweit nur noch 0,1 Prozent. Die durchschnittlichen Lohnlücken auf den Anforderungsniveaus Spezialist sowie Experte betragen 25,1 Prozent und 24,9 Prozent. Besonders Stellen auf dem Anforderungsniveau Experte sind im Kreis Darmstadt-Dieburg mit höheren Lohnlücken verbunden als im Landesschnitt. Im Kreis fallen diese 7 Prozentpunkte größer aus als in Hessen. Anzumerken ist außerdem, dass auf dem Niveau Helfer sowohl im Kreis Darmstadt-Dieburg als auch im hessischen Durchschnitt größere Entgeltlücken bestehen. Die Lohnlücke beträgt im Kreis 11,9 Prozent. Die meisten Frauen in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung in „kaufmännischen und wirtschaftlichen Berufen“ sind allerdings auf der Ebene Fachkraft beschäftigt. Dort ist Entgeltgleichheit nahezu erreicht. Beim Aufstieg in höherqualifizierte Stellen nehmen die Chancen von Frauen hinsichtlich Entgeltparität ab.
Tabelle 15: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Anforderungsniveaus von Stellen und Regionen (Arbeitsort)
Anforderungsniveaus
|
Kreis Darmstadt-Dieburg | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
![]() | © 2025 – Hessischer Lohnatlas |
Abgerufen 01.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-darmstadt-dieburg |
4 Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte im unteren Entgeltbereich
Im Jahr 2023 arbeiten in den Betrieben des Kreises Darmstadt-Dieburg 8.094 Frauen und Männer in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung, die weniger als zwei Drittel des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelt (Median) aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Kreis verdienen. Sie gehören damit zu den Beschäftigten im unteren Entgeltbereich und entsprechen 16,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Kreis Darmstadt-Dieburg. Der Anteil fällt mit 16,5 Prozent größer aus als im hessischen Durchschnitt (13,1 Prozent). Im Kreis Darmstadt-Dieburg gehören 13,7 Prozent der Männer und 23,4 Prozent der Frauen zu den Beschäftigten in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit im unteren Entgeltbereich.
Tabelle 16: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte im unteren Entgeltbereich* zum 31.12.2023, differenziert nach Geschlecht und Regionen (Arbeitsort)
Region
|
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SvB) in Vollzeit (VZ) ohne Auszubildende am Arbeistort insgesamt | Personen mit Entgelten unter der bundeseinheitlichen Schwelle | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | Anteil von allen SvB in VZ | Männer | Anteil von allen SvB-Männern in VZ | Frauen | Anteil von allen SvB-Frauen in VZ | ||
absolut | absolut | % | absolut | % | absolut | % | |
Anmerkung: *In Anlehnung an die „Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD)“ gelten als Beschäftigte des unteren Entgeltbereichs Personen, die als sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte weniger als 2/3 des Medianentgelts aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten erzielen. Dies ist die Schwelle des unteren Entgeltbereichs. Diese lag in Westdeutschland im Jahr 2023 bei 2.598 EUR.
![]() | © 2025 – Hessischer Lohnatlas |
Abgerufen 01.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-darmstadt-dieburg |
Im Jahr 2021 arbeiteten in den Betrieben des Kreises Darmstadt-Dieburg 9.023 Frauen und Männer in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung, die weniger als zwei Drittel des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts (Median) aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Kreis verdienen. Sie gehören damit zu den Beschäftigten im unteren Entgeltbereich und umfassen 18,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Kreis Darmstadt-Dieburg. Der Anteil fällt mit 18,5 Prozent höher als im hessischen Durchschnitt aus (15,2 Prozent). Im Kreis Darmstadt-Dieburg gehörten von den Männern 15,5 Prozent und von den Frauen 26,0 Prozent zu den Beschäftigten in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit im unteren Entgeltbereich.
Tabelle 17: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte im unteren Entgeltbereich* zum 31.12.2021, differenziert nach Geschlecht und Regionen (Arbeitsort)
Region
|
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SvB) in Vollzeit (VZ) ohne Auszubildende am Arbeistort insgesamt | Personen mit Entgelten unter der bundeseinheitlichen Schwelle | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | Anteil von allen SvB in VZ | Männer | Anteil von allen SvB-Männern in VZ | Frauen | Anteil von allen SvB-Frauen in VZ | ||
absolut | absolut | % | absolut | % | absolut | % | |
Anmerkung: *In Anlehnung an die „Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD)“ gelten als Beschäftigte des unteren Entgeltbereichs Personen, die als sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte weniger als 2/3 des Medianentgelts aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten erzielen. Dies ist die Schwelle des unteren Entgeltbereichs. Diese lag in Westdeutschland im Jahr 2021 bei 2.417 EUR.
![]() | © 2025 – Hessischer Lohnatlas |
Abgerufen 01.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-darmstadt-dieburg |
Die Anteile von Frauen und Männern im unteren Entgeltbereich haben sich im Jahr 2023 im Vergleich zum Jahr 2021 auf der Kreisebene und im Landesschnitt verringert.
Die prozentualen Anteile der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im unteren Entgeltbereich im Jahr 2023 variieren im Branchenvergleich stark. Während im Gastgewerbe und in der Arbeitnehmerüberlassnung etwa 50 Prozent zum unteren Entgeltbereich zählen, liegen die Anteile in der öffentlichen Verwaltung, dem Energie-/Wasser- und Entsorgungssektor und bei den Finanzen/Versicherungen jeweils im einstelligen Prozentbereich. Knapp ein Fünftel der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten in den Wirtschaftszweigen Gesundheitswesen, Handel/Reparatur KFZ und Baugewerbe gehören zum unteren Entgeltbereich. Dies trifft beim Verkehrs- und Logistiksektor aufein Drittel aller Beschäftigten in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit zu. Im Kreis Darmstadt-Dieburg sind die Anteile der Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in mehr als der Hälfte der Wirtschaftszweige höher als im hessischen Durchschnitt. Am größten sind die Abweichungen in den Sektoren Gastgewerbe und Gesundheitswesen sowie im Verkehrs- und Logistikbereich.
![]() | © 2025 – Hessischer Lohnatlas |
Abgerufen 01.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-darmstadt-dieburg |
5 Zukünftige Entwicklungen des Arbeitsmarkts im Kreis Darmstadt-Dieburg
Im Rahmen der Hessischen Fachkräfteinitiative „Zukunftsgerecht und regional“ wurden im Jahr 2024 für jede kreisfreie Stadt und jeden Kreis in Hessen Berufsprognosen erstellt.
Diese Prognosen zeigen, dass im Kreis Darmstadt-Dieburg zwischen 2023 und 2030 insgesamt 7.720 Fachkräfte fehlen werden (Tabelle 18). Dabei handelt es sich um 6.010 Beschäftigte mit einem (anerkannten) Berufsabschluss und 1.710 Beschäftigte mit einem (anerkannten) Studienabschluss. Darüber hinaus wird die Lage für Arbeitskräfte ohne einen (anerkannten) Berufs- oder Studienabschluss prognostiziert. Für diese Gruppe fehlen im Kreis Darmstadt-Dieburg 220 Personen.
Tabelle 18: Prognose – Anzahl der fehlenden Arbeitskräfte im Kreis Darmstadt-Dieburg bis zum Jahr 2030, differenziert nach Qualifikationsniveaus
Qualifikationsniveau
|
fehlende Arbeitskräfte |
---|---|
Anmerkung: *Negative Werte (-) entsprechen einem Mangel an Fach- und Arbeitskräften in der jeweiligen Berufsgruppe, während positive Werte (+) einen Überhang bedeuten.
![]() | © 2025 – Hessischer Lohnatlas |
Abgerufen 01.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-darmstadt-dieburg |
Die Prognosen zur Lage der Fach- und Arbeitskräfte können für den Kreis Darmstadt-Dieburg auch für verschiedene Berufsgruppen dargestellt werden. Hierbei zeigt sich ein großer Mangel in der Berufsgruppe Gesundheits- und Krankenpflege, Rettungsdienst und Geburtshilfe (440 fehlende Beschäftigte), in der Altenpflege (210 fehlende Beschäftigte) und in der Erziehung, Sozialarbeit und Heilerziehungspflege (840 fehlende Beschäftigte). Dabei wird die Nachfrage nicht nur durch die Nachbesetzungsbedarfe aufgrund von Altersaustritten bestimmt, sondern auch durch Mehrbedarfe nach diesen Dienstleistungen aufgrund einer älter werdenden Gesellschaft mit pflegerischen Versorgungsnotwendigkeiten sowie einem steigenden Bedarf an Kinderbetreuung aufgrund der zunehmenden Teilhabe von Familienmitgliedern und insbesondere von Frauen am Erwerbsleben.
Nicht nur in den pflegerischen und erzieherischen Berufen ist der Mangel hoch, auch das Handwerk ist besonders stark vom demografischen Wandel betroffen ist. So entstehen dort in Zukunft ebenfalls große Lücken an Fach- und teilweise auch an Arbeitskräften. Dies gilt auch für den Kreis Darmstadt-Dieburg. Hier wird für die gebäude- und versorgungstechnischen Berufe ein Mangel von 460 fehlenden Fach- und Arbeitskräften prognostiziert.
Darüber hinaus werden im Kreis Darmstadt-Dieburg bis zum Jahr 2030 210 fehlende Fach- und Arbeitskräfte in der Berufsgruppe der Informatik-, Informations- und Kommunikationstechnologieberufe prognostiziert. Obwohl dieser Mangel im Vergleich zu anderen Berufsgruppen etwas geringer ausfällt, sind gerade die Informatik- und IT-Berufe von besonders hoher Relevanz für die hessischen Regionen. Denn diese Berufsgruppe bringt die notwendige Digitalisierung der Wirtschaft voran. Hohe Zahlen fehlender Fach- und Arbeitskräfte werden im Kreis Darmstadt-Dieburg bis 2030 auch für die technischen Forschungs-, Entwicklungs-, Konstruktions- und Produktionssteuerungsberufe (270 fehlende Beschäftigte) prognostiziert. Diese sind im Kontext der Dekarbonisierung und des hohen Innovationsdrucks im produzierenden Gewerbe ebenfalls von hoher Relevanz für die hessischen Regionen.
Auch für die Verkehrs- und Logistikberufe wird im Kreis Darmstadt-Dieburg ein relativ starker Mangel an Fach- und Arbeitskräften erwartet. Dieser erstreckt sich über die Berufe der Fahrzeugführung im Straßenverkehr (240 fehlende Beschäftigte) und die Berufe der Lagerwirtschaft, Post und Zustellung sowie Güterumschlag (180 fehlende Beschäftigte). Da sich der Logistiksektor in der jüngeren Vergangenheit als relativ krisenfest erwiesen hat, kann hier auch künftig von einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung ausgegangen werden.
Relativ viele fehlende Fach- und Arbeitskräfte werden im Kreis zudem für die Berufe in Recht und Verwaltung (180 fehlende Beschäftigte) prognostiziert. Dort werden bis zum Jahr 2030 derzeit keine großen Digitalisierungseffekte erwartet. Dies führt zu einer hohen Nachfrage nach Fach- und Arbeitskräften und der altersbedingte Ersatzbedarf kann nicht gemindert werden.
Im Vergleich zu den bisher dargestellten Berufsgruppen fällt der Mangel in den Berufen des verarbeitenden Gewerbes und der Industrie relativ gering aus. So weisen beispielsweise die Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe trotz hoher Beschäftigtenzahlen bis 2030 nur eine Lücke von 110 fehlenden Fach- und Arbeitskräften im Kreis auf. Ebenso werden für die Berufe der Kunststoffherstellung und -verarbeitung sowie der Holzbe- und -verarbeitung nur 30 fehlende Fach- und Arbeitskräfte prognostiziert. Beide Berufsgruppen kennzeichnet, dass sie von den derzeit hohen Energiepreisen stark betroffen und oft stark an den Automotive- bzw. Zulieferersektor gekoppelt sind. Die Transformation in diesen Bereichen wird in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer geringeren Nachfrage nach Fach- und Arbeitskräften einhergehen.
Tabelle 19: Zahl der fehlenden oder überschüssigen Fach- und Arbeitskräfte in ausgewählten Berufsgruppen im Kreis Darmstadt-Dieburg
Berufsgruppen* | Beschäftigte** 2023 | Größe der Lücken und Überhänge zwischen 2023 und 2030*** |
---|
Anmerkung: *Die Bezeichnungen der Berufsgruppen sind hier und im Folgenden aus der Klassifikation der Berufe 2010 in der überarbeiteten Fassung von 2020 der Bundesagentur für Arbeit übernommen.
**Beschäftigte bezeichnet die Summe der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und der ausschließlich geringfügig Beschäftigten.
***Negative Werte (-) entsprechen einem Mangel an Fach- und Arbeitskräften in der jeweiligen Berufsgruppe, während positive Werte (+) einen Überhang bedeuten.
![]() | © 2025 – Hessischer Lohnatlas |
Abgerufen 01.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-darmstadt-dieburg |
Sowohl bei den Einwohnerinnen und Einwohnern des Kreises Darmstadt-Dieburg, die in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit erwerbstätig sind, als auch bei den Betrieben, die im Kreis Darmstadt-Dieburg ansässig sind, treten im Jahr 2023 deutliche Lohnlücken zuungunsten von Frauen auf. Bei Stellen auf dem Niveau Fachkraft ist die Entwicklung in Richtung Entgeltgleichheit deutlich. Bei Stellen mit den Anforderungsniveaus Spezialist oder Experte sind die Entgeltlücken zuungunsten von Frauen groß (vgl. Tabelle 12). Besonders bei Stellen für Spezialisten und Experten, die mit „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ besetzt werden, verdienen Frauen im Schnitt ein knappes Viertel weniger als Männer (vgl. Tabelle 15). Auch bei Stellen für Experten, die mit „Produktions- und MINT-Berufen“ besetzt sind, zeigen sich Entgeltlücken in vergleichbarer Höhe (vgl. Tabelle 13).
Im Kreis Darmstadt-Dieburg sind die Anteile der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im unteren Entgeltbereich im Vergleich zum Landesschnitt besonders im Gastgewerbe, im Verkehrs- und Logistiksektor und bei der Arbeitnehmerüberlassung hoch. Die Anteile von sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im unteren Entgeltbereich haben sich im Vergleich zum Jahr 2021 bei Frauen und Männern verringert (vgl. Abbildung 1 sowie Tabellen 16 und 17).
Für den Kreis Darmstadt-Dieburg werden bis 2030 deutliche Fach- und Arbeitskräfteengpässe vorausberechnet. Besonders betroffen sind jene Betriebe im Kreis, die Fachkräfte mit (anerkanntem) Berufsabschluss oder mit (anerkanntem) Studienabschluss suchen. Besonders groß ist die Lücke bei Fachkräften mit (anerkanntem) Berufsabschluss (vgl. Tabelle 18).
Zur Fach- und Arbeitskräftesicherung könnte vor diesem Hintergrund die stärkere Nutzung der brachliegenden Potenziale von erwerbstätigen Frauen eine wesentliche Rolle spielen. Ansätze könnten in der Erweiterung des Erwerbsumfangs und in der Förderung des Aufstiegs von Frauen liegen.
6 Gesamtschau
Hessen ist ein starker Standort. Damit das auch so bleibt, ist die Deckung des Personalbedarfs ein entscheidender Faktor für dessen Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit. Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft können nur mit genügend kompetenten Arbeits-, Fach- und Führungskräften sowie wettbewerbsfähigen Arbeitgebern funktionieren.
Im Rahmen der hessischen Fach- und Arbeitskräftestrategie stellen Frauen ein wichtiges und wertvolles Potenzial bei der Abmilderung des Personalmangels dar. Dessen Ausschöpfung lässt eine nachhaltige Fach- und Arbeitskräftesicherung erwarten. Wesentliche Hebel zur Erschließung der brachliegenden Potenziale von Frauen sind in diesem Zusammenhang zum Beispiel die Reduktion von Unterbrechungszeiten in den Erwerbsbiografien, die Erhöhung des Stundenumfangs in Teilzeit und die Förderung des Aufstiegs von Frauen. Die damit einhergehenden höheren Entgelte von Frauen führen zu einer Verringerung der Entgeltlücke und tragen so auch zu einem attraktiven Lebens- und Arbeitsort Hessen bei.
Die strategische Verknüpfung von Fach- und Arbeitskräftesicherung in Hessen mit der Verbesserung der Entgeltlagen von Frauen und damit mit der Entgeltgleichheit ist daher aus individueller ebenso wie aus gesamtgesellschaftlicher und ökonomischer Perspektive sinnvoll.