Die Entgeltanalysen erfolgen unter zwei Fragestellungen:
- Wie stellt sich die Lage zur Lohngleichheit bei den Einwohnerinnen und Einwohnern des Kreises dar, die in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung erwerbstätig sind? In diesen Betrachtungen sind auch alle Einwohnerinnen und Einwohner eingeschlossen, die außerhalb des Kreises einer sozialversicherungspflichtigen Vollzeiterwerbstätigkeit nachgehen. Entsprechend sind alle Personen, die zwar im Kreis beschäftigt sind, jedoch außerhalb wohnen, nicht berücksichtigt. Im Fokus steht ausschließlich die Lohngleichheit der Wohnbevölkerung im Kreis (Teil 1). Ergänzt wird diese Analyse durch Daten zur Beschäftigungssituation der Einwohnerinnen und Einwohner (Teil 2). Daraus können Hinweise zur Einordnung der Entgeltdaten aus Teil 1 abgeleitet werden.
- Wie kann die Lage der Lohngleichheit in den Betrieben des Kreises eingeschätzt werden? Mit dem Fokus auf die Betriebe im Kreis wird erfasst, in welchem Maße Entgeltgleichheit bei den dort sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten auf Stellen mit unterschiedlichen Anforderungsniveaus erreicht wird. Diese Betrachtung schließt auch Beschäftigte ein, die nicht im Kreis wohnen, aber in dort ansässigen Betrieben beschäftigt sind (Teil 3). Zudem wird betrachtet, wie hoch die Anteile von sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten in dem unteren Entgeltbereich sind (Teil 4). Da gerade durch Fachkräfteengpässe für Frauen Chancen zum Aufstieg und zu einem größeren Beschäftigungsumfang ergeben können, was sich dann gegebenenfalls auch in höheren Entgelten niederschlägt, werden ergänzende Daten in Teil 5 dargestellt. Es wird gezeigt, in welchen Berufen bis zum Jahr 2030 Engpässe im Kreis zu erwarten sind. Diese Daten können Hinweise darauf geben, wo Frauen mit dem Ziel einer Verringerung der Lohnlücke gezielt rekrutiert und gefördert werden können.
In einem abschließenden Teil 6 wird eine Gesamtschau dargestellt.
1 Lohnlücken von sozialversicherungspflichtig vollzeitbeschäftigten Einwohnerinnen und Einwohnern des Kreises Hersfeld-Rotenburg
Im Jahr 2023 ist die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern bei sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung im Kreis Hersfeld-Rotenburg mit 16,4 Prozent kleiner als noch im vorherigen Jahr 2022 mit 17,5 Prozent. Damit bleibt der Trend einer weiteren Verringerung der Lohnlücke bestehen. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Sonderlagen während der Pandemie, die eine höhere Dynamik bei der Verringerung der Lohnlücken besonders im Jahr 2020 erzeugt hatten, nun nicht mehr wirksam sind (vgl. Hessischer Lohnatlas, 3. Auflage 2022). Die Entwicklung von 2022 bis 2023 wird als Indikator dafür aufgefasst, dass sich die Entwicklungsdynamik aus der Vorpandemie wieder einstellt.
Tabelle 1: Lohnlücken* zwischen Frauen und Männern in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung, differenziert nach Regionen (Wohnort) und Jahren (Stand 31.12.), Angaben in Prozent
Jahr
|
Kreis Hersfeld-Rotenburg | Hessen |
---|---|---|
Anmerkung: *positiver Wert = Bruttomonatsentgelte von Frauen sind niedriger als jene von Männern; negativer Wert = Bruttomonatsentgelte von Frauen sind höher als jene von Männern.
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Die nachfolgend präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die Einkommensdaten vorliegen. Da dies nicht bei allen sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten der Fall ist, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Der Frauenanteil bei den sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Kreis Hersfeld-Rotenburg beträgt im Jahr 2023 genau 28,2 Prozent und liegt damit unter dem hessischen Schnitt von 32,9 Prozent. Interessant ist zudem, dass die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte (Median) von Frauen und Männern, die im Kreis Hersfeld-Rotenburg leben, niedriger ausfallen als in Hessen insgesamt. Die durchschnittliche Lohnlücke ist im Kreis Hersfeld-Rotenburg mit 16,4 Prozent etwa doppelt so groß wie im hessischen Durchschnitt.
Tabelle 2: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende zum 31.12.2023, differenziert nach ausgewählten Merkmalen und Regionen (Wohnort)
Region
|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||
---|---|---|---|---|---|---|
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab.
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Die Größen der Lohnlücken bei den Einwohnerinnen und Einwohnern, die in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung erwerbstätig sind, unterscheiden sich im Kreis Hersfeld-Rotenburg deutlich zwischen den verschiedenen Qualifikationsniveaus von Beschäftigten.
Für Beschäftigte ohne Berufsabschluss beträgt die Lohnlücke 9,5 Prozent. Damit ist auf diesem Qualifikationsniveau eine Entwicklung Richtung Entgeltgleichheit zu verzeichnen. Der Frauenanteil liegt bei 24,1 Prozent und unter dem Landesschnitt von 26,5 Prozent.
Bei den Beschäftigten mit (anerkanntem) Berufsabschluss beträgt die Lohnlücke 17,6 Prozent. Frauen mit (anerkanntem) Berufsabschluss verdienen brutto monatlich im Schnitt 669 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Der Frauenanteil liegt mit 27,3 Prozent unter dem Landesschnitt von 33,0 Prozent.
Bei den Beschäftigten mit akademischem Abschluss liegt die Lohnlücke bei 27,7 Prozent. Akademikerinnen verdienen brutto monatlich im Schnitt 1.628 Euro weniger als Männer auf dem gleichen Qualifikationsniveau. Der Frauenanteil liegt bei 34,5 Prozent und ist geringer als der Landesschnitt (37,3 Prozent).
Im Vergleich mit dem hessischen Durchschnitt bestehen im Kreis Hersfeld-Rotenburg auf allen drei Qualifikationsniveaus größere Lohnlücken. Die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte (Median) der Frauen und auch der Männer im Kreis Hersfeld-Rotenburg sind deutlich niedriger als der jeweilige Landesschnitt.
Tabelle 3: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte* ohne Auszubildende zum 31.12.2023, differenziert nach Qualifikationsniveaus und Regionen (Wohnort)
Qualifikationsniveau
|
Kreis Hersfeld-Rotenburg | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab.
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Bei der Betrachtung verschiedener Berufssektoren, in welchen die Einwohnerinnen und Einwohner des Kreises in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung tätig sind, ergibt sich ebenfalls ein differenziertes Bild.
Die Einzelberufe werden in drei Berufssektoren zusammengefasst, und zwar: „Produktions- und MINT-Berufe“, „personenbezogene Dienstleistungsberufe“ sowie „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“. Die Berufssektoren wurden auf Basis der Klassifikation der Berufe (KldB 2010) gebildet. Unter dem Berufssektor „Produktions- und MINT-Berufe“ sind Berufssegmente wie Land-, Forst- und Gartenbauberufe (S11), Fertigungsberufe (S12), Fertigungstechnische Berufe (S13), Bau- und Ausbauberufe (S14) und IT- und naturwissenschaftliche Dienstleistungsberufe (S41) zusammengefasst. Der Berufssektor „personenbezogene Dienstleistungen“ beinhaltet Berufssegmente wie Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe (S21), Medizinische und nicht-medizinische Gesundheitsberufe (S22) und Soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe (S23). Berufssegmente wie Handelsberufe (S31), Berufe in Unternehmensführung und -organisation (S32), Unternehmensbezogene Dienstleistungsberufe sowie Sicherheitsberufe (S51), Verkehrs- und Logistikberufe (S53) und Reinigungsberufe (S53) gehören zu dem Berufssegment „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“. Weitere Informationen sind im Glossar zu finden.
Die nachfolgend präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die Einkommensdaten vorliegen. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine regionalisierten Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „X“ ersetzt.
Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern bei sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung in den „Produktions- und MINT-Berufen“, also den mathematisch-technischen Berufen, beträgt bei den Bewohnerinnen und Bewohnern des Kreises Hersfeld-Rotenburg 17,5 Prozent und ist damit fast sechsmal so groß wie im hessischen Schnitt (2,9 Prozent). Damit verdienen Frauen, die im Kreis leben und in diesem Berufssektor arbeiten, in Vollzeit im Schnitt monatlich brutto 700 Euro weniger als Männer, die im Kreis leben und in „Produktions- und MINT-Berufen“ tätig sind. Der Frauenanteil in diesem Berufssektor liegt mit 8,5 Prozent unter dem hessischen Durchschnitt (12,0 Prozent).
Bei den „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ beträgt die durchschnittliche Lohnlücke im Kreis Hersfeld-Rotenburg 10,0 Prozent. Auch diese übertrifft den Landesschnitt von 6,1 Prozent. Der Frauenanteil ist mit 62,1 Prozent deutlich größer als in den anderen Berufssektoren und liegt nahe am Landesschnitt (61,2 Prozent). Mit Blick auf das durchschnittlichen Bruttomonatsentgelt (Median) der Frauen zeigt sich, dass dieses höher liegt als bei den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ oder bei den „Produktions- und MINT-Berufen“. Im Vergleich zum Landesschnitt ist das durchschnittliche Bruttomonatsentgelt (Median) der Einwohnerinnen im Kreis Hersfeld-Rotenburg in diesem Berufssektor allerdings etwas niedriger.
Mit 9,2 Prozent ist die durchschnittliche Lohnlücke in den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ im Vergleich zu den beiden anderen Berufssektoren am niedrigsten, wenngleich die Lücke größer als für Hessen insgesamt ausfällt (6,9 Prozent). Hier kann bereits von einer Entwicklung Richtung Entgeltgleichheit gesprochen werden. Dabei ist der Frauenanteil bei den Vollzeitbeschäftigten, die im Kreis Hersfeld-Rotenburg wohnen und in diesem Berufssektor arbeiten, mit 34,8 Prozent deutlich niedriger als im Landesschnitt (38,3 Prozent).
Tabelle 4: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende zum 31.12.2023, differenziert nach Berufssektoren und Regionen (Wohnort)
Berufssektor
|
Kreis Hersfeld-Rotenburg | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab.
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Bei den „Produktions- und MINT-Berufen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Land-, Forst- und Gartenbauberufe (S11), Fertigungsberufe (S12), Fertigungstechnische Berufe (S13), Bau- und Ausbauberufe (S14) und IT- und naturwissenschaftliche Dienstleistungsberufe (S41) bestehen, zeigt sich bei den in Vollzeit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit (anerkanntem) Berufsabschluss eine deutliche Lohnlücke von 20,8 Prozent. Diese ist fast doppelt so groß wie die durchschnittliche Lohnlücke in Hessen insgesamt auf diesem Qualifikationsniveau (10,9 Prozent). Frauen mit (anerkanntem) Berufsabschluss, die im Kreis Hersfeld-Rotenburg leben und in „Produktions- und MINT-Berufen“ tätig sind, verdienen monatlich brutto im Schnitt 835 Euro weniger als ihre im Kreis lebenden männlichen Kollegen. Der Frauenanteil ist mit 7,0 Prozent etwas niedriger als im Landesschnitt (8,9 Prozent). Zu den Beschäftigten ohne Berufsabschluss sowie zu den Beschäftigten mit akademischem Abschluss, die in „Produktions- und MINT-Berufen“ tätig sind, werden im Kreis Hersfeld-Rotenburg nur wenige Einwohnerinnen gezählt, sodass eine Auskunft über ihre Bruttomonatsentgelte nicht möglich ist.
Tabelle 5: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „Produktions- und MINT-Berufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Qualifikationsniveaus und Regionen (Wohnort)
Qualifikationsniveau
|
Kreis Hersfeld-Rotenburg | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-hersfeld-rotenburg |
In den „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe (S21), Medizinische und nicht-medizinische Gesundheitsberufe (S22) sowie Soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe (S23) bestehen, zeigt sich bei den in Vollzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigten Einwohnerinnen und Einwohnern mit (anerkanntem) Berufsabschluss des Kreises Hersfeld-Rotenburg eine durchschnittliche Lohnlücke in Höhe von 6,4 Prozent. Damit kann auf diesem Qualifikationsniveau eine Entwicklung Richtung Entgeltgleichheit im Kreis festgestellt werden. Der Frauenanteil ist mit 65,6 Prozent bei den beruflich Qualifizierten hoch und liegt nur knapp unter dem Landesschnitt (66,2 Prozent). Zu den Beschäftigten ohne Berufsabschluss sowie zu den Beschäftigten mit akademischem Abschluss, die in „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ tätig sind, werden im Kreis Hersfeld-Rotenburg nur wenige Einwohnerinnen gezählt, sodass eine Auskunft über ihre Bruttomonatsentgelte nicht möglich ist.
Tabelle 6: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „personenbezogene Dienstleistungsberufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Qualifikationsniveaus und Regionen (Wohnort)
Qualifikationsniveau
|
Kreis Hersfeld-Rotenburg | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-hersfeld-rotenburg |
Bezüglich der „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufe“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Handelsberufe (S31), Berufe in Unternehmensführung und -organisation (S32), Unternehmensbezogene Dienstleistungsberufe sowie Sicherheitsberufe (S51), Verkehrs- und Logistikberufe (S53) und Reinigungsberufe (S53) bestehen, zeigt sich bei den in Vollzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigten Einwohnerinnen und Einwohnern des Kreises mit einem (anerkannten) Berufsabschluss eine durchschnittliche Lohnlücke von 12,5 Prozent. Diese liegt über der landesdurchschnittlichen Lohnlücke, die für Beschäftigte mit (anerkanntem) Berufsabschluss 6,4 Prozent beträgt. Frauen mit Berufsabschluss, die im Kreis Hersfeld-Rotenburg wohnen und in „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ tätig sind, verdienen monatlich brutto durchschnittlich 435 Euro weniger als Männer, die im Kreis leben und in „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ arbeiten. Der Frauenanteil bei den beruflich Qualifizierten liegt im Kreis mit 36,1 Prozent unter dem Landesschnitt (40,7). Bei den Beschäftigten mit akademischen Abschlüssen wird eine größere Lohnlücke in Höhe von 31,0 Prozent deutlich. Diese liegt sechs Prozentpunkte über dem Landesschnitt. Dies bedeutet, dass die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte (Median) von Frauen in „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ mit akademischem Abschluss, die im Kreis Hersfeld-Rotenburg leben, um 1.816 Euro niedriger sind als die von ihren männlichen im Kreis wohnenden Kollegen mit akademischem Abschluss. Der Frauenanteil von 36,9 Prozent bei den Beschäftigten mit akademischem Abschluss liegt im Kreis etwas über jenem bei den beruflich Qualifizierten (36,1 Prozent). Zu den Beschäftigten ohne Berufsabschluss, die in „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ arbeiten, werden im Kreis Hersfeld-Rotenburg nur wenige Frauen gezählt, sodass eine Auskunft über ihre Bruttomonatsentgelte nicht möglich ist.
Tabelle 7: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Qualifikationsniveaus und Regionen (Wohnort)
Qualifikationsniveau
|
Kreis Hersfeld-Rotenburg | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-hersfeld-rotenburg |
2 Rahmendaten zur Beschäftigung von Frauen und Männern im Kreis Hersfeld-Rotenburg
Die Daten im vorangegangenen Teil beziehen sich ausschließlich auf Frauen und Männer in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung, die im Kreis Hersfeld-Rotenburg leben. Dies entspricht 9.994 Frauen, die in Vollzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Darüber hinaus geht mit 11.880 Personen eine etwas größere Zahl an Frauen einer sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigung nach. Zudem befinden sich noch weitere 2.838 Frauen, die im Kreis ansässig sind, in einer ausschließlich geringfügigen Beschäftigung, und 232 der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II sind alleinerziehende Frauen. Abweichungen zwischen der ausgewiesenen Gesamtsumme und der tatsächlichen Summe der Teilergebnisse sind aufgrund unterschiedlicher Merkmalstiefen, Auslassung von Kategorien und Rundungen möglich. Die Auspendlerquote ist sowohl bei Frauen als auch bei Männern niedrig. Dies zeigt, dass viele Einwohnerinnen und Einwohner des Kreises ihr Einkommen innerhalb von dessen Grenzen erwirtschaften. Die Auspendlerquote ergibt sich auf Basis sozialversicherungspflichtig Beschäftigter am Wohnort.
Tabelle 8: Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten* zum 31.12.2023 im Kreis Hersfeld-Rotenburg (Wohnort), differenziert nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
|
Insgesamt | Männer | Frauen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | |
Gesamt
| |||||||||
Vollzeit (VZ)**
| |||||||||
ohne Berufsabschluss
| |||||||||
(anerkannter) Berufsabschluss
| |||||||||
akademischer Abschluss
| |||||||||
Teilzeit (TZ)**
| |||||||||
ohne Berufsabschluss
| |||||||||
(anerkannter) Berufsabschluss
| |||||||||
akademischer Abschluss
|
Anmerkung: *Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sind inkl. Auszubildende und im Alter von 15 bis unter 65 Jahren. Abweichungen zwischen ausgewiesener Gesamtsumme und tatsächlicher Summe der Teilergebnisse sind aufgrund unterschiedlicher Merkmalstiefen, Auslassung von Kategorien und Rundungen möglich.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-hersfeld-rotenburg |
Tabelle 9: Zahl der geringfügig Beschäftigten* zum 31.12.2023 im Kreis Hersfeld-Rotenburg (Wohnort), differenziert nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit
geringfügig Beschäftigte
|
Insgesamt | Männer | Frauen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | |
Gesamt
| |||||||||
ausschließlich geringfügig Beschäftigte (aGeB)
| |||||||||
im Nebenjob
|
Anmerkung: *Geringfügig Beschäftigte sind im Alter von 15 bis unter 65 Jahren. Abweichungen zwischen ausgewiesener Gesamtsumme und tatsächlicher Summe der Teilergebnisse sind aufgrund unterschiedlicher Merkmalstiefen, Auslassung von Kategorien und Rundungen möglich.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-hersfeld-rotenburg |
Tabelle 10: Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Pendlerinnen und Pendler* sowie deren Quote zum 30.06.2023 im Kreis Hersfeld-Rotenburg, differenziert nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit
sozialversicherungspflichtig beschäftigte Pendlerinnen und Pendler
|
Insgesamt | Männer | Frauen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | |
Einpendlerinnen und Einpendler
| |||||||||
Auspendlerinnen und Auspendler
| |||||||||
Einpendler-Quote**
| |||||||||
Auspendler-Quote**
|
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-hersfeld-rotenburg |
Tabelle 11: Durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen im Jahr 2023 im Kreis Hersfeld-Rotenburg (Wohnort), differenziert nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit
Arbeitslose
|
Insgesamt | Männer | Frauen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | Gesamt | deutsche Staatsangehörigkeit | ausländische Staatsangehörigkeit | |
Gesamt
| |||||||||
im Rechtskreis SGB III
| |||||||||
im Rechtskreis SGB II
| |||||||||
davon Alleinerziehende
|
Anmerkung: Jahresdurchschnitt der Arbeitslosen ist ausgewiesen.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-hersfeld-rotenburg |
Im Kreis Hersfeld-Rotenburg zeigt sich bei den Einwohnerinnen und Einwohnern, die im Jahr 2023 in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung tätig sind, eine durchschnittliche Lohnlücke von 16,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 ist die Lohnlücke um 1,1 Prozentpunkte geringer geworden. Allerdings ist die Lohnlücke mit 16,4 Prozent im Jahr 2023 noch mehr als doppelt so groß wie im hessischen Durchschnitt von 8,0 Prozent. Frauen und Männer verdienen im Kreis Hersfeld-Rotenburg weniger als im Landesdurchschnitt, allerdings ist die anteilige Entgeltdifferenz bei Frauen größer als bei Männern (vgl. Tabellen 1 und 2).
Die durchschnittliche Lohnlücke bei Einwohnerinnen und Einwohnern des Kreises Hersfeld-Rotenburg mit akademischem Abschluss ist mit 27,7 Prozent im Vergleich der Qualifikationsniveaus am größten und liegt über dem hessischen Schnitt von 23,6 Prozent. Je niedriger das Qualifikationsniveau von Beschäftigten ist, desto geringer fällt die Entgeltlücke aus. Bei Beschäftigten ohne Berufsabschluss beträgt diese im Kreis Hersfeld-Rotenburg 9,5 Prozent. Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in Vollzeit mit einem (anerkannten) Berufsabschluss verdienen an ihrem Wohnort 17,6 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen (vgl. Tabelle 3).
Im Vergleich verschiedener Berufssektoren variieren die Lohnlücken stark. Sie liegen zwischen 9,2 Prozent bei den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ und 17,5 Prozent bei den „Produktions- und MINT-Berufen“. Die Einwohnerinnen des Kreises Hersfeld-Rotenburg können in den „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ sowie in den „Produktions- und MINT-Berufen“ mehr verdienen als in den „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ (vgl. Tabelle 4).
Die Daten von sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen am Wohnort zeigen, dass sie weniger als die Hälfte in Vollzeit erwerbstätig sind. Der hohe Anteil der Frauen, die einer sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigung nachgehen oder geringfügig beschäftigt sind, zeigt, dass noch brachliegende Beschäftigungspotenziale bei den Einwohnerinnen des Kreises Hersfeld-Rotenburg vorhanden sind. Diese noch besser zu erschließen, kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Lohnlücken zu verringern (vgl. Tabellen 8 und 9).
3 Lohnlücken bei den Betrieben im Kreis Hersfeld-Rotenburg
Die Daten in diesem Teil beziehen sich ausschließlich auf die Beschäftigungssituation in Betrieben, die ihre Standorte im Kreis Hersfeld-Rotenburg haben. Die Daten über die dort in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit Beschäftigten schließen auch Einpendlerinnen und Einpendler aus anderen Kreisen und kreisfreien Städten ein.
Die Stellen für sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte im Kreis Hersfeld-Rotenburg lassen sich nach vier hierarchisch aufgebauten Anforderungsniveaus unterscheiden:
- Helferniveau (keine oder eine einjährige Ausbildung vorausgesetzt)
- Fachkraftniveau (mindestens eine zweijährige Berufsausbildung oder einen berufsqualifizierenden Abschluss einer Berufsfach- oder einer Kollegschule vorausgesetzt)
- Spezialistenniveau (eine Meister- oder Technikerausbildung bzw. ein weiterführender Fachschul- oder Bachelorabschluss, kaufmännische Fortbildungen und ähnliche Weiterbildungen vorausgesetzt)
- Expertenniveau (ein mindestens vierjähriges abgeschlossenes Hochschulstudium vorausgesetzt)
Je höher das Anforderungsniveau einer Stelle ist, desto anspruchsvoller und komplexer sind die zu erfüllenden Aufgaben und desto höher sind im Schnitt die durchschnittlichen Bruttomonatsentgelte.
Die nachfolgend präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine regionalisierten Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wird der entsprechende Wert durch ein „X“ ersetzt.
Die durchschnittlichen Lohnlücken zwischen Frauen und Männern in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung variieren bei den Betrieben im Kreis Hersfeld-Rotenburg zwischen den vier Anforderungsniveaus der Stellen deutlich. Die geringste durchschnittliche Lohnlücke zeigt sich im Jahr 2023 auf dem Helferniveau mit 11,5 Prozent. Die größte Lohnlücke mit 26,1 Prozent kann beim Spezialistenniveau identifiziert werden. Auch bei den anderen Niveaus sind die Lohnlücken mit 13,3 Prozent (Fachkraft) und 25,2 Prozent (Experte) beträchtlich. Im Vergleich zum hessischen Schnitt sind die Lohnlücken auf allen vier Anforderungsniveaus im Kreis Hersfeld-Rotenburg größer. Absolut gesehen, sind die meisten Frauen in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit auf dem Anforderungsniveau Fachkraft in den Betrieben im Kreis Hersfeld-Rotenburg tätig.
Tabelle 12: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende zum 31.12.2023, differenziert nach Anforderungsniveaus von Stellen und Regionen (Arbeitsort)
Anforderungsniveaus
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Kreis Hersfeld-Rotenburg | Hessen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-hersfeld-rotenburg |
Hinsichtlich der Stellen für Beschäftigte mit „Produktions- und MINT-Berufen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Land-, Forst- und Gartenbauberufe (S11), Fertigungsberufe (S12), Fertigungstechnische Berufe (S13), Bau- und Ausbauberufe (S14) und IT- und naturwissenschaftlichen Dienstleistungsberufe (S41) bestehen, können keine Aussagen über die durchschnittlichen Lohnlücken in den Betrieben im Kreis Hersfeld-Rotenburg getroffen werden, da auf allen vier Anforderungsniveaus zu wenig Frauen in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung gezählt werden.
Tabelle 13: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „Produktions- und MINT-Berufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Anforderungsniveaus von Stellen und Regionen (Arbeitsort)
Anforderungsniveaus
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Kreis Hersfeld-Rotenburg | Hessen | ||||||||||
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Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-hersfeld-rotenburg |
Hinsichtlich der Stellen für Beschäftigte mit Berufen in den „personenbezogenen Dienstleistungen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe (S21), Medizinische und nicht-medizinischen Gesundheitsberufe (S22) und Soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe (S23) bestehen, zeigt sich, dass auf dem Anforderungsniveau Fachkraft in den Betrieben im Kreis Hersfeld-Rotenburg mit einer Lohnlücke von 2,5 Prozent Entgeltgleichheit zwischen den in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigten Frauen und Männern nahezu erreicht ist. In Hessen besteht in den Betrieben auf Fachkraftniveau mit einer durchschnittlichen Lohnlücke von 0,1 Prozent bereits Entgeltgleichheit. Auf den Anforderungsniveaus Helfer, Spezialist und Experte werden in den Betrieben im Kreis Hersfeld-Rotenburg nur wenige Frauen und Männer in „personenbezogenen Dienstleistungsberufen“ beschäftigt, sodass eine Auskunft über ihre Bruttomonatsentgelte nicht möglich ist.
Tabelle 14: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „personenbezogene Dienstleistungsberufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Anforderungsniveaus von Stellen und Regionen (Arbeitsort)
Anforderungsniveaus |
Kreis Hersfeld-Rotenburg | Hessen | ||||||||||
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Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-hersfeld-rotenburg |
Bei den Stellen für Beschäftigte mit „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“, die basierend auf der KldB 2010 aus Berufssegmenten wie Handelsberufe (S31), Berufe in Unternehmensführung und -organisation (S32), Unternehmensbezogene Dienstleistungsberufe sowie Sicherheitsberufe (S51), Verkehrs- und Logistikberufe (S53) und Reinigungsberufe (S53) bestehen, ist auf dem Anforderungsniveau Fachkraft in den Betrieben im Kreis Hersfeld-Rotenburg mit einer durchschnittlichen Lohnlücke von -0,4 Prozent Entgeltgleichheit zwischen den in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit beschäftigten Frauen und Männern erreicht. Dies entspricht auch der Lage in Hessen insgesamt. Auf dem Anforderungsniveau Helfer bestehen sowohl im Kreis Hersfeld-Rotenburg als auch im hessischen Durchschnitt mit 11,4 Prozent bzw. 11,2 Prozent deutliche Lohnlücken. Frauen in „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“, die auf Helferniveau in Vollzeit in den Betrieben im Kreis Hersfeld-Rotenburg arbeiten, verdienen im Schnitt brutto monatlich 312 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Absolut gesehen, sind die meisten Frauen in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit in „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ im Kreis – sowie in Hessen insgesamt – auf der Ebene Fachkraft beschäftigt. Auf den Anforderungsniveaus Spezialist und Experte werden in den Betrieben im Kreis Hersfeld-Rotenburg nur wenige Frauen in „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ beschäftigt, sodass eine Auskunft über ihre Bruttomonatsentgelte nicht möglich ist.
Tabelle 15: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende im Berufssektor „kaufmännische und wirtschaftliche Dienstleistungsberufe“ zum 31.12.2023, differenziert nach Anforderungsniveaus von Stellen und Regionen (Arbeitsort)
Anforderungsniveaus
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Kreis Hersfeld-Rotenburg | Hessen | ||||||||||
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Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | Frauenanteil* | Medianwerte des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts in € | durchschnittliche Lohnlücke | |||||||
% | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | % | abs. | Männer | Frauen | % | abs. in € | |
Anmerkung: *Die hier präsentierte Anzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bezieht sich auf die Personen, für die die Einkommensdaten vorliegen. Da nicht für alle sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten Einkommensdaten vorliegen, weicht die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten von den hier präsentierten Zahlen ab. Bei einer zu geringen Anzahl an Beschäftigten ist die Aussagekraft von Entgeltverteilungen eingeschränkt. Deshalb veröffentlicht die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zu Entgeltverteilungen, Medianentgelten und Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in Regionen bzw. bei Merkmalskombinationen mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesen Fällen wurde der entsprechende Wert durch ein „-“ ersetzt.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-hersfeld-rotenburg |
4 Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte im unteren Entgeltbereich
Im Jahr 2023 arbeiten in den Betrieben des Kreises Hersfeld-Rotenburg 7.004 Frauen und Männer in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung, die weniger als zwei Drittel des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts (Median) aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Kreis verdienen. Sie gehören damit zu den Beschäftigten im unteren Entgeltbereich und umfassen 21,9 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Kreis Hersfeld-Rotenburg. Der Anteil fällt mit 21,9 Prozent deutlich höher aus als im hessischen Durchschnitt (13,1 Prozent). Im Kreis Hersfeld-Rotenburg gehören von den Männern 17,8 Prozent und von den Frauen 33,1 Prozent zu den Beschäftigten in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit im unteren Entgeltbereich.
Tabelle 16: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte im unteren Entgeltbereich* zum 31.12.2023, differenziert nach Geschlecht und Regionen (Arbeitsort)
Region
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sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SvB) in Vollzeit (VZ) ohne Auszubildende am Arbeistort insgesamt | Personen mit Entgelten unter der bundeseinheitlichen Schwelle | |||||
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Gesamt | Anteil von allen SvB in VZ | Männer | Anteil von allen SvB-Männern in VZ | Frauen | Anteil von allen SvB-Frauen in VZ | ||
absolut | absolut | % | absolut | % | absolut | % | |
Anmerkung: *In Anlehnung an die „Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD)“ gelten als Beschäftigte des unteren Entgeltbereichs Personen, die als sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte weniger als 2/3 des Medianentgelts aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten erzielen. Dies ist die Schwelle des unteren Entgeltbereichs. Diese lag in Westdeutschland im Jahr 2023 bei 2.598 EUR.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-hersfeld-rotenburg |
Im Jahr 2021 arbeiten in den Betrieben des Kreises Hersfeld-Rotenburg 8.158 Frauen und Männer in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung, die weniger als zwei Drittel des durchschnittlichen Bruttomonatsentgelts (Median) aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Kreis verdienen. Sie gehören damit zu den Beschäftigten im unteren Entgeltbereich und umfassen 25,3 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Kreis Hersfeld-Rotenburg. Der Anteil fällt deutlich höher aus als im hessischen Durchschnitt (15,2 Prozent). Im Kreis Hersfeld-Rotenburg gehören von den Männern 21,1 Prozent und von den Frauen 36,8 Prozent zu den Beschäftigten in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit im unteren Entgeltbereich.
Tabelle 17: Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte im unteren Entgeltbereich* zum 31.12.2021, differenziert nach Geschlecht und Regionen (Arbeitsort)
Region
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sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SvB) in Vollzeit (VZ) ohne Auszubildende am Arbeistort insgesamt | Personen mit Entgelten unter der bundeseinheitlichen Schwelle | |||||
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Gesamt | Anteil von allen SvB in VZ | Männer | Anteil von allen SvB-Männern in VZ | Frauen | Anteil von allen SvB-Frauen in VZ | ||
absolut | absolut | % | absolut | % | absolut | % | |
Anmerkung: *In Anlehnung an die „Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD)“ gelten als Beschäftigte des unteren Entgeltbereichs Personen, die als sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte weniger als 2/3 des Medianentgelts aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten erzielen. Dies ist die Schwelle des unteren Entgeltbereichs. Diese lag in Westdeutschland im Jahr 2021 bei 2.417 EUR.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-hersfeld-rotenburg |
Die Anteile von Frauen und Männern im unteren Entgeltbereich haben sich im Jahr 2023 im Vergleich zum Jahr 2021 auf der Kreisebene und im Landesschnitt verringert.
Die prozentualen Anteile im Jahr 2023 von sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im unteren Entgeltbereich im Kreis Hersfeld-Rotenburg variieren im Branchenvergleich stark. Während im Gastgewerbe knapp 60 Prozent und in der Arbeitnehmerüberlassung knapp drei Viertel dem unteren Entgeltbereich angehören, liegen die Anteile in der öffentlichen Verwaltung sowie dem Energie-, Wasser- und Entsorgungssektor, dem Chemie- und Kunststoffsektor, dem Metall-, Elektro-, Stahlsektor sowie dem Baugewerbe jeweils im einstelligen Prozentbereich. 17 Prozent der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Gesundheitswesen und knapp 11 Prozent in der Altenpflege (Heime/Sozialwesen) gehören zum unteren Entgeltbereich. Dies trifft in der Handel- und KFZ-Branche auf knapp 30 Prozent und im Verkehrs- und Logistiksektor auf ca. 40 Prozent der Beschäftigten in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit zu. Im Kreis Hersfeld-Rotenburg sind die Anteile der Beschäftigten im unteren Entgeltbereich in sämtlichen Wirtschaftszweigen höher als im hessischen Durchschnitt. Ausnahmen bilden die Altenpflege, das Baugewerbe sowie der Energie-, Wasser- und Entsorgungssektor.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-hersfeld-rotenburg |
5 Zukünftige Entwicklungen des Arbeitsmarkts im Kreis Hersfeld-Rotenburg
Im Rahmen der Hessischen Fachkräfteinitiative „Zukunftsgerecht und regional“ wurden im Jahr 2024 für jede kreisfreie Stadt und jeden Kreis in Hessen Berufsprognosen erstellt.
Diese Prognosen zeigen, dass im Kreis Hersfeld-Rotenburg zwischen 2023 und 2030 insgesamt 4.560 Fachkräfte fehlen werden (Tabelle 18). Dabei handelt es sich um 3.830 Beschäftigte mit einem (anerkannten) Berufsabschluss und 730 Beschäftigte mit einem (anerkannten) Studienabschluss. Darüber hinaus wird die Lage für Arbeitskräfte ohne einen (anerkannten) Berufs- oder Studienabschluss prognostiziert. Für diese Gruppe wird im Kreis Hersfeld-Rotenburg ein Überhang von 390 Personen erwartet.
Tabelle 18: Prognose – Anzahl der fehlenden Arbeitskräfte im Kreis Hersfeld-Rotenburg bis zum Jahr 2030, differenziert nach Qualifikationsniveaus
Qualifikationsniveau
|
fehlende Arbeitskräfte |
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Anmerkung: *Negative Werte (-) entsprechen einem Mangel an Fach- und Arbeitskräften in der jeweiligen Berufsgruppe, während positive Werte (+) einen Überhang bedeuten.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-hersfeld-rotenburg |
Die Prognosen zur Lage der Fach- und Arbeitskräfte können für den Kreis Hersfeld-Rotenburg auch für verschiedene Berufsgruppen dargestellt werden. Hierbei zeigt sich ein großer Mangel in der Berufsgruppe Gesundheits- und Krankenpflege, Rettungsdienst und Geburtshilfe (250 fehlende Beschäftigte), in der Altenpflege (170 fehlende Beschäftigte) und in der Erziehung, Sozialarbeit und Heilerziehungspflege (300 fehlende Beschäftigte). Dabei wird die Nachfrage nicht nur durch die Nachbesetzungsbedarfe aufgrund von Altersaustritten bestimmt, sondern auch durch Mehrbedarfe nach diesen Dienstleistungen aufgrund einer älter werdenden Gesellschaft mit pflegerischen Versorgungsnotwendigkeiten sowie einem steigenden Bedarf an Kinderbetreuung aufgrund der zunehmenden Teilhabe von Familienmitgliedern und insbesondere von Frauen am Erwerbsleben.
Auch für die Verkehrs- und Logistikberufe wird im Kreis Hersfeld-Rotenburg ein großer Mangel an Fachkräften erwartet. Dieser erstreckt sich über die Berufe der Fahrzeugführung im Straßenverkehr (320 fehlende Beschäftigte) und die Berufsgruppe Lagerwirtschaft, Post und Zustellung sowie Güterumschlag (190 fehlende Beschäftigte). Da sich der Logistiksektor in der jüngeren Vergangenheit als relativ krisenfest erwiesen hat, kann hier auch künftig von einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung ausgegangen werden.
Neben den pflegerischen und erzieherischen Berufen sowie der Logistik ist auch das Handwerk besonders stark vom demografischen Wandel betroffen. Dort entstehen in Zukunft ebenfalls große Lücken an Fach- und teilweise auch an Arbeitskräften. Dies gilt auch für den Kreis Hersfeld-Rotenburg. Hier wird für die gebäude- und versorgungstechnischen Berufe ein Mangel von 230 fehlenden Fach- und Arbeitskräften prognostiziert. Etwas weniger angespannt stellt sich die Lage in den Berufen der Elektrotechnik und des Baugewerbes dar. In den Mechatronik-, Energie- und Elektroberufen werden bis 2030 120 fehlende Fach- und Arbeitskräfte und in den Berufen des Hoch- und Tiefbaus 80 fehlende Fach- und Arbeitskräfte prognostiziert.
Darüber hinaus werden im Kreis Hersfeld-Rotenburg bis zum Jahr 2030 120 fehlende Fach- und Arbeitskräfte für die technischen Forschungs-, Entwicklungs-, Konstruktions- und Produktionssteuerungsberufe prognostiziert. Diese Berufsgruppe ist im Kontext der Dekarbonisierung und des hohen Innovationsdrucks im produzierenden Gewerbe von besonderer Relevanz für die hessischen Regionen. Im Vergleich zu den bisher dargestellten Berufsgruppen fällt der Mangel in den Berufen des verarbeitenden Gewerbes und der Industrie relativ gering aus. So weisen beispielsweise die Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe trotz hoher Beschäftigtenzahlen bis 2030 nur eine Lücke von 50 fehlenden Fach- und Arbeitskräften im Kreis auf. Diese Berufsgruppe kennzeichnet, dass sie von den derzeit hohen Energiepreisen stark betroffen und oft stark an den Automotive- bzw. Zulieferersektor gekoppelt ist. Die Transformation in diesem Bereich wird in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer geringeren Nachfrage nach Fach- und Arbeitskräften einhergehen.
Tabelle 19: Zahl der fehlenden oder überschüssigen Fach- und Arbeitskräfte in ausgewählten Berufsgruppen im Kreis Hersfeld-Rotenburg
Berufsgruppen* | Beschäftigte** 2023 | Größe der Lücken und Überhänge zwischen 2023 und 2030*** |
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Anmerkung: *Die Bezeichnungen der Berufsgruppen sind hier und im Folgenden aus der Klassifikation der Berufe 2010 in der überarbeiteten Fassung von 2020 der Bundesagentur für Arbeit übernommen.
**Beschäftigte bezeichnet die Summe der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und der ausschließlich geringfügig Beschäftigten.
***Negative Werte (-) entsprechen einem Mangel an Fach- und Arbeitskräften in der jeweiligen Berufsgruppe, während positive Werte (+) einen Überhang bedeuten.
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Abgerufen 14.05.2025 von https://www.hessischer-lohnatlas.de/regionaldossier/kreis-hersfeld-rotenburg |
Sowohl bei den Einwohnerinnen und Einwohnern des Kreises Hersfeld-Rotenburg, die in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit erwerbstätig sind, als auch bei den Betrieben, die im Kreis Hersfeld-Rotenburg ansässig sind, treten im Jahr 2023 bei allen Anforderungsniveaus noch deutliche Lohnlücken zuungunsten von Frauen auf. Diese liegen bei allen Anforderungsniveaus über dem Hessen-Wert (vgl. Tabelle 12). Besonders bei den Stellen für Helfer, die mit „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ besetzt werden, verdienten Frauen im Schnitt 312 Euro weniger als Männer. Bei den Fachkräften mit „kaufmännischen und wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen“ hingegen ist im Kreis Hersfeld-Rotenburg Entgeltgleichheit erreicht (vgl. Tabelle 15).
In der kreisfreien Stadt Darmstadt sind die Anteile der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im unteren Entgeltbereich im Vergleich zum Landesschnitt besonders im Gastgewerbe, bei der Arbeitnehmerüberlassung sowie im Verkehrs- und Logistiksektor hoch. Die Anteile von sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im unteren Entgeltbereich haben sich im Vergleich zum Jahr 2021 bei Frauen und Männern verringert (vgl. Abbildung 1 sowie Tabellen 16 und 17).
Für den Kreis Hersfeld-Rotenburg werden bis 2030 deutliche Fachkräfteengpässe vorausgeschätzt. Besonders betroffen sind jene Betriebe im Kreis, die Fachkräfte mit (anerkanntem) Berufsabschluss oder mit (anerkanntem) Studienabschluss suchen. Besonders groß ist die Lücke bei Fachkräften mit (anerkanntem) Berufsabschluss (vgl. Tabelle 18).
Zur Fachkräftesicherung könnte vor diesem Hintergrund die stärkere Nutzung der Potenziale von erwerbstätigen Frauen eine wesentliche Rolle spielen. Ansätze könnten in der Erweiterung des Erwerbsumfangs und in der Förderung des Aufstiegs von Frauen liegen.
6 Gesamtschau
Hessen ist ein starker Standort. Damit das auch so bleibt, ist die Deckung des Personalbedarfs ein entscheidender Faktor für dessen Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit. Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft können nur mit genügend kompetenten Arbeits-, Fach- und Führungskräften sowie wettbewerbsfähigen Arbeitgebern funktionieren.
Im Rahmen der hessischen Fach- und Arbeitskräftestrategie stellen Frauen ein wichtiges und wertvolles Potenzial bei der Abmilderung des Personalmangels dar. Dessen Ausschöpfung lässt eine nachhaltige Fach- und Arbeitskräftesicherung erwarten. Wesentliche Hebel zur Erschließung der brachliegenden Potenziale von Frauen sind in diesem Zusammenhang zum Beispiel die Reduktion von Unterbrechungszeiten in den Erwerbsbiografien, die Erhöhung des Stundenumfangs in Teilzeit und die Förderung des Aufstiegs von Frauen. Die damit einhergehenden höheren Entgelte von Frauen führen zu einer Verringerung der Entgeltlücke und tragen so auch zu einem attraktiven Lebens- und Arbeitsort Hessen bei.
Die strategische Verknüpfung von Fach- und Arbeitskräftesicherung in Hessen mit der Verbesserung der Entgeltlagen von Frauen und damit mit der Entgeltgleichheit ist daher aus individueller ebenso wie aus gesamtgesellschaftlicher und ökonomischer Perspektive sinnvoll.